Gemeinderat Kitzbühel – Grand Tirolia
Antrag für Raumordnungsvertrag für Hotelerweiterung abgelehnt

Beim "Grand Tirolia" soll es bald Zuwachs geben. | Foto: Grand Tirolia
  • Beim "Grand Tirolia" soll es bald Zuwachs geben.
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Eichenheim-Hotelerweiterung erneut Streitthema im Kitzbüheler Gemeinderat.
KITZBÜHEL (niko). Flächenwidmung und Bebauungsplan wurden im Frühjahr beschlossen. Nun war das Ausbau-Projekt beim Luxushotel Grand Tirolia in Eichenheim erneut (Streit-)Thema im Kitzbüheler Gemeinderat. GR Manfred Filzer (UK) stellte den Antrag, für das Projekt der Kitz Immobilieninvest GmbH einen Raumordnungsvertrag zu erstellen. Per E-Mail hatte er sein Ansinnen bereits vorab an die Mandatare gesendet. Filzer befürchtet, dass es ohne einen solchen Vertrag möglich wäre, illegale Freizeitwohnsitze im Hotel zu errichten oder auch Parifizierungen (und Wohnungsverkäufe) durchzuführen. "Ich will die Sicherheit, dass es bei einem wirklichen Hotel bleibt", so Filzer. Er zweifelt auch die finanzielle Potenz der Gesellschaft (mit negativem Eigenkapital, Anm.) an. Erneut kritisch zum Projekt äußerte sich auch FPÖ-GR Alexander Gamper.

Gegenargumente

"Ein Raumordnungsvertrag bringt in diesem Fall gar nichts, nicht für die Stadt und nicht für die Bürger. Seien wir froh, dass hier auf engem Raum ein Hotel ausgebaut wird und nicht wie andernorts Riesenflächen für Chaletdörfer mit kaum Arbeitsplätzen verbraucht werden", erwiderte Bgm. Klaus Winkler. Er zitierte auch aus einem Schreiben von Bauherr Othmar Seidl. Die Erweiterung erfolge aus wirtschaftlichenGründen, man wolle ein (Hotel-)Leitbetrieb mit 120 Mitarbeitern werden. Eine Parifizierung oder ein Verkauf von Einheiten sei in keiner Weise geplant, die Befürchtungen bzw. das Misstrauen in diese Richtung seien für ihn nicht nachvollziehbar. Man werde 30 Millionen Euro in den Standort investieren. "Es ist für mich enttäuschend, dass noch immer Zweifel geäußert werden", so Seidl.
"Alle Eckdaten in der Flächenwidmung und im Bebauungsplan sind klar vorgegeben, hier gibt es nichts anders als einen Beherbergungsgroßbetrieb. Bei Änderungen müsste das Ganze wieder im Gemeinderat behandelt werden", beschwichtigte Ersatz-GR Peter Hechenberger.

"Misstrauen angebracht"

Das Misstrauen sei angebraucht, es gebe genug negative Beispiele. "Und jedem Häuslbauer wird ein Raumordnugnsvertrag übergestülpt, nur hier ist das nicht der Fall", so GR Filzer dazu.
Zur Sprache kam auch ein "Buy-to-let"-Modell, das laut Seidl von GR Gamper im Gespräch positiv thematisiert worden sei. Gamper verwehrte sich gegen diesen Vorwurf.
Mit Mehrheit (gegen 5 Stimmen und 3 Enthaltungen) wurde der Antrag abgelehnt.

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