Kirchdorf ist 1A bei Kinderbetreuung
BEZIRK (wey). Im Bezirk gibt es mit Kirchdorf, Micheldorf, Molln und Steinbach/Steyr vier so genannte 1A-Gemeinden. Das entspricht 17,4 Prozent aller Gemeinden im Bezirk. Maßstab ist dabei der Vereinbarkeitsindikator für Beruf und Familie (VIF). Er legt für Kindergärten bestimmte Mindestkriterien fest (siehe Infokasten). Mit den vier 1A-Gemeinden liegt Kirchdorf über dem OÖ-Durchschnitt von 11,7 Prozent.
Zum Angebot der Stadt Kirchdorf gehört etwa eine Krabbelstube, die gemeinsam mit Micheldorf, Schlierbach und Inzersdorf geführt wird. Der Kindergarten Hellerwiese fördert in sieben Gruppen unter anderem integrative Kinder und bietet Sprachförderung an. Der Verein der Tagesmütter organisiert die Betreuung von Kleinkindern.
In Micheldorf gibt es zwei Kindergärten, in denen Kinder von drei bis sechs Jahren ganztags betreut werden. In den Sommerferien ist der Kindergarten im August zwei Wochen geschlossen. Die Weihnachts- und Osterferien sind wie in der Schule geregelt. Im Schülerhort gibt es vier Gruppen von sechs bis 14 Jahren. In zwei Gruppen wird die Integration von beeinträchtigten Kindern gelebt. An schulfreien Tagen und in den Semesterferien öffnet der Hort von 8 bis 16 Uhr.
Es freut mich besonders, dass bereits vier Gemeinden ein Kinderbetreuungsangebot haben, das Eltern eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht. Das sollte auch in den nächsten Jahren für ganzheitliche Kinderbetreuungseinrichtungen im Bezirk gelten, sagt Hannes Stockhammer, Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer Kirchdorf.
Nachholbedarf bei ganztägig geführten Schulen
Auch wenn der Gratiskindergarten und der Ausbau der Kindergärten die Situation für Eltern und Kinder verbessert haben zufriedenstellend ist sie noch nicht. Betreuungsangebote, die eine Vollzeitbeschäftigung der Eltern ermöglichen, sind immer noch spärlich. Laut Kinderbetreuungsatlas 2011 haben nur gut elf Prozent der Gemeinden in OÖ einen Kindergarten, dessen Öffnungszeiten beiden Elternteilen einen Vollzeitjob ermöglichen. In Kirchdorf fallen etwas mehr als die Hälfte der Gemeinden (13 von 23) in die zweitbeste Kategorie A. Hier gibt es sowohl ein Angebot für Unter-Dreijährige und Volksschulkinder als auch einen Kindergarten mit Mittagessen und Öffnungszeiten von mehr als acht Stunden täglich. In jeder dritten Gemeinde des Bezirks gibt es allerdings kein Betreuungsangebot für Kinder unter drei Jahren, in 13 Prozent keine Betreuung für Volksschulkinder. Künftige Herausforderungen werden etwa längere Öffnungszeiten, die Ausdehnung der Kindergartenpflicht, mehr Angebote für Unter-Dreijährige und die Gebührenfreiheit in Kindergärten, Krabbelstuben oder Horten sein.
Für Bildungslandesrätin Doris Hummer sind die Gemeinden in Sachen Kindergarten bereits heute gut aufgestellt. Wir machen Riesensprünge bei der Kinderbetreuung, so Hummer. Im Hortbereich sind wir das zweitbeste Bundesland. Bei den Unter-Dreijährigen haben wir die Betreuungsquote in den letzten vier Jahren verdoppelt.
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