Am eigenen Leib

"Meine" HAK-Matura vor 40 Jahren...

Jubiläum für die HAK Kitzbühel: 1982, vor 40 Jahren, schlossen die ersten Kitzbüheler Maturanten ab. Ich war dabei.

KITZBÜHEL, WAIDRING. Der Autor dieser Zeilen war mit im 20-köpfigen Team der Maturanten des Jahres 1982. Es war der erste Absolventenjahrgang der Kitzbüheler Bundeshandelsakademie, die 1977 ihre Pforten geöffnet hatte – damals noch als städtische Schule, in der man Schulgeld bezahlen und eine gar nicht so einfache Aufnahmeprüfung ablegen musste.

Für heutige Begriffe "riesig" war 1977 die 1. Klasse der HAK – 39 SchülerInnen drängten sich in der Klasse, damals noch im Hauptschulgebäude und zum Teil in wechselnden Klassenräumen. Unser Klassenvorstand war fünf Jahre lang Norbert Prinz, Direktor war Hans Philipp. Beide regierten mit strenger, aber gerechter Hand. Das Pädagogen-Kollegium war bunt gemischt mit älteren und sehr jungen Lehrkräften. Wir wurden u. a. unterrichtet von: den erwähnten Norbert Prinz (Betriebskunde/BWL) und Hans Philipp (Buchhaltung, Kfm. Rechnen/Wirtschaftsrechnen, EDV), Max Pürstl (Religion), Josef Schwarzl (Maschinschreiben, Steno, Stenotypie), Reinhold Winsauer (Turnen), Anita Poley (Englisch, 1. Kl.), Karl Prieler (Deutsch), Gisela Gasser (Englisch, Französisch), Wolfgang Robisch (Turnen, Geografie), Hannes Ager (Geschichte), Christine Riegler (Mathematik), Josef Perterer (Biologie, Chemie, Physik) und dem legendären Hugo Neuhauser (Warenkunde, Rechtslehre, Volkswirtschaftslehre) – kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Von 39 auf 20

Im Lauf der Jahre – in der 3. Klasse wurde gemeinsam mit der Handelsschule (seit 1971, im Vorjahr 50-Jahr-Jubiäum) ins neugebaute (Bundes-)Schulgebäude übersiedelt – dezimierte sich die Zahl der Schulkollegen wesentlich. Aus 39 Erstklässlern wurden in der 5. Klasse 20 SchülerInnen, die im Mai (schriftlich) und Mitte Juni (mündlich) zur Matura antraten. Dabei gab es eine Ausfallsquote von 30 %. Der Autor dieser Zeilen durfte sich glücklich schätzen, die Matura im ersten Anlauf geschafft zu haben.

Exkurs zum Schulneubau: 1979 bezogen, 11. 1. 1980 offizieller Festakt/Eröffnung, u. a. mit Unterrichtsminister Fred Sinowatz; Kosten: 40 Millionen Schilling.

Im 2. HAK-Jahrgang gab es bereits zwei (Parallel-)Klassen, wobei auch der heutige Stadtchef Klaus Winkler einschulte – und demnach ein Jahr nach mir maturierte.

Meine schriftliche Matura bestand aus vier- bzw. fünfstündigen Arbeiten in Mathematik, Buchhaltung, Deutsch, Englisch und Französisch. Mündlich legte ich Prüfungen in Englisch, Rechtslehre und Betriebskunde/BWL ab.
Thema meiner Deutsch-Matura: "Aus der Enzyklika "Über die menschliche Arbeit' von Papst Johannes Paul II: Angesichts der Wirklichkeit, in der die technischen Hilfsmittel eine erstrangige Rolle spielen, muss man vor allem ein Prinzip in Erinnerung rufen: das Prinzip des Vorranges der Arbeit gegenüber dem Kapital. Welche sozialen und ökonomischen Probleme ergeben sich aus dieser ehischen Forderung?"

Exkurs: In der 4. Klasse konnte ich einen vom Lions Club ausgeschriebenen Aufsatzwettbewerb gewinnen (Preisgeld 2.000 Schilling, damals viel Geld...). Thema: Umweltschutz (also auch vor 40 Jahren bereits relevant).

Zur Vorbereitung auf die Matura gab's in meinem Heimatort über einige Wochene eine vierköpfige Lerngruppe, wobei nach intensiven Lerneinheiten (bei mir vor allem Mathematik) auch so manche feucht-fröhliche "After-Learning-Party" absolviert wurde.

Der Maturaausflug brachte uns ins weinselige Burgenland nach Podersdorf am See; mein weiterer Weg führte zum Studium nach Salzburg und letztendlich zum Journalismus...