Energie-Gemeinschaften
Gemeinsam sauberen Strom nutzen - mit Umfrage
Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften wurden in Landeck, Westendorf und Bach gestartet.
TIROL, WESTENDORF. Die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaft „Unser Strom Landeck“ hat als erste EEG Tirols ein neues Kapitel für TIROL 2050 energieautonom aufgeschlagen. Doch auch der zweite Streich folgte sogleich, die EEG „Thalerhof“ ging wenige Tage später in Westendorf ans Netz. Und weil aller guten Dinge drei sind, tauscht auch die EEG „Lechtal“ in Bach jetzt ihren Strom. Die Mitglieder der als Vereine oder Genossenschaft organisierten Energiegemeinschaften nutzen gemeinsam sauberen Strom, der mittels Photovoltaik produziert wird.
Seit 2021 bestehen in Österreich die Voraussetzungen zur Umsetzung von Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG), die es ihren Mitgliedern ermöglichen, Energie über Grundstücksgrenzen hinweg produzieren, speichern, verkaufen und verbrauchen zu können. Über EEGs können sich Bürger, Gemeinden und KMUs zusammenschließen und gemeinsam eine lokale oder regionale Energieversorgung aus erneuerbaren Energien aufbauen.
Die Mitglieder profitieren dabei nicht nur vom guten Gefühl einer sicheren und klimafreundlichen Energieerzeugung vor Ort, sondern auch finanziell durch eine dauerhafte Befreiung vom Erneuerbare-Förderbeitrag, dem Entfall der Elektrizitätsabgabe und reduzierten Netznutzungsentgelten.
Ein eigenes Stromnetz ist dafür nicht erforderlich – die Energiegemeinschaft wickelt ihren Handel im normalen Stromnetz ab. Die Netzbetreiber stellen die für die Abrechnung erforderlichen Daten bereit. Grundlage dafür sind intelligente Stromzähler an allen beteiligten Anlagen.
Energie Tirol steht als Regionalpartner der „Österreichischen Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften“ allen interessierten Personen in Tirol unterstützend zur Seite.
Best Practice EEG Thalerhof
Spannend und lehrreich war die Umsetzung der EEG Thalerhof der Familie Riedmann in Westendorf.
„Gemeinsam mit meiner Lebensgefährtin und meinen Eltern betreibe ich eine Landwirtschaft im Nebenerwerb. In Rufweite des Wirtschaftsgebäudes und des Elternhauses haben wir vor einigen Jahren unser Wohnhaus nach den Kriterien der Wohnbauförderung so zukunftsfit wie möglich gebaut. Wärmepumpe, Komfortlüftung und Holz aus dem eigenen Wald waren von Anfang an ein fester Teil des Gesamtkonzepts. Allerdings haben wir erst zu spät bemerkt, dass es zum damaligen Zeitpunkt rechtlich nicht möglich war, den Photovoltaik-Strom aus der 100 Meter entfernten PV-Anlage auf der Scheune in unserem Neubau zu nutzen",
schildert Martin Riedmann.
Diese wurde schon vor acht Jahren errichtet und ganz bewusst größer dimensioniert, um auf steigende Energiepreise oder höhere Verbräuche vorbereitet zu sein. Kurz war auch die Idee einer Direktleitung im Gespräch, aber die Kosten standen in keinem Verhältnis.
„Dank Energie Tirol wurden wir nun auf die Möglichkeiten aufmerksam, die EEGs bieten. Wir profitieren einfach und unkompliziert von der großen PV-Anlage, da wir innerhalb der Familie – also zwischen Landwirtschaft, Eltern und uns – den Strom kostenlos verteilen", so Riedmann.
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