Corona-Virus
Kärntner Apotheker stellen selbst Desinfektionsmittel her
Haben Kärntens Apotheken genug Medikamente im Lager? Was passiert in Notfällen? Und weshalb sind Apotheker nicht nur Verkäufer? Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer Kärnten, im Gespräch mit der WOCHE Kärnten.
KÄRNTEN. Das Corona-Virus versetzt auch die hundert Apotheken in Kärnten in Ausnahmezustand. Der Andrang auf Medikamente ist groß. Die Bürger stocken ihre Hausapotheken auf, wie Paul Hauser, Präsident der Apothekerkammer in Kärnten, im Gespräch mit der WOCHE Kärnten bestätigt: „Wir tun, was wir können. Alle Mitarbeiter leisten hervorragende Arbeit.“
Kein Engpass an Medikamenten
Er ist um Beruhigung der Lage bemüht und versichert: „Es gibt keinen Engpass an Medikamenten, unsere Lager sind ausreichend gefüllt.“ In Zeiten wie diesen nimmt die Bedeutung der Apotheken in der öffentlichen Wahrnehmung zu, weil sie ihren wertvollen Beitrag leisten, um das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten.
Selbst ist der Apotheker
Als Beispiel führt Hauser Desinfektionsmittel an, die bereits seit Tagen vergriffen sind: „Unsere Mitarbeiter und wir sind mehr als Verkäufer“, stellt Hauser klar. Apotheker sind auch Produzenten, die in Krisenzeiten Desinfektionsmittel selbst herstellen können. „Die Produktion erfolgt auf alkoholischer Basis nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation“, erklärt Hauser. Somit ist der Erhalt von Desinfektionsmittel gewährleistet. Diese nehmen eine zentrale Rolle ein, um die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen.
Hauszustellung im Notfall
Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Sollten Kunden und Patienten dringend Medikamente benötigen, jedoch nicht die eigenen vier Wände verlassen oder weder auf Hilfe noch auf Unterstützung zurückgreifen können, zieht Apothekerkammer-Präsident Hauser Hauszustellung in Erwägung – etwa in Kooperation mit Taxi-Unternehmen. „Es müsste sich natürlich um tatsächliche Notfälle handeln“, schildert Hauser.
Aufteilung in Teams
Sind Apotheken auf mögliche Verdachts- oder gar Corona-Fälle in der eigenen Belegschaft vorbereitet? „Ja“, stellt Hauser fest. In seiner Apotheke in Friesach etwa sind die Mitarbeiter in zwei Teams aufgeteilt, die keine Berührungspunkte miteinander haben. „Kommt im Fall des Falles ein Team unter Quarantäne, steht das zweite parat“, erläutert Hauser.
Zusammenhalt gefragt
Zusammenhalt in der Gesellschaft und positives Denken sollen in Krisenzeiten unsere Wegbegleiter sein. „Abgesehen von der Krankheit an sich wird der wirtschaftliche Schaden, den die Folgen des Corona-Virus anrichten, uns alle treffen“, prognostiziert Hauser. Zusammenhalt ist demnach in und – vor allem – nach der Krise gefragt.
ZUR SACHE
Wichtige Telefonnummern für Auskünfte rund um die Uhr:
• AGES-Infoline Coronavirus: 0800 555 621 (bei allgemeinen Fragen)
• Gesundheitshotline 1450 (bei Symptomen)
• Hotline der Wirtschaftskammer für Unternehmer: 05 90 90 4 – 808
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