„Tirols Bauern sichern wertvollen Lebensraum für Bevölkerung!“

Auf der Streitfeldalm der Fam. Schiplinger und Hölzl aus Itter. | Foto: Foto: LK/Schießling
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  • Auf der Streitfeldalm der Fam. Schiplinger und Hölzl aus Itter.
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BEZIRK (niko). Das Jahr 2013 steht in der Landwirtschaftskammer im Zeichen der Spezialkulturen – Obst-, Gemüseanbau sowie Beet- und Balkonpflanzen, wie auch der Almen. Als Schwerpunkt werden im Rahmen der Sommertour des Präsidenten jene Betriebe hervorgehoben, die sich mit kreativen, innovativen und betriebsoptimierenden Maßnahmen akzentuieren. Um die Bedeutsamkeit der Almbewirtschaftung verstärkt hervor zu heben, steht ein Almbesuch in jedem Bezirk auf dem Programm.

„Gerade in Zeiten, in denen ein Kennzeichnungs- und Lebensmittelskandal den nächsten jagt, müssen wir Tiroler Bauern die Chance ergreifen und das Bewusstsein der Konsumenten für die hochwertigen Lebensmittel aus der regionalen Produktion verstärken. Unsere Mitgliedsbetriebe sind stets bemüht, innovativ und kreativ zu sein sowie neue Produkte zu erzeugen“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger. Auch die Landwirtschaft war in den letzten Jahren nicht vor dem Strukturwandel der Gesellschaft und Wirtschaft gefeit. Betriebsoptimierungen, Spezialisierungsmaßnahmen oder sogar komplette Neuausrichtungen der Betriebe wurden umgesetzt, um am Markt konkurrenzfähig bestehen zu können.

Feststellung Almfutterflächen abgeschlossen

„Die Luftbilder von 220 Almen wurden in Zusammenarbeit mit den Bauern, AMA-Bediensteten sowie unseren Mitarbeitern während der Fristverlängerung im Juni überarbeitet. In 77 Fällen wurden zudem Vor-Ort-Begehungen durchgeführt“, erläutert Präsident Hechenberger. Kürzlich wurde ein Teil der 2012 eingefrorenen Leistungsabgeltungen ausbezahlt. Von 25 Millionen Euro ergingen rund 10 Millionen Euro an Tirol. „Die anteilige Betriebsprämie wurde jedoch noch nicht berechnet. Wir üben verstärkt Druck Richtung AMA und Ministerium aus, dass auch die noch ausstehenden Gelder ausbezahlt werden“, fordert Hechenberger und weiter: „Für die Zukunft benötigt es jedoch ein neues, stichhaltiges und vor allem nachvollziehbares Flächenermittlungssystem, das den Bauern Rechtssicherheit gibt. Ansonsten ist die zukünftige flächendeckende Almbewirtschaftung ungewiss.“

Niederkaser Alm

Die Niederkasern Alm liegt auf 1.050 Metern im kurzen Grund der Kelchsau. Obmann der Gemeinschaftsalm von 12 Bauern ist Leonhard Schroll. Rund 2.000 Liter Milch werden täglich von den 90 Milchkühen erzeugt. Die Milch wird ausschließlich auf der Alm verarbeitet und zu Käse und Butter veredelt. Diese hochwertigen Produkte werden auf der Alm direkt vermarktet sowie auf den Höfen der Bauern. Äußerst beliebt bei den Konsumenten ist die frisch veredelte Modlbutter von der Alm, von der täglich rund 18 Kilogramm produziert werden.

Streitfeld Alm

Auf über 2.000 Metern Seehöhe und knapp an der Grenze zu Salzburg liegt die Streitfeld Alm der Familien Schipflinger und Hölzl aus Itter. 62 Kühe und 30 Kälber verbringen dort ihren Sommer auf dem Nieder-, Mittel- und Hochleger. Auch ein uriges Original befindet sich auf der Alpe: Der 73-jährige Sebastian Hölzl – bekannt als „Woscht“ – feiert heuer seinen 60. Sommer auf der Streitfeld Alm.

Netzwerkarbeit mit Leaderprojekt „Woipertouringer“

Beim Zwischenstopp in Hopfgarten wurde der LK-Spitze ein interessensübergreifendes Projekt vorgestellt. In den letzten Jahren gab es hier in den Bereichen Wanderer, Schneeschuhgeher und Tourengeher enorme Zuwächse, wodurch es immer wieder zu Interessenskollisionen zwischen Tourismus, Jag, Forst- und Landwirtschaft kam. Um die sensiblen Naturgebiete zu schützen und entsprechende Initiativen setzen zu können, wurde der Verein „Netzwerk - Naturraum - Brixental“ gegründet. Dieser entwickelte das Leaderprojekt „Woipertouringer“. Der Woipertouringer – ein Fabelwesen zwischen Gams und Reh – ist das Symbol dieser Initiative. Er taucht überall dort auf, wo besonders auf die Natur geachtet werden sollte. Dank der Unterstützung der EU wurden in den Gemeinden infrastrukturelle Maßnahmen errichtet, wie etwa die Parkplätze und Infotafeln in der Kelchsau und in Kirchberg. Eigenes Kartenmaterial mit den wichtigen Infos wird laufend an die Tourengeher verteilt und liegt in den TVB’s und Hütten der Region auf.

Zahlen, Daten, Fakten – Bezirk Kitzbühel:

Gemüse-, Obst-, Gartenbau:
· Von den 120 Tiroler Obstbauern befinden sich 2 Betriebe im Bezirk Kitzbühel mit einer Produktionsfläche von 1 Hektar
· 6 Gartenbaubetriebe (Tirol: 73) erzeugen Beet- und Balkonpflanzen

Almen (Stand: 2012):
· Die höchste Anzahl der rund 2.300 Tiroler Almen befindet sich, mit 513 Alpen, im Bezirk Kitzbühel mit einer Gesamtfläche von ca. 38.006 ha, davon 26.803 ha Futterfläche
· 22.367 Großvieheinheiten (GVE) werden von 1.830 Bauern aufgetrieben: 15.053 Rinder, 10.814 Milchkühe, 354 Pferde, 1.438 Schafen, 559 Ziegen
· 12.740.842 kg Milch werden auf diesen Almen produziert

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