Winzer starten mit der Traubenlese
Die extreme Trockenheit im Juli und teilweise im August forderte die Winzer ohne Bewässerung extrem heraus.
BEZIRK KREMS. Der Bezirk ist mit dem Kremstal, dem Kamptal und der Wachau reich an Rebflächen und darüber hinaus international für seine exzellenten Weine bekannt.
Die BezirksBlätter erkundigten sich bei den Winzern über die Entwicklung der Trauben, der Lese und was Weinliebhaber vom heurigen Tropfen erwarten dürfen.
Extreme Trockenheit
Ludwig Holzer, Geschäftsführer der Winzer Krems, informiert, dass er mittlerweile erleichtert ist, aber dass der Sommer eine herausfordernde Zeit für die Entwicklung der Trauben war. "Die extreme Trockenheit und hohen Temperaturen von Juli bis weit in den August hinein war schwierig. Viele unserer Rieden liegen östlich der Stadt Krems. Selbst wenn es Gewitter gab und es in anderen Gebieten geregnet hat, kam das Kremstal bis weit nach Senftenberg hinein nicht in den Genuss", schildert der Experte.
Bewässerungsprojekt
Er informiert, dass die Winzer Krems über lange Wetter-Aufzeichnungen verfügt, die den heurigen Sommer als besonders trocken im Traisental, dem Kremstal bis Senftenberg und ganz besonders in der Sandgrube bestätigt. Ein Bewässerungsprojekt einiger Kremser Winzer läuft. Im Vorjahr wurde ein Brunnen gebohrt, der – wie sich heuer herausgestellt hat – nur wenig ergiebig ist. Von der Donau darf das Wasser zur Bewässerung laut dem Geschäftsführer nicht genommen werden.
Weinernte läuft
"Eine weitere Bohrung ist zu überlegen, da die Kosten explodieren und der Preis aktuell viel, viel höher ist als noch im Vorjahr. Das wären auch enorme Kosten für die nächste Generation", schildert Holzer.
Weingut Grafinger
Die offizielle Weinernte startete am 12. September. Kurz zuvor gab es einen Testlauf, auch um zu sehen, ob technisch alles rundläuft. Das Weingut Grafinger bewirtschaftet eine Weinbaufläche von rund sechs Hektar im Kremstal.
Winzerin Julia Grafinger informiert: "Aktuell sind viele Trauben auf den Stöcken, doch leider muss man bedenken, dass es jetzt viele Niederschläge gegeben hat und sich deshalb Krankheiten auf den Trauben entwickelt haben könnten. Zurzeit versuchen wir bei der Lese das gute Material in den Keller zu bringen."
Hoffnung: guter Herbst
In den Weingärten der Winzerin in Priel gedeihen vor allem Grüner Veltliner, Riesling, Traminer, Müller-Thurgau oder etwa Zweigelt. Die Trockenheit war auch hier stark zu spüren, jedoch ist es aktuell noch schwer zu sagen, welche negativen Auswirkungen diese haben wird. "Wir hoffen auf einen sonnigen Herbst mit kühleren Nächten, damit die späten Sorten noch reifen können. Eine Prognose auf den Jungwein kann ich noch nicht geben. Wir brauchen jetzt Geschick, Erfahrung und ein bisschen Glück. Wir gehen davon aus, dass es ein guter Jahrgang wird", äußert Julia Grafinger abschließend.
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