„Quarantäne-Radler"
Der einfallsreiche Bastler aus St. Gertraudi
Anton Lutz aus St. Gertraudi trotzt der, durch das Coronavirus verhängten, Ausgangssperre und baute sich selbst einen "Quarantäne-Radler".
REITH IM ALPBACHTAL (red). Anton Lutz auch bekannt als Mesner Toni, war Kunstschmied, über fünfzig Jahre Mesner in St. Gertraudi und in Reith im Alpbachtal, ein Faschingsnarr und Bastler. So findet man rund um sein Haus in St. Gertraudi auch allerlei kuriose Dinge, von der Holzlege mit Herz über ein Minigrabdenkmal, den Jakobsbrunnen, Griller, einen Minikirchturm mit Riesenweihrauchfass und einer Windmühle, bis hin zu dem vom Wasser des Geyerbachs betriebenen Leuchtturms.
Toni hat mehr als nur einen Schutzengel
Der Mesner Toni ist dem Tod bereits zigmal von der Schippe gesprungen, einmal stürzte er vom Dach, dann verunglückte er mit der Rodel ebenso wie mit dem Fahrrad, wurde von einem Auto überfahren, von einem Hund gebissen und hatte schließlich eine Erkrankung, die ihn auf 38 Kilo abmagerte und ihn fast das Leben gekostet hätte, nachdem ihn die Ärzte bereits fast aufgegeben hatten. Doch Toni selbst gab nie auf. Kaum war er vom Krankenhaus wieder zuhause, sah man ihn mit Stöcken beim "Nordic-Walking" oder mit seinem Mountainbike den Berg hinauf fahren.
Der "Quarantäne-Radler"
Das Radeln hat er auch mit achtzig Jahren nicht aufgegeben. Jeden Tag war er bis vor ein paar Wochen unterwegs. Umso mehr trifft ihn nun die Tatsache, dass er aufgrund der Corona-Krise erstens zur Hochrisikogruppe zählt und zweitens nicht mehr Rad fahren darf.
Der „alte Faschingsnarr“, wie er sich selbst bezeichnet, lächelt verschmitzt: „Im Mesnerhaus geht der Fasching nicht aus.“ So hat Toni auch in der Krisenzeit seine ganz eigene Lösung gefunden. Im Garten baute er ein Holzgestell, auf das er sein E-Bike platzierte, vorne eine Mini-Holztheke mit einer Halterung für "Coronabierflasche", ein Bierglas sowie seinen geliebten Schnupftabak. Doch das ist noch nicht alles, um das richtige „Radlergefühl“ zu erhalten, platzierte er auch noch einen Ventilator vor seinem „Quarantäne-Radler“ um entsprechend Gegenwind und somit das Gefühl des „freien Radlers“ zu genießen. Als Sahnehäubchen obendrauf, montierte er im Garten noch eine alte Stereoanlage, mit Kopfhörer kann er so beim Radeln in quasi freier Natur auch noch Musik genießen. Das Ganze natürlich mit Helm. Alles unter Tonis Devise: „Nur wer im Alter Humor behält, erreicht viel mehr als Gut und Geld.“
Wer sich für Tonis „Quarantäne-Radler mit Gegenwind und Coronadrink“ interessiert kann sich jederzeit gerne bei Anton Lutz im Mesnerhaus in St. Gertraudi die Bastelanleitung dafür besorgen.
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