Haslach-Moor im Winter

ein Jägerhochstand auf dem Weg zum Moor
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Zwischen Kirchbichl und Bad Häring gibt es eingebettet in den Wald das Haslach-Moor.
Seine Entstehung verdankt das Moor einer Doline, welche in den Boden eingesenkt ist. Sie erhält Wasser von einem kleinen Bach, dessen Abfluss durch eine Bodenwelle gesperrt ist. Dadurch ist das Wasser, sofern es nicht verdunstet oder im Boden versickert, zur bildung eines Teiches gezwungen, welcher im Laufe fon Jahrtausenden durch die Entwicklung der Torfvegetation vollständig verlandet ist. Auf diese Weise entstand ein kleines, bescheidenes Torfmoor, das aber die charakteristischen Moorpflanzen in solcher Menge auf engem Raum vereint darbietet, wie kaum ein anderes, noch dazu umrahmt von eier so idyllischen Umgebung.

Das Haslach-Moor ist zum Natur-Denkmal erhoben worden.

Im Sommer bilden die Pflanzen der südlich anschließenden Schlammflächen einen Gegensatz zu den zarten Gewächsen der Torfmoospolster. In einem Übergangsbereich findet man im Frühsommer die roten Blüten des breitblättrigen Knabenkrautes und die weißen Schöpfe des schmalblättrigen Wollgrases.

Ein Hochmoor lebt allein vom Regenwasser, das ihm auch Nahrung in Form von Staubteilchen zuführt. Die zu Polstern verfilzten Torfmoose können bis zum 20fachen ihres eigenen Gewichts an Wasser speichern. Sie bilden eine wellige Oberfläche mit nassen Vertiefungen (Schlenken genannt) und weniger feuchten Erhebungen (Bülten).
Nur wenige Pflanzenarten können sich an diese extremen Flächen anpassen. Für sie gibt es keine anderen Rückzugsgebiete.

Das Moor ist sehr trittempfindlich und durch Nährstoffeinträge aus der Umgebung gefährdet.

Moorbäder werden in vielen Kurorten, u.a. in Bad Häring, angeboten, lassen sich aber auch zu Hause in der Badewanne zubereiten. Die wirksamen Bestandteile des Forfs sind erst zum Teil analysiert. Die Verwendung von Moor bzw. Badetorf ist ein Teil der Balneotherapie. Schon Paracelsus hat "Moor" als Heilmittel bei verschiedenen Erkrankungen empfohlen. In der Neuzeit sollen Soldaten Napoleons für die Einrichtung der ersten deutschen Moorbäder gesorgt haben, nachdem sie diese in Ägypten kennengelernt hatten.

Badetorf ist ein sehr guter Wärmespeicher, der die Wärme lange hält und bei einem Bad langsam an den Körper abgibt, und zwar deutlich langsamer als Wasser. Hierbei sind sogenannte "wässrige" Moorbäder, die man auch in der Badewanne anwenden kann, weniger wirksam als dickbreiige Moorbäder, die die Wärme deutlich länger speichern und langsamer an den Körper abgeben. Deshalb nutzt man Moorbäder als so genennte Überwärmungsbäder mit einer Temperatur bis zu 46°C, die in diesem Medium als weniger heiß empfunden wird. Etwa 20 Minuten im Moorbad lassen die Körpertemperatur um etwa 2 Grad ansteigen, was einem künstlichen Fieber entspricht. Durch die Erwärmung des Körperkerns sollen endokrine und vegetative Regelkreise beeinflusst werden , was sich indirekt positiv auf das Immunsystem auswirken und den Stoffwechsel anregen soll. Außerdem entspannt sich durch die Wärme die Muskulatur. Den Moorbehandlungen wird ferner eine Wirkung auf das Nervensystem nachgesagt. Die Beeinflussung des Hormonhaushalts konnte in klinisch experimentellen Studien mit Moorbreivollbädern nachgewiesen werden. Selbst bei Unfruchtbarkeit wurden Erfolge erzielt. Die medizinische Forschung ist aber längst nicht abgeschlossen.

Inzwischen gibt es auch Bilder im Sommer von diesem Moor:

http://regionaut.meinbezirk.at/bad-haering/magazin/haslachsmoor-im-sommer-d237199.html

Wo: Haslach-Moor, 6322 Kirchbichl auf Karte anzeigen
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