Lokalaugenschein
Aggsbacher warnen: Neue Bus-Haltestelle ist zu gefährlich
Die neue Bushaltestelle in Aggsbach Markt liegt an der B3: Bei einer ähnlichen Situation starb 1977 bereits ein Bub im Ort.
AGGSBACH MARKT. Im Zuge der Bauarbeiten zum Hochwasserschutz in Aggsbach-Markt, wurde die Bus-Haltestelle vom Marktplatz zum Badestrand verlegt.
Gefährlich: B3 überqueren
Bei der Ersatz-Bushaltestelle befindet sich keine echte Busbucht, das wiederum bedeutet, dass alle Busse direkt auf der B3 halten, um ihre Fahrgäste aus- oder einsteigen zu lassen.
Besonders kritisch ist die Situation, wenn der Bus von Melk nach Krems fährt, denn dann steigen Mitfahrende direkt auf der Donau-Seite aus und müssen die B3 überqueren. Angesichts des stark frequentierten Verkehrs – auch durch den Wachauer Ausflugstourismus im Sommer – warnen Aggsbacher vor der extremen Gefahrenstelle.
Bub von Pkw erfasst
An diesem Standort auf der B3 befand sich schon einmal eine Bushaltestelle. Am 3. Oktober 1977 verlor ein 11-Jähriger bei einer ähnlich gelagerten Situation nur wenige Hundert Meter von der jetzigen Stelle entfernt, sein Leben. Er kam an diesem Tag von einem Schulausflug aus dem Mostviertel zurück. Als er die Straße hinter dem Bus überquerte, hat ihn ein Auto erfasst. Dieses tragische Ereignis ist heute noch in den Köpfen der Aggsbacher lebendig.
Die Bezirksblätter erreichen Bürgermeister Josef Kremser kurz nach einem Lokalaugenschein, den er gemeinsam mit der Bauleitung, den Generalplaner, den Bauausführenden und Vertretern der Polizei vor Ort absolvierte.
Ortschef ist besorgt
"An einer Verlegung der Bushaltestelle wird bereits gearbeitet. Bei Kontrollen wurde festgestellt, dass Autos den Bus einfach überholen und trotz Zebrastreifen nicht anhalten. Und da reden wir nicht nur von einem Autofahrer, das machen gleich sechs hintereinander", zeigt sich der Ortschef besorgt.
Er kennt die gefährliche Lage und hat als erste Sicherheitsmaßnahme einen Lotsen organisiert. An den Werktagen kommt um 14 Uhr stets ein Bus mit den rund 20 Schülern, die das Stiftsgymnasium und die Mittelschule Emmersdorf besuchen. Der Lotse wird dafür sorgen, dass die Schüler sicher die B3 überqueren können.
"Wir hatten mehrere Standorte für eine Haltestelle angegeben und waren überrascht, dass gerade dieser gefährliche Standort gewählt wurde. Wir haben jedenfalls sofort reagiert und die Bezirkshauptmannschaft und das Land mit unserem Problem konfrontiert.
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