Wolfgang Ambros – Rückenoperation/Interview
"Jetzt geht's mir wieder gut!"

Wolfgang Ambros trainiert daheim schon für's Comeback. | Foto: Kogler
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Aufgrund "diverser spekulativer Berichte" legte Wolfgang Ambros Details zu seinem Gesundheitszustand offen; Interview für die Bezirksblätter.

WAIDRING, GRAZ (niko). Wolfgang Ambros hat sich erfolgreich einer Operation unterzogen. Inzwischen konnte er die Privatklinik in Graz verlassen und weilt in seinem Haus in Waidring und ist guter Dinge. Die Austropop-Legende wartet nun auf einen Reha-Platz.

"Ich litt zunehmend an Lähmungen meiner Beine aufgrund der Einengung meiner Nerven und Teilen des Rückenmarks. Zusätzlich bestand ein biomechanisches Problem mit einer Rundrückenbildung (Kyphose) und einer Seitabweichung (Skoliose) im Übergang der Brust - zur Lendenwirbelsäule", so Ambros in einem Pressestatement.

Aufgrund "diverser spekulativer Berichte" seinen Gesundheitszustand betreffend, sehe er sich veranlasst, "eine vollständige Darstellung" seiner vorhergehenden Probleme und deren Behandlung zu verfassen und darzulegen, so der 67-Jährige. "Aufgrund zunehmender, selbst mit hochdosierten Medikamenten nicht mehr beherrschbarer Schmerzen und dem zunehmenden Verlust an Lebensqualität, entschloss ich mich, nach einer radikal neuen Perspektive für meine verbleibende Lebenszeit zu suchen." Er fand sie in einem Arzt in Graz.

"Stolperneigung"

Aus seiner Krankheit "resultierte eine Gangbildstörung mit Stolperneigung", heißt es in dem Statement weiter, "mitunter auch auf der Bühne". Um nun den immer stärker werdenden Schmerzen, den zunehmenden Lähmungen und der Gefahr des Verlustes jedweder Mobilität entgegenzutreten, sei eine Operation für ihn "die letzte sinnvolle Alternative" gewesen. Diese wurde in einer Privatklinik in Graz-Ragnitz Mitte Oktober durchgeführt.

"Es wurde eine Dekompression (Nervenfreilegung) und Versteifung mit Aufrichtung vom unteren Drittel der Brustwirbelsäule bis zum Kreuzbein durchgeführt", berichtete Ambros. "Die OP dauerte acht Stunden und verlief völlig komplikationslos. Bereits am nächsten Tag konnte ich erstmals aufstehen und wurde beinahe schwindlig ob meiner neu gewonnenen Körpergröße."

Comeback Ende November

Er werde sich nun noch drei Wochen ausruhen, betonte der Musiker. Für Jänner ist ein Reha-Aufenthalt in der Reha Kitzbühel fixiert (ab 17. 1., drei Wochen).
"Ich bin nun dabei, den aufrechten Gang wieder zu erlernen." Das sei "nicht so einfach, nach über fünf Jahren im gebückten Zustand". Aber er sei zuversichtlich, so Ambros.
Und er kündigt auch schon sein Comeback an: "Ab 30. November (Seilbahneröffnung, Kaprun, 20 Uhr) werde ich wieder auf der Bühne stehen und meiner Berufung weiterhin nachgehen. So und nicht anders. Das wird spannend, wir spielen das volle Programm", so Ambros.

Wolferl im Gespräch

"Ich hab' wieder Luft und es tut nichts mehr weh", zeigt sich der Künstler im Bezirksblätter-Gespräch erleichtert und glücklich. "Gert Ivanic hatte mich bei einem Konzert gesehen und mich bedauert; er wusste genau, was zu tun ist. Er hat mich rasch überzeugt, dass ich mich in seine Hände begeben kann. Wir haben sofort einen Termin vereinbart. DIe Dezember-Konzerte musste ich daher verschieben, diese werden im März nachgeholt, alle Karten bleiben gültig. Am 17. Oktober wurde ich acht Stunden lang operiert, dann blieb ich zweieinhalb Wochen in der Klinik", so Ambros. Am Ende seines Graz-Aufenthalts bewies der Sänger bereits Standfestigkeit. In einem Klavierhaus einer befreundeten Familie gab er bei einem Fund-Raising-Dinner spontan einige Songs zum Besten. "Da hat mich der Teufel geritten; ich hab' halt ausprobiert, ob ich die Gitarre noch halten kann. Es hat geklappt, mitgespielt haben Günther Dzikowski (Klaviere waren genug da, Anm.) und Christian 'Kerni' Kernbichler. Es war eine super lockere G'schicht' und sehr aufbauend für mich, zu wissen, es geht noch."

Auf nach Afrika

Nach der Reha im Jänner gönnt sich der Barde einen dreiwöchigen Urlaub in Kenia, wo er nahe Mombasa einen neuen OP-Trakt in einem alten Spital mitfinanziert hat und wo er sich in den 1980er-Jahren auch ein eigenes Haus gebaut hat. "Neben meiner Tiroler Heimat ist das mein Paradies. Das Haus habe ich 1984, im selben Jahr wie die Disco-Nr.-1-Eröffnung in Waidring, errichtet. Dass ich dorthin kam, war ein Zufall. Eigentlich wollte ich am Katschberg Skifahren gehen; der Robinson Club war ausgebucht und man hat mir Kenia als Alternative vorgeschlagen; ich habe angenommen und seither bin ich regelmäßig in Afrika; es kamen dann auch die EAV-Buam Klaus Eberhartinger und Thomas Spitzer, die auch dort mit Hauptwohnsitz ansässig wurden", erzählt Ambros.

Metallica & Skifoan

Bei ihrem Live-Konzert im Happel-Stadion in Wien spielte die Rock-Band "Metallica" Ambros' Hit "Skifoan". "Ja, ein Wahnsinn, die haben das super hingebracht. Als Revanche dafür werden wir 'Nothing else matters' bei unserem Support-Konzert für 'Sailer & Speer' am 7. Dezbember in Hohenems spielen", macht Ambros Lust auf einen Ausflug ins Ländle.

Für den Frühsommer 2020 ist eine Reanimierung seiner "Oasal"-Bühne angedacht.

Apropos Auftritt bzw. Comeback Kaprun/Zell am See (siehe oben). Im Gassenhauer "Skifoan" kommt Zell am See in einer Textzeile vor. Warum? "Ganz einfach, weil es sich auf Schnee gereimt hat", schmunzelt der Wahl-Waidringer.

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