Gemeindefinanzbericht 2022
Positive Finanzentwicklung im Bezirk Kitzbühel

Die Stadt Kitzbühel erzielte im Bezirk Kitzbühel im Jahr 2022 die höchsten Einnahmen aus der Freizeitwohnsitzabgabe (1,05 Millionen Euro). | Foto: Johanna Bamberger
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  • Die Stadt Kitzbühel erzielte im Bezirk Kitzbühel im Jahr 2022 die höchsten Einnahmen aus der Freizeitwohnsitzabgabe (1,05 Millionen Euro).
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Keine stark- oder vollverschuldete Gemeinde im Bezirk Kitzbühel, Gemeinde St. Jakob ist schuldenfrei; höchste Freizeitwohnsitzabgaben Tirols im Bezirk Kitzbühel.

TIROL, BEZIRK KITZBÜHEL. Der Gemeindefinanzbericht für das Jahr 2022 wurde erst kürzlich vom Amt der Tiroler Landesregierung veröffentlicht und bietet eine Übersicht über die Finanzsituation in den Tiroler Gemeinden. Der Bericht dient primär dazu, einzelne Kommunen miteinander zu vergleichen. "Grundsätzlich zeichnet sich das Finanzjahr 2022 durch eine besonders erfreuliche Ertragssituation aus. Hervorzuheben ist, dass einige Gemeinden ihre Verschuldung im Vergleich zum Vorjahr wesentlich verbessern konnten. Neun Kommunen waren zum Stichtag 31. Dezember 2022 überhaupt schuldenfrei", so Landeshauptmann Anton Mattle.

"Neun Tiroler Gemeinden waren zum Stichtag 31. Dezember 2022 schuldenfrei", informiert LH Anton Mattle. | Foto: Fitsch
  • "Neun Tiroler Gemeinden waren zum Stichtag 31. Dezember 2022 schuldenfrei", informiert LH Anton Mattle.
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Verschuldungsgrad und Schuldenstand

Der Verschuldungsgrad der Gemeinden beschreibt das prozentuelle Verhältnis der laufenden Schuldendienstverpflichtungen zum Bruttoüberschuss. Eine Gemeinde im Bezirk Kitzbühel sticht dabei besonders positiv ins Auge: St. Jakob war mit Stichtag 31. Dezember 2022 schuldenfrei.
Generell sind im Bezirk Kitzbühel elf Gemeinden schuldenfrei bzw. gering verschuldet (55 %), neun (45 %) weisen eine mittlere Verschuldung (21 bis 50 % Verschuldung, Anm.) auf. Das heißt, keine Gemeinde im Bezirk Kitzbühel ist stark bzw. voll verschuldet. Den höchsten Verschuldungsgrad weisen die Gemeinden Kirchdorf (48 %), St. Ulrich (43 %) und Kirchberg (41 %) auf, am geringsten verschuldet sind nach St. Jakob Westendorf und Going (jeweils 6 %) sowie Hopfgarten (8 %).
Den höchsten Schuldenstand wiesen die Gemeinden Fieberbrunn (14,08 Mio. Euro), Kirchberg (12,53 Mio. Euro) und Kirchdorf (11,07 Mio. Euro) auf, den niedrigsten Schuldenstand konnten St. Jakob (keine), Oberndorf (109.461 Euro) und Hochfilzen (194.358 Euro) aufweisen.
Kommentar zum Finanzbericht hier

Pro-Kopf-Verschuldung gesunken

Der Schuldenstand im Bezirk Kitzbühel betrug mit Stichtag 31. Dezember 2022 85,98 Millionen Euro und ist nach den Bezirken Reutte (48,26 Mio. Euro) und Lienz (76,21 Mio. Euro) jener Bezirk mit den geringsten Schulden in Tirol. Der Schuldenstand im Bezirk Kitzbühel blieb im Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich, die Pro-Kopf-Verschuldung sank vom Jahr 2021 auf 2022 um 0,7 % (1.333 Euro).
Die liquiden Mittel betrugen im Jahr 27,89 Millionen Euro (Vergleich 2021: 23,79 Millionen Euro).

Verschuldungsgrad/Schuldenstand aller Gemeinden

26,09 Millionen Euro Kommunalsteuer

Die Kommunalsteuer gilt als wichtigste eigene Einnahmequelle der Gemeinden und ist in Tirol 2022 gegenüber dem Vorjahr um 40 Millionen Euro (14 %) gestiegen. In den 20 Gemeinden im Bezirk Kitzbühel wurden im vergangenen Jahr 26,09 Millionen Euro eingehoben (Pro-Kopf-Aufkommen: 404 Euro). Die Gemeinden mit den höchsten Einnahmen aus der Kommunalsteuer waren Kitzbühel (6,76 Millionen Euro), gefolgt von St. Johann (4,98 Millionen Euro) und Fieberbrunn (1,72 Millionen Euro). Jene Gemeinden mit den niedrigsten Einnahmen waren Schwendt (86.668 Euro), St. Jakob (96.729 Euro) und Itter (355.607 Euro).

In den 20 Gemeinden im Bezirk Kitzbühel wurden im vergangenen Jahr 26,09 Millionen Euro an Kommunalsteuern eingehoben. | Foto: pixabay/martaposemuckel
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Kommunalsteuern aller Gemeinden

Ausschließliche Gemeindeabgaben

Bei den ausschließlichen Gemeindeabgaben konnten in Summe 49,69 Millionen Euro lukriert werden. Hier ist die Stadt Kitzbühel unter den Top-Ten-Rängen Tirols zu finden (Rang neun, 1.555 Euro Pro-Kopf-Aufkommen).

12,33 Mio. Euro Abgabenertragsanteile in St. Johann

Die Abgabenertragsanteile beliefen sich für den Bezirk Kitzbühel im Jahr 2022 auf 80,2 Millionen Euro (Pro-Kopf-Aufkommen: 1.243 Euro). Die höchsten Abgabenertragsanteile erzielten die Gemeinden St. Johann (12,33 Mio. Euro), Kitzbühel (10,39 Mio. Euro) und Hopfgarten (6,84 Mio. Euro). Die niedrigsten Abgabenertragsanteile nahmen die Gemeinden  St. Jakob (985.047 Euro), Schwendt (1,05 Mio. Euro) und Aurach (1,34 Mio. Euro) ein.

Abgabenertragsanteile aller Bezirksgemeinden

Anstieg bei Transferzahlungen

Nach einem geringfügigen Rückgang im Jahr 2020 weisen die Rechnungsabschlüsse der Tiroler Gemeinden für das Jahr 2021 und 2022 einen deutlichen Anstieg an Transferzahlungen der Gemeinden an das Land und die Bezirkskrankenhäuser aus. Die Pro-Kopf-Belastung im Bezirk-Kitzbühel lag im Jahr 2021 bei 625 Euro, im Jahr 2022 bei 680 Euro.
Der Bezirk Kitzbühel hat im Jahr 2022 vom Land Tirol und aus Landesfonds Zuflüsse aus Transferzahlungen in Höhe von 19,24 Millionen und vom Bund 5,18 Millionen Euro erhalten.

165 Euro Grundsteuer pro Kopf

Im vergangenen Jahr wurde im Bezirk Kitzbühel 10,67 Millionen Euro an Grundsteuer (A und B, Anm.) lukriert. Der Bezirk Kitzbühel hat somit mit einem Betrag von 165 Euro pro Kopf das höchste Aufkommen in ganz Tirol. In den top zehn Gemeinden mit dem höchsten Pro-Kopf-Aufkommen sind unter anderem die Gemeinde Aurach (293 Euro) und die Stadt Kitzbühel (291 Euro) zu finden.
Das Ranking führt im Bezirk Kitzbühel die Stadt Kitzbühel an (2,39 Mio. Euro), gefolgt von St. Johann (1,26 Mio. Euro) und Kirchberg (1,04 Mio. Euro). Die niedrigsten Grundsteuern wurden in St. Jakob (86.302 Euro) Schwendt (93.890 Euro) und Hochfilzen (117.819 Euro) eingenommen.

Grundsteuern aller Bezirksgemeinden

Höchste Freizeitwohnsitzabgaben Tirols

Auffallend hoch sind im Bezirk Kitzbühel die Einnahmen aus der Freizeitwohnsitzabgabe – im Jahr 2022 wurden 2,78 Millionen Euro eingehoben. Der Bezirk Kitzbühel hat auch mit Abstand das höchste Pro-Kopf-Aufkommen mit 43 Euro, gefolgt vom Bezirk Reutte (16 Euro) und den Bezirken Schwaz und Kufstein mit jeweils neun Euro.
Jene Gemeinden im Bezirk Kitzbühel, die im Jahr 2022 die höchsten Einnahmen erzielten, waren die Stadt Kitzbühel (1,05 Millionen Euro), Reith (255.448 Euro) sowie Westendorf (198.852 Euro). Die Gemeinden mit der niedrigsten Freizeitwohnsitzabgabe sind Hochfilzen (14.130 Euro), Itter (14.712 Euro) und St. Jakob (19.920 Euro).
Das Ranking der Top-Ten-Gemeinden mit dem höchsten Pro-Kopf-Aufkommen in ganz Tirol führt Reith an (151 Euro), gefolgt von Aurach (139 Euro), Kitzbühel (127 Euro) und Jochberg (103 Euro).

Freizeitwohnsitzabgaben aller Bezirksgemeinden

Alle Fakten und Daten der 20 Bezirksgemeinden

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