Liste Fritz - Freizeitwohnsitze
"Freizeitwohnsitze führen zu sündteurem Wohnen"

In der Region gibt es eine hohe Dichte von Freizeitwohnsitzen – legale und illegale gleichermaßen. | Foto: Kogler
  • In der Region gibt es eine hohe Dichte von Freizeitwohnsitzen – legale und illegale gleichermaßen.
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LA Sint: Absolutes Verbot für Freizeitwohnsitze; Tirol braucht kostbaren Grund und Boden für Einheimische.
TIROL, BEZIRK KITZBÜHEL.

„Mit seinem ‚Brief an Tirol‘ in "TT" (20. 2.) dürfte der deutsche Honorarkonsul Dietmar Czernich weniger die Interessen der Tiroler Bevölkerung als mehr die Interessen vor allem deutscher Geldanleger in Tirol im Fokus haben. Wer Tirol so liebt, dass er sich gerne hier niederlassen möchte, der kann das gerne mittels Hauptwohnsitzes machen. Wer das nicht kann, der ist als Urlauber willkommen. Es ist aber absurd, zu meinen, dass es eine Verpflichtung Tirols sein sollte, den ohnehin knappen Grund und Boden auch für jene Menschen zur Verfügung zu stellen, die nicht das ganze Jahr über in Tirol leben wollen, sondern nur für ein paar Wochen unser Land genießen wollen",

reagiert LA Markus Sint (Klubobmann Liste Fritz) auf den erwähnten "Brief an Tirol".

Freizeitwohnsitze verknappen und verteuern Grund und Boden in Tirol und verursachen Kosten für die Gemeinden und Freizeitwohnsitze. Deshalb stimmt schon die Grundthese von Herrn Czernich nicht, so Sint:

"Selbstverständlich haben Freizeitwohnsitze einen direkten Bezug zum sündteuren Wohnen in Tirol. Direkt dort, wo es besonders viele legale und illegale Freizeitwohnsitze gibt und indirekt in den anderen Gebieten. Im Bezirk Kitzbühel haben von 20 Gemeinden nur mehr vier die offizielle Grenze von 8 % Freizeitwohnsitzen nicht übersprungen. Da hat die Freizeitwohnsitz-Industrie direkten Einfluss auf die Kosten von Immobilien und Grund und Boden. Einheimische, die in diesem Bezirk immer schwerer leistbaren Wohnraum finden, sind gezwungen, in andere Bezirke auszuweichen. Und dadurch verknappen sie dann im nächsten Bezirk den ohnehin begrenzt vorhandenen leistbaren Wohnraum."

"Totalverbot"

„Gar nichts anfangen können wir als Liste Fritz mit dem Vorschlag, höhere Abgaben auf Freizeitwohnsitze zu leisten, um sich damit aus dem Graumarkt freizukaufen und in die Legalität zu kommen. Das heißt letztlich, wer es sich leisten kann, zahlt sich frei! Das ist noch ungerechter als alles bisher Dagewesene und ändert nichts an den grundsätzlichen Problemen, die zu viele Freizeitwohnsitze mit sich bringen. Eine solche Politik des Freikaufens durch Supervermögende wäre das völlig falsche politische Signal",

so Sint. Er wünscht sich ein absolutes Verbot neuer, zusätzlicher Freizeitwohnsitze, weil die Einheimischen selbst Grund und Boden brauchen, sowie eine Sozialwohnbau-Abgabe.

"Demnach würde bei jedem überteuerten Grundstücks- bzw. Immobiliendeal eine Abgabe von mindestens 20 % der Kaufsumme anfallen und dieses Geld stünde dann den Gemeinden zweckgebunden zur Schaffung von leistbarem Wohnraum zur Verfügung",

so Sint.

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