Corona - Bezirk Kitbühel/Gemeinden
(Vorübergehender) Stillstand am Bau in den Gemeinden

Auf vielen heimischen Baustellen herrschte Stillstand. | Foto: Kogler
4Bilder
  • Auf vielen heimischen Baustellen herrschte Stillstand.
  • Foto: Kogler
  • hochgeladen von Klaus Kogler

Bauprojekte der Gemeinden im Bezirk Kitzbühel werden sich aufgrund der Corona-Krise verzögern. Nach Stillstand wieder Bewegung auf Baustellen.

BEZIRK KITZBÜHEL (jos/niko). Mit Frühlingsbeginn stehen auch wieder zahlreiche Bauprojekte in den Gemeinden im Bezirk auf dem Plan. Zuletzt sorgte die Corona-Krise jedoch praktisch für (vorübergehenden) Stillstand im Bauwesen. Besprechungen, Verhandlungen und Sitzungen samt Beschlüsse mussten großteils verschoben werden, bereits ausgeschriebene Bauverhandlungen mussten abberaumt werden. Auch private Bauvorhaben lagen brach.
Laufende Verfahren in der Raumordnung wurden vom Land Tirol eingestellt, ausgesetzt oder verschoben.
Mittlerweise gab es Lockerungen für die Baubranche, Arbeiten konnten (zum Teil) wieder aufgenommen werden.

"In erster Linie gilt es, die gesundheitliche Dimension abzuwarten und den Empfehlungen des Bundes und des Landes unbedingt Folge zu leisten, um Neuansteckungen am Bau möglichst zu vermeiden", so der Bgm. Ernst Huber aus Brixen.

"Opfer werden von allen verlangt"

Während in den Gemeinden Schwendt und Aurach derzeit keine Bauvorhaben anstehen, trifft die Krise einige Gemeinden im Bezirk Kitzbühel schwerer.
"Aufgrund der noch unsicheren Entwicklung können wir vorerst keine verlässliche Aussagen treffen. Das Kinderzentrum  bleibt selbstverständlich weiterhin ein prioritäres Projekt", teilt Amtsleiter Ernst Hofer (St. Johann) mit. Der Spatenstich wurde Ende Februar gesetzt, kurze Zeit später musste der Bau bereits eingestellt werden. Bauvolumen: 8,45 Mio. € netto.
"Inzwischen wird aber hier wieder unter Einhaltung aller Schutzbestimmungen gearbeitet. Eine befürchtete Verzögerung bei diesem Projekt wird es nicht geben, wir sind voll im Plan. Wir versuchen auch die anderen Bauvorhaben umzusetzen, soweit das derzeit möglich ist", so Bgm. Hubert Almberger (Stand 9. April).

In Brixen dürfte es Verzögerungen für den Kindergartenzubau (Start im Herbst, Anm. d. Red.) geben. "Interessant wird hier, ob die ständig steigenden Anforderungen weiter nach oben geschraubt werden, oder doch da und dort mehr 'Hausverstand' einkehrt und die Dinge wieder leichter umsetzbar werden", so Huber.

"Was mir zurzeit nicht gefällt, ist die vorschnelle Ankündigung, Gebühren nicht einzuheben und im gleichen Atemzug sollen wir als starke Auftraggeber auftreten. Das wird sich nicht ausgehen. Opfer werden von uns allen verlangt werden, um unser Land wieder in Schwung zu bringen",

übt Huber Kritik an der Politik.

Weitergearbeitet wird derzeit am Dach des Museums in Kitzbühel, weil hier das Dach geöffnet ist und diese Arbeiten somit dringend durchgeführt werden müssen.

Einnahmenrückgänge werden erwartet

In der Marktgemeinde Fieberbrunn ist man sich sicher, dass es beim geplanten Bauprojekt "Betreutes Wohnen" und einem wichtigen privaten Projekt, einem Personalwohnhaus, zu Verzögerungen kommen wird.
Zudem erwartet man erhebliche Einnahmenrückgänge in der Gemeinde in Höhe von einigen hunderttausend Euros. "Derzeit müssen wir Budgetkürzungen für eine Beschlussfassung vorbereiten", so Bgm. Walter Astner.

Straßen- und Kanalbau in Gemeinden ebenfalls betroffen

Neben Erweiterungen, Sanierungen und Neubauten einiger Gebäude in den einzelnen Gemeinden leidet auch der Straßenbau unter der Corona-Krise. In Going z. B. muss die Errichtung des Gehsteiges entlang des Pramaweges vom Bildungszentrum bis zum Kapellenweg verschoben werden. Erst nach der Krise könne bewertet werden, wie es weitergeht, so Amtsleiter Stefan Pirchl.
Andere Baustellen laufen weiter, andere stehen still.

Weitere verschobene Projekte:

  • Kitzbühel: Innenstadtpflasterung in der Hinterstadt und Sanierung der Bichlstraße;
  • Oberndorf: Malerarbeiten Gemeindehaus (ca. 20.000 €, vergeben), Malerarbeiten und Sanierung kleinerer Fassadenschäden beim Haus neben der Raiffeisenbank (ca. 18.000 €, vergeben), Sanierung und teilweise geringfügige Verlegung im Bereich der Rerobichlstraße (ca. 400.000 €) abgesagt, Neugestaltung Spielplatz beim Schwimmbad (Anbote liegen vor, ca. 200.000 €, soll nach Ostern starten), Sanierung Turnsaal Volksschule (ca. 180.000 €, Anbote vorhanden, Erledigung nach Möglichkeit über die Ferien), Neuverlegung Wasserleitung (vergeben, ca. 60.000 €, inzwischen in Arbeit);
  • Reith: Asphaltierung im Bereich des Bildungszentrums, Sanierung und Umbau ehemalige Kindergartenräumlichkeiten zur Kinderkrippe;
  • Waidring: Kanalisationsarbeiten, Instandsetzungen der Gemeindewasserleitung.

Die Gemeinden Kössen, St. Ulrich, Itter, St. Jakob, Hopfgarten, Westendorf, Kirchdorf, Jochberg, und Kirchberg waren für ein Statement nicht zu erreichen.

"Zukunft wird uns den Weg weisen"

"Wir im Amt sind voll in Vorbereitung auf den 'Tag X', an dem wir wieder durchstarten können. Es kommt aber nicht nur auf den Willen der Gemeinden, sondern auch auf die Bauwirtschaft an, welche Projekte überhaupt noch umsetzbar sind", so Hochfilzens Bgm. Konrad Walk stellvertretend für andere Ortschefs im Bezirk.
"Ein Innehalten und Nachdenken, wohin und wie rasch wir uns in Zukunft hin entwickeln wollen, wird uns den Weg weisen", so Bgm. Huber abschließend.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.