Corona-Virus
Bauwirtschaft durch Investitionsprogramm stärken

In dieser schwierigen Phase für die Bauwirtschaft werden monatliche Baugipfel durchgeführt. | Foto: Pixabay/ID 3844328

Beim dritten Corona-Baugipfel wurden öffentliche Investitionen besprochen. Bau-Investitionen des Landes sollen vorgezogen werden, auch auf dem Arbeitsmarkt müsse investiert werden.

KÄRNTEN. Der dritte Corona-Baugipfel fand diese Woche auf Einladung von Arbeitsmarkt- und Wohnbau-Referentin Gaby Schaunig, Gemeinde-Referent Daniel Fellner und Straßenbau-Referent Martin Gruber statt. Die öffentliche Hand will investieren und auch für Private Anreize schaffen, das zu tun. So will man helfen, die Probleme, welche die Corona-Krise mit sich bringt, zu lösen. 

"Wir evaluieren Sanierungspotentiale"

Schaunig erklärte: "Mit Blick auf unsere Vorgabe, sinnvoll und nachhaltig zu investieren, evaluieren wir Sanierungspotentiale im Schulbau, bei den Krankenanstalten und öffentlichen Gebäuden, um, wo möglich, zielführend und vorausschauend, entsprechende Investitionen vorzuziehen und positiv auf die Kärntner Baubranche einzuwirken. Darüber hinaus wird sich auch der Breitbandausbau mit 60 Millionen Euro positiv niederschlagen."
Außerdem soll es "gezielte arbeitsmarktpolitische Maßnahmen" geben, um Arbeitnehmer zu unterstützen und die Ausbildung von Fachkräften zu gewährleisten.
Durch das 250 Millionen Euro schwere Stabilitäts- und Konjunktur-Förderungspaket für Gemeinden sollen, so Fellner, kommunale Bauprojekte weiter ermöglicht werden. 

Ausschreibungen im Straßenbau vorziehen

Auch im Straßenbau werden Ausschreibungen, wo es möglich ist, vorgezogen. Für Augenscheinverhandlungen gibt es ja auch einen Leitfaden, damit der Rückstau nun so schnell wie möglich abgewickelt werden kann. 
Man plant, das Bestbieterprinzip neu zu gewichten. "Im Straßenbau wollen wir eine zusätzliche prozentuelle Verschiebung der Zuschlagskriterien vom Preis hin zu regionalen Kriterien, um heimische Unternehmen zu unterstützen", so Gruber.

Schneller genehmigen

Von der Arge Bauwirtschaft war Gerhard Oswald beim Baugipfel dabei. Er berichtete, dass durch "Corona" viele Bauprojekte "ins Stocken gerieten". "Jetzt müssen die Genehmigungsverfahren rasch weitergehen, damit die Bauwirtschaft in der zweiten Hälfte des Jahres Aufträge abarbeiten kann. Wegen der Unsicherheit kommt es stark auf den öffentlichen Auftraggeber an, der Branche Impulse zu geben. Auch die Mehrkosten sind ein Thema."
Dass öffentliche Aufträge essenziell sind, bekräftigte auch Robert Rauter, Landesinnungsmeister. Auch andere Branchen können so profitieren.

Lehrlingsoffensive gefordert

Hohe Einkommensverluste (bis zu 45 Prozent weniger Lohn) durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit brachte Alois Peer, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz, ins Spiel. Hier können nur Investitionen in die Infrastruktur helfen. Peer: "Handlungsbedarf besteht auch beim Umbau bzw. bei der Sanierung von Schulen, Kindergärten, Internaten und Heimen, um die notwendigen Schutzbestimmungen wie im aktuellen Anlassfall und in Zukunft einhalten zu können. Auch eine Winterbauoffensive ist gefordert, damit das reduzierte Jahreseinkommen kompensiert werden kann." Peer sprach auch über eine Lehrlingsoffensive und dass man die Beschäftigten über 50 nicht vergessen dürfe. Durch Einkommenseinbußen reduziert sich nämlich die spätere Pension.

Bedeutsame Digitalisierung von Genehmigungsverfahren

Helmut Wackenreuther, Vertreter der Kammer der Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker, der Berufsvertretung der Architektinnen und Architekten und Zivilingenieurinnen und Zivilingenieure, ergänzte: "Es gilt, vorausschauend zu agieren, Projekte gut zu planen und Qualitätsverfahren durchzuführen, um positiv auf das Baugeschehen ab Herbst/ Winter 2020 einwirken zu können. Besondere Bedeutung messen wir der zunehmenden Digitalisierung im Genehmigungsverfahren bei und sehen die Krise durchaus als Chance zu nachhaltiger Innovation."

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