Mit Umfrage
Erster Kremser Bildungstag mit Lösungen für mehr Erfolg
Auf die Frage „Kann Bildung (noch) das Gerechtigkeitsversprechen einlösen?“ eröffnete Gastredner Univ. Prof. Stefan Hopmann den ersten Kremser Bildungstag. Eine Kooperationsveranstaltung der Stadt Krems, KPH Wien/Krems und der Arbeitskammer NÖ.
KREMS. „Aus der Bildungsstrategie 2019 entwickelten sich sechs Handlungsfelder mit 41 Maßnahmen, die laufend umgesetzt werden. Der erste Kremser Bildungstag ist eine davon und soll den öffentlichen Bildungsbereich in den Mittelpunkt rücken. Wie wichtig Bildung für das weitere Leben ist und wie sehr die Chancengerechtigkeit nach wie vor vom sozialen Umfeld abhängt, zeigen uns Studien. Veränderungen im System Schule können nur mit viel Mut der Entscheidungsträger:innen herbeigeführt werden“, so Gemeinderätin Alexander Ambrosch in Vertretung des Bürgermeisters beim ersten Kremser Bildungstag.
Pespektiven für alle Kinder
Doris Denk, Bereichsleiterin für Bildung und Kultur, wies darauf hin, dass in der Bildungsstrategie der Stadt Krems Chancengleichheit und gute Perspektiven für alle Kinder und Jugendlichen eines der Leitthemen sind. „Daher war es naheliegend, dass der Bildungstag dieses Thema aufgreift“, so Denk.
Schule als Qualitätsort
Mit Univ. Prof. Dr. Hopmann gelang es einen Vortragenden zum Thema Bildungsgerechtigkeit in diesem brisanten Problemfeld zu finden. „Mit Lösungsansätzen und Rahmenbedingungen könnte die Schule ein Qualitätsort sein, wo Kinder lieber und lange lernen wollen. Schule kann auch schön sein.“
Kommunikation im Unterricht
"Es gibt keinen empirischen oder historischen Grund zu glauben, dass Schule jemals in der Lage sein wird, in Sinne der Wissensdistributionen (soziale Herkunft, Geschlecht, Migration, Sprache) sozial auszugleichen. Schule solle nicht an Testverteilungen gemessen werden. Viel wichtiger wäre eine Wissensvermittlung mit weniger aber gründlicherem Inhalt und dass alle Kinder beteiligt sind. Eltern und Schule sollten auf das Kind eingehen, was will das Kind und was wäre eine passende Ausbildungsmöglichkeit. Ziel sollte sein, was das Kind erreichen will. Die Zielerreichung sollte das Kind festlegen, denn die Lebensfähigkeit kann nicht konkretisiert werden. Der Unterricht sollte so sein, dass Kommunikation für alle möglich ist. Keine Gruppe darf zurückgelassen werden. Das Schulsystem im Umbruch kann nur gelingen, wenn die Öffentlichkeit genug hat. Wir brauchen neue Rahmenbedienungen, wo Schule schön sein kann“, so der Wissenschaftler.
Gleiche Chancen
„Beim Format Begegnungen und Gespräche öffnet die KPH Wien/Krems seit vielen Jahren den Campus Krems nicht nur für Pädagogen, sondern darüber hinaus für alle Interessierten aus der Öffentlichkeit, Wirtschaft, Politik, Sozialeinrichtungen und für Menschen, die an aktuellen gesellschaftspolitischen Themen interessiert sind. Wir bieten zur Ausbildung zusätzlich Forschungsmöglichkeiten und Vermittlungsarbeit. Vielfalt, Diversität und Wertschätzung stehen bei unserer Mission im Fokus und wir schöpfen damit aus vollem Potential“, äußerte Rektor Hubert Philipp Weber.
„Seit 2010 gibt es für sozialschwache Kinder Förderungen von AK NÖ zu Bildung. Sie sollen gleiche Chancen erhalten. Wir bieten Service und Beratungen, auch in Berufsschulen, um den Chancenindex zu verbessern“, so Kammerrätin Angela Fischer von der AKNÖ.
Infos: krems.at – kphvie.ac.at – noe.arbeiterkammer.at
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