Mit Umfrage
Dienstnehmer suchen immer öfter Hilfe bei der Arbeiterkammer
"Immer mehr Arbeitnehmer melden sich bei der Arbeiterkammer (AK), Bezirksstelle Krems, da ihnen die Schwerarbeitszeiten nicht anerkannt werden", schildert Geschäftsstellenleitern Doris Schartner.
KREMS. Ein 60-jähriger Müllkübelentleerer verrichtet seit rund 25 Jahren immer dieselbe Tätigkeit. Er zieht, schleppt und entleert jeden Arbeitstag die schweren Müllkübel. Der Betrieb hat die Schwerarbeitszeiten sogar gemeldet. Trotz der Meldung des Betriebes hat die PVA die Zeiten nun überprüft und ihm gewisse Jahre nicht anerkannt.
Hilfe bei der Arbeiterkammer
Nun holte sich der Dienstnehmer Hilfe bei der Arbeiterkammer, um Klage gegen den Schwerarbeitszeitenbescheid zu erheben. „Wir werden alles unternehmen, damit unser Mitglied seinen hart erarbeiteten Schwerarbeiterstatus bekommt“, so Bezirksstellenleiterin Doris Schartner.
Anträge überprüfen lassen
Der Antrag auf Zuerkennung von Schwerarbeitszeiten ist äußerst kompliziert. Es ist wichtig, sollte ein ablehnender Bescheid oder ein Bescheid, der nicht alle Zeiten der Schwerarbeit erfasst ausgestellt werden, diesen am besten bei der AK überprüfen zu lassen, ob es Sinn macht dagegen vorzugehen. Wenn der Bescheid rechtskräftig wird, sind nicht anerkannte Schwerarbeitszeiten in dem überprüften Zeitraum unwiderbringlich verloren.
Viele Fragen
„Fast 15.500 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“, sagt Bezirksstellenleiterin Doris Schartner. „Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu Kurzarbeit, einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Quarantänebestimmungen, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung“, so Schartner. In mehr als 5.800 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Experten in konkreten Problemfällen.
Wichtige Aufgabe
„Das vergangene Jahr hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Schartner Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Krems im Vorjahr mehr als 2,8 Millionen Euro für die Arbeitnehmer der Region gesichert.
Bilanz 2022: Bezirk Krems
Leistungen für unsere Mitglieder im Überblick
In der Bezirksstelle Krems: 15.480
Konkrete Beratungen in Problemfällen: 5.862
Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht: 1.940.384 Euro
Davon Insolvenzvertretung: 171.546Euro
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 2.829.600 Euro
145.000 Arbeitnehmer suchten Hilfe der AK NÖ
AK NÖ erkämpfte 44,9 Millionen Euro für Betroffene.
Arbeiterkammer NÖ
Mehr als 145.000 Arbeitnehmer haben im Vorjahr die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Problemen am Arbeitsplatz gesucht. Das zeigt eine Auswertung der arbeits- und sozialrechtlichen Beratungen der Kammer. „Wir haben 44,9 Millionen Euro für die Betroffenen erkämpft“, sagt AK Niederösterreich-Vizepräsidentin Gerda Schilcher.
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