Bezirksjägertag
Martin Antretter übergab Agenden an Johann Embacher

 Landes-Jägermeister Anton Larch, der neue Bezirks-Jägermeister Johann Embacher und Martin Antretter (v. li.). | Foto: Brigitte Eberharter
4Bilder
  • Landes-Jägermeister Anton Larch, der neue Bezirks-Jägermeister Johann Embacher und Martin Antretter (v. li.).
  • Foto: Brigitte Eberharter
  • hochgeladen von Johanna Bamberger

Der Bezirksjägertag mit Ehrungen und Neuwahlen fand am vergangenen Wochenende in Kirchberg statt.

KIRCHBERG (be). Nach rund 40 Jahren stellte sich Bezirks-Jägermeister Martin Antreter nicht mehr der Wahl. Am Samstag übergab er sein Amt an Johann Embacher, der die Wahl ganz klar für sich entschieden hatte.

Rückblick und aktuelle Zahlen

Bevor die Neuwahl anstand, hielt Antretter eine Rückblick über das Jagdjahr 2021/22. Derzeit üben 1.460 Personen im Bezirk die Jagd aus, davon sind 130 Frauen. Sie sind auf 192 Jagdgebieten mit einer Jagdfläche von 114.000 Hektar tätig. Beim Rotwild gab es einen Abgang von 1.172 Stück, das entspricht 85 Prozent des genehmigten Abschusses. Beim Gamswild wurden 574 Stück erlegt, plus 35 Stück Fallwild, sodass der Abschussplan zu 79 Prozent erfüllt wurde, allerdings gab es Fehlabschüsse in der Klasse 2. Beim Rehwild gibt es einen Abgang von 2.911 Stück (97 %), was Antretter jedoch zu denken gibt, ist die Tatsache, dass 229 Tiere durch den Autoverkehr zu Tode kamen. Bei Mäharbeiten kommen immer häufiger Drohnen zum Einsatz, allerdings kamen auch dabei 160 Rehkitz zu Tode.

Wild zieht sich zurück

In Teilen des Bezirks, vor allem im Westendorf, Brixen und St. Ulrich ist heuer der Wolf nachgewiesen worden. Dadurch wird es für die Jäger immer schwieriger, die Abschusspläne zu erfüllen, da sich das Wild immer weiter zurückzieht. „Wie sich das bei den Fütterungen im Winter auswirkt, wird sich zeigen“, sagt Antretter. Wenn der Wolf bei den Rotwildfütterungen eindringt und dadurch das Wild nicht mehr zu den Fütterungen kommt, werden vermehrt Schäden an den Forstkulturen entstehen.

Ehrungen durchgeführt

Antretter schloss seine Ära mit der Übergabe einer Ehrung für verdiente Personen der Jagdgemeinschaft ab. Das Ehrenzeichen für besondere Verdienste um das Jagdwesen wurde an Christian Dötlinger und Richard Dagn verliehen. Dötlinger war von 2006 bis 2021 Hegemeister des Hegebereichs St. Jakob-St. Ulrich und Hochfilzen. Dagn war von 2010 bis 2021 Hegemeister des Bereichs Schwendt. Beide sind jetzt Hegemeister-Stellvertreter. Die beiden sind auch seit vielen Jahren als Vortragende bei der Aktion „Der Jäger in der Schule“ im Bezirk tätig.
Als langjähriger Jagdpächter wurde Francois Landolt das Ehrenzeichen verliehen. Er ist Pächter der ÖBF-Jagd Langer-Grund-Süd und der Eigenjagd Hoch- und Niederfelden. Seitens der Jagdhornbläser Brixental und Erpfendorf wurden Johann Ehrensberger, Josef Antretter und Martin Antretter für 40 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Thomas Wechselberger aus Westendorf und Manuel Pichler aus Kirchberg erhielten die Ehrung für zehn Jahre Mitgliedschaft.

Martin Antreter, Francois Landolt, Richard Dagn, Christian Döttlinger und Anton Larch (v. li.). | Foto: Brigitte Eberharter
  • Martin Antreter, Francois Landolt, Richard Dagn, Christian Döttlinger und Anton Larch (v. li.).
  • Foto: Brigitte Eberharter
  • hochgeladen von Johanna Bamberger

Neuwahlen

Der Neuwahl stellten sich zwei Kandidaten und bereits im Vorfeld war das Lager der Wähler gespalten. Während Johann Embacher aus der Kelchsau dafür appellierte, dass die Arbeit ähnlich wie unter Antretters Führung weitergehen sollte, erklärte Horst Kraisser aus St. Johann, dass es nach 20 Jahren eine Veränderung brauchen würde.

„Wir brauchen einen Jägermeister und keinen Forstmeister“,

meinte er vor der Wahl.
Da der Andrang zur Versammlung groß war und auch die Neuwahl sich entsprechend in die Länge zog, stand erst nach drei Stunden fest, wer neuer Bezirks-Jägermeister ist. Bei 246 abgegebenen Stimmen gingen 214 an Johann Embacher und 32 an Horst Kraisser. Hermann Portenkircher aus Hochfilzen wurde zum Stellvertreter gewählt und Kassierin ist Marlene Beltermann aus Kirchdorf.

 Landes-Jägermeister Anton Larch, der neue Bezirks-Jägermeister Johann Embacher und Martin Antretter (v. li.). | Foto: Brigitte Eberharter
  • Landes-Jägermeister Anton Larch, der neue Bezirks-Jägermeister Johann Embacher und Martin Antretter (v. li.).
  • Foto: Brigitte Eberharter
  • hochgeladen von Johanna Bamberger

19.000 Wölfe in Mitteleuropa

Landesjägermeister Anton Larch bedankte sich bei seinem loyalen Weggefährten im Vorstand des Landesverbandes Martin Antretter und er bot Embacher die Hand zur Zusammenarbeit.
Den Zustand der Wälder findet Larch besorgniserregend. Ebenso die Tatsache, dass in Burgenland der Jagdverband aufgelöst wurde und ab kommendem Jahr die Agenden in der Hand eines Landesjagddirektors liegen, der vom Landeshauptmann bestellt wird.

„Ich habe bereits 2014 gesagt, dass der Wolf kommen und bleiben wird – und nichts ist geschehen“,

beklagt Larch. 2019 gab es zehn Nachweise von Wolfsrissen und es wurden Entschädigungszahlungen in der Höhe von 12.000 Euro geleistet. 2020 gab es 50 und es wurden 75.000 Euro Entschädigung geleistet. 2021 waren es bereits 85 Nachweise und 140.000 Euro Entschädigung, die von der Versicherung des Jägerverbandes geleistet wird. Diesbezüglich fordert er eine rasche Änderung. Heuer gibt es bereits 500 Risse. 19.000 Wölfe gibt es bereits in Mitteleuropa und die Anzahl verdoppelt sich alle drei Jahre.

Heimische Jägerschaft um Abschusserfüllung bemüht - mit Umfrage
Die Jäger besuchten die Mittelschule
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.