Einsatz im Ausland
Waldbrände wüten: Kremser Feuerwehrleute helfen in Bordeux
Um die Waldbrände in Frankreich unter Kontrolle zu bringen, erreichte kürzlich die Feuerwehren in NÖ ein Hilferuf. Mit auf dem Weg ins Krisengebiet sind Kremser Feuerwehrleute.
KREMS. Fünf Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Krems und Lengenfeld sind auf den Weg nach Frankreich. Der Waldbrand-Pickup aus Höbenbach ist seit der Nacht auf Freitag bereits am Weg. Dieser ist ein Ergebnis des Sonderdienstes „Flur- und Waldbrandbekämpfung“, der Anfang 2020 ins Leben gerufen wurde. Seit April ist das Fahrzeug in Höbenbach stationiert.
Top ausgestattet
Aus Krems sind Feuerwehrleutemit einem Wechselladefahrzeug auf dem Weg - beladen mit dem FUCO, dem Führungsunterstützungscontainer, der eine mobile Einsatzzentrale ist. Der Container kann auf zwei Seiten ausgefahren werden, wodurch deutlich mehr Platz zur Verfügung steht. Im Container gibt es ein Callcenter, Whiteboards, Drucker, Satelliten-Internet und mehr. Für die unabhängige Stromversorgung wird ein 100 kVA-Stromerzeuger überstellt.
Planung
Das genaue Ziel lautet Hostens in das Weinbaugebiet Bordeaux. Enorme Waldbrände breiteten sich bereits auf 6.000 Hektar aus. Der Einsatz der Niederösterreichischer erfolgt über den EU-Mechanismus. In Abstimmung mit dem Bundesministerium für Inneres entsendet NÖ das reduzierte EU-Modul “AT - Ground forest fire fighting using vehicles”, kurz GFFF-V, das von Frankreich angefordert wurde.
47 Einsatzkräfte helfen
Der erste Zug setzt sich aus zwölf Fahrzeugen - der Großteil davon sind Waldbrandfahrzeuge des Sonderdienstes Waldbrandbekämpfung - zusammen. Die Anfahrtszeit nach Hostens beträgt voraussichtlich 30 Stunden. Mittels Charterfluges vom Flughafen Wien werden weitere 47 Einsatzkräfte in das Einsatzgebiet geflogen. Der Einsatzschwerpunkt liegt dabei auf der Brandbekämpfung durch Bodeneinheiten, da europaweit aktuell nur wenige bis keine Löschflugzeuge zur Verfügung stehen.
Klimaerwärmung
"Offenbar geht es mit der Klimaerwärmung und ihren Folgen deutlich schneller, als wir alle gedacht haben. Wir reden nicht mehr von Waldbränden, wie man sie bisher etwa nur aus Kalifornien gekannt hat, sondern: Das Feuer steht unmittelbar vor unserer Haustür. Wenn europäische Nachbarn in Not sind, ist es deshalb klar, dass wir helfen", sagt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler. Außerdem habe sich gezeigt, dass es der richtige Schritt war, sich auf derartige Szenarien vorzubereiten. "Einerseits durch die Anschaffung von Sondergeräten, andererseits durch gezielte Ausbildungen. Mehrmals im Jahr werden unsere Mitglieder auf den Kampf gegen Flur- und Waldbränden geschult", so Urschler.
Einsatzkräfte
Kameraden, die bei dem Einsatz in Frankreich mit dabei sind: Florentin Baumgartner, Christoph Gruber, Andreas Herndler, Peter Krenos und Alexander Zsivkovits (alle Feuerwehr Krems) sowie Robert Pölz (Feuerwehr Lengenfeld). Sollte ein längerer Einsatz notwendig sein, ist geplant, am kommenden Donnerstag frische Kräfte nach Frankreich zu fliegen. Die Einsatzfahrzeuge würden an Ort und Stelle bleiben.
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