"In Wörgl kommt alles zusammen"

Museumsführer und Obmann-Stv. Hans Gwiggner mit einem originalen Kerbholz.
20Bilder
  • Museumsführer und Obmann-Stv. Hans Gwiggner mit einem originalen Kerbholz.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

WÖRGL (mel). Seit etwa 7000 Jahren ist die Besiedelung des gesamten Unterinntales belegt. Fast genauso lange reichen auch die Ausstellungsstücke im Wörgler Heimatmuseum zurück. Die frühgeschichtlichen Funde belegen, dass der Raum Wörgl von Anfang an ein Handelszentrum war.

Erste Ausgrabungen 1842
Bereits im 19. Jahrhundert hat es in Wörgl archäologische Ausgrabungen gegeben. Die Fundstücke wurden ab 1932 im ersten Wörgler Heimatmuseum ausgestellt. "Wir haben Töpfe, Grabbeigaben und Schmuck aus dieser Zeit gezeigt", erklärt Museumsführer und Obmann-Stv. Hans Gwiggner.

Raub im Zweiten Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurden dem Museum rund 80 Prozent der Artefakte genommen.
"Es ist sehr schade, weil dadurch so viele Informationen verloren gegangen sind", bedauert Gwiggner. Verschwunden ist unter anderem sogar die Granaten-Hülse vom ersten Schuss des ersten Weltkriegs auf die Festung Belgrad. "Und mit den verbliebenen Ausstellungsstücken konnte man eigentlich auch kein Museum befüllen." So wurden die restlichen Stücke jahrelang im Schuldachboden gelagert. Erst in den 1980er Jahren wurde schließlich der Heimatmuseumsverein gegründet.

Wörgl in all seinen Facetten
Seit den 90er Jahren gibt es wieder ein Heimatmuseum, das im gleichen Gebäude wie die Landesmusikschule untergebracht ist. Die Ausstellungsstücke haben fast alle einen Wörgl-Bezug und reichen von antiken Schwertern über alte Plakate der Wörgler Sportvereine, volkstümliche Gewänder und längst vergessene Bräuche bis hin zu einer großen Weihnachtskrippe von Johann Seisl.
Man erfährt Geschichten über Wilhelm Busch, Hans Hömberg und andere namhafte Persönlichkeiten, und auch das Freigeld-Experiment von Bürgermeister Unterguggenberger und die blühende Zement-Industrie werden näher beleuchtet. Sogar Kerbhölzer, die die meisten nur aus der bekannten Redewendung kennen, kann man im Heimatmuseum hautnah begutachten.
Öffnungszeiten sind von Juni bis September jeweils Dienstag und Samstag von 10 bis 11.30 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.