Hahnenkammrennen 2021
"Familiäre" Rennen ohne Fans, grünes Licht von FIS - mit Umfrage

Hannes Trinkl (re.) gab "grünes Licht" für die Rennen (im Bild mit Pistenchef Herbert Hauser bei der FIS-Schneekontrolle). | Foto: K.S.C.
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  • Hannes Trinkl (re.) gab "grünes Licht" für die Rennen (im Bild mit Pistenchef Herbert Hauser bei der FIS-Schneekontrolle).
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Keine Zuschauer bei alpinem Highlight; Freihalteflächen an Rennstrecken; FIS-Schneekontrolle fiel positiv aus.
KITZBÜHEL (niko). Bis 4. Jänner hatte man beim K.S.C. noch auf ein "Wunder" gehofft, dann war endgültig klar: Die Hahnenkammrennen 2021 finden mit gewohntem Rennprogramm, aber ohne Fans vor Ort statt. "Es wird sehr familiär, für uns, für die Athleten. Es werden aber auch keine 'Geisterrennen', denn 2.500 Akkreditierte sind ja vor Ort, die Zutritt zum Renngeschehen haben werden", so K.S.C.-Präsident und OK-Chef Michael Huber.

Man hatte Bedenken, ob man "in dieser Situation" die Rennen überhaupt durchführen solle. "Aber solche sportliche Fixpunkte sind wichtig für die Seele und vermitteln ein wenig Normalität, wenn schon sonst alles eingeschränkt ist. Es ist eine Gnade, dass wir alles durchführen können, wenn auch im familiären Umkreis. Es gibt keinen Kartenverkauf, keine Zugshuttle etc., Zuschauer haben keinen Zutritt zu den Sperr- bzw. Freihalteflächen. In der Stadt kann man sich natürlich bewegen, aber durch den Lockdown bis 25. Jänner gelten natürlich die Corona-Regeln", so Huber.

Kein Zutritt

Es wird zwar die Zutritts- und Zuschauerzonen geben, aber eben ohne Zuschauer. Nur Akkreditierte werden Zutritt haben; das alles wird von Security und Polizei überwacht. Publikumsskilauf wird möglich sein (getrennte Zutritte bei Hahnenkammbahn für Skifahrer und Athleten/Betreuer). Die Familienstreif wird jedoch an den Trainings- und Renntagen (vorauss. Dienstag bis Sonntag) von den Morgenstunden bis etwa 14 Uhr – Ende von Trainings/Rennen) gesperrt und erst danach geöffnet. Anrainer bzw. Berechtigte erhalten eine eigene Akkreditierung (vom K.S.C., Anm.).

"Es macht keinen Sinn, zu kommen, es gibt keine Eintrittskarten, auch beim Training gibt es keine Zutritte in die Freihaltezonen", so Huber. Es gibt auch keine Rahmenveranstaltungen (Charity Race, Siegerehrung am Abend etc.), keine Tribünen, keine VIP-Bereiche. Statt der Zuschauereinrichtungen werden im Zielraum wie früher die Fahnen der teilnehmenden Nationen aufgestellt.
Bei den Rennen gibt es keine "laute Beschallung", nur eine gedämpfte Moderation. Die Siegerehrungen werden direkt nach den Rennen im Zielraum stattfinden. Die ORF als Host Broadcaster ist in voller Besetzung im Einsatz, die Medienakkreditierungen wurden jedoch auf 110 begrenzt (in "Normaljahren" ca 700). "Bisher gibt es 85 Anmeldungen, bei anderen Weltcup-Events in Österreich sind es derzeit nur rund 30", weiß Huber, "es ist wichtig, dass die Medien berichten, gerade in solchen Zeiten."

Budget reduziert

Ein Drittel der Einnahmen (Eintrittsgelder) fehlen. Das wird durch Einsparungen kompenseert. Somit ist das Budget von neun auf sechs Millionen Euro reduziert. "Wir hoffen, alles auch finanziell unter Dach und Fach zu haben, abgerechnet wird zuletzt. Die Kosten sind u. a. auch vom Wetter abhängig, etwa wenn wir bei viel Schneefall mehr Arbeit haben", so Huber. "Das Preisgeld bleibt mit 600.000 € hoch, "die Sportler bringen ja auch ohne Fans dieselbe Leistung, da sparen wir lieber woanders ein."

Hubers Motto 2021: "Staunen und wundern, nicht ärgern!" Der K.S.C. als Veranstalter werde ein umfangreiches Sicherheitskonzept "diszipliniert einhalten. Der Lockdown bis 25. Jänner macht die Situation für uns klarer, eindeutiger. Wir hoffen nun auf die Vernunft der Menschen, dass die Lockdown-Bestimmungen auch hier vor Ort eingehalten werden."

Grünes Licht von FIS

"Die Kontrolle fiel sehr positiv aus, die oberen Streckenabschnitte sind bereits rennfertig, es ist überall genug Schnee, die Bergbahn hat super gearbeitet", so das Resümee der FIS-Schnellkontrolle von Hannes Trinkl 14 Tage vor den Rennen. "Die Bergbahn hat tolle Arbeit geleistet, wir sind zuversichtlich, obwohl die Arbeit herausfordernd ist. Wir haben aber ein gutes (Corona-)Konzept", so Pistenchef Herbert Hauser. Auch Stefan Lindner (Pistenchef Ganslern) unterstrich dies.
"Wir sind froh, dass wir helfen können. wir hatten 90 Schneemaschinen im Einsatz und haben über 150.000 Kubikmeter Schnee erzeugt", so Bergbahn-Vorstandschef Anton Bodner.
"Wir sind dankbar, dass wir die Rennen durchführen können. Wir konzentrieren uns auf das Sportprogramm", so Rennleiter Mario Mittermayer-Weinhandl.
Die Intensivphase für die Arbeit an den Strecken begann mit dem "green light" der FIS am 8. Jänner. Gearbeitet wird "mit Abstand" und in Kleingruppen. Alle Beteiligte werden regelmäßig getestet.

Fotos/Grafiken: K.S.C.

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