MUT-Bürger statt "Wut"bürger

Heiß diskutierter Standort für BH-Erweiterung und Tiefgarage: Der Schulpark von Kitzbühel (Bildmitte). | Foto: Rettet den Schulpark von Kitzbühel
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  • hochgeladen von Klaus Dörre

Der Begriff Wutbürger ist in Deutschland im Zusammenhang mit dem Widerstand gegen den geplanten Tiefbahnhof in Stuttgart (und der damit verbundenen teilweisen Vernichtung des Schlossparks) und anderen strittigen Projekten geprägt worden. Anscheinend von "den Medien".

Das Diffamierende daran ist, dass er assoziiert, bei den Menschen, die da Widerstand leisten, handele es sich um mehr Gefühls bestimmte Personen, die eher prinzipiell "dagegen" sind, ohne so recht "richtig" informiert zu sein. Denn: wenn sie dies wären, würden sie doch eher den "rationalen" und "absolut nachvollziehbaren" Argumenten der Politiker und Planer folgen - und ihren Widerstand aufgeben.

Die scheinbar "souveräne" Diktion der Politiker in Stuttgart, wie auch beim Streit um den geplanten Erweiterungsbau der Bezirkshauptmannschaft im Schulpark von Kitzbühel deutet darauf hin, dass Verantwortliche dies gern so sehen wollen. "Wütende" BürgerInnen, die eigentlich gar nicht so recht wissen, worum es überhaupt geht. Und die, wenn nicht jetzt, dann doch später, doch irgendwann den Sinn und "das große Ganze" hinter dem Projekt "begreifen" würden.

Arroganz der Macht nennt man das, wenn es so wäre. Eine Hybris, die sich - wie auch die aktuellen weltpolitischen Ereignisse in Nordafrika zeigen - bitter rächen wird, wenn man nicht bereit ist zu erkennen: Dass es sich bei den Menschen, die Widerstand leisten um ein breit gefächertes Spektrum von BürgerInnen aus allen Bereichen handelt, die bestens informiert sind und bereit ihre Fähigkeiten zum Wohle aller in die Diskussion einzubringen.

Die Zusammenarbeit und Transparenz nicht nur als politisches Lippenbekenntnis begreifen. Die - ojehohjeh? - die Wahlversprechen aller Parteien bei der letzten Gemeinderatswahl ERNST und WÖRTLICH nehmen und zur konstruktiven Zusammenarbeit bereit sind.

Wie oft hat man den mündigen, engagierten und couragierten Bürger gefordert, gerade von den Jungen. Jetzt hat man ihn bekommen. Jetzt muss man mit ihm umgehen. Nur: Wut-Bürger sind das keine. Sondern MUT-Bürger, die genau wissen, was und warum sie es wollen und die ihre demokratischen Rechte einfordern.

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