Nach FFF-Antrag
Kufstein spricht über seine Beleuchtung
Ein Antrag von Fridays For Future bringt eine Diskussion und eine Evaluierung in der Festungsstadt mit sich: Bald könnte das Licht in Kufstein ein wenig gedimmt werden. Diskutiert wird über das Licht auf der Festung, aber auch das Thema Sicherheit.
KUFSTEIN. Licht an oder Licht aus und wenn ja, wie viel? Dieser Frage stellt man sich aktuell in der Stadt Kufstein. Die Bewegung Fridays For Future (FFF) fordert in einem Antrag an die Stadtregierung unter anderem eine umfassende Evaluation der momentanen Beleuchtungssituation Kufsteins. Aus dieser sollen auch Maßnahmen folgen. "Klar ist, dass großer Handlungsbedarf herrscht", so die Vertreter von FFF. Eine Prüfung begrüße man, solange auch konkrete Veränderungen folgen würden.
Weniger Licht in drei Bereichen
Die Stadt zeigt sich dabei durchaus nicht unwillig. Grundsätzlich geht es nun um drei Bereiche, die zu betrachten sind: öffentliche Gebäude, Straßenbeleuchtung und Schaufensterbeleuchtung. So soll bei öffentlichen Gebäuden bis Herbst ein Konzept erarbeitet und die Kosten erhoben werden, wie man die öffentlichen Gebäude technisch steuern könnte, um die Beleuchtung jahreszeitlich und uhrzeitabhängig maximal möglich zu reduzieren. Was die Straßenbeleuchtung betrifft, so sind in der Stadt bereits mehr als zwei Drittel auf LED umgestellt. Der Rest soll laut Stadtrat Stefan Hohenauer (Die Parteifreien) in den kommenden Jahren folgen. Die Steuerung der Straßenbeleuchtung erfolgt derzeit automatisch mittels Rundsteuerempfänger, abhängig vom Dämmerungswert. "Außerdem werden die neuen LED Leuchtkörper alle von 22:00 Uhr bis 5:00 Uhr um siebzig Prozent gedimmt, sodass auch hier auf die Umwelt und Kosten geachtet wird", erklärt Hohenauer. Bei der Schaufensterbeleuchtung will man nun eine Erhebung durchführen. Für eine eventuelle Neuanschaffung bzw. Beratung und Begleitung von Beleuchtungskonzepten, werde man versuchen ein Fördermodell zu definieren, um so den Anreiz dafür zu schaffen, erklärt Hohenauer weiters.
Licht für Festung und Sicherheit
Einen besonderen Stellenwert in der Diskussion dürfte die Kufsteiner Festung mit ihrer Beleuchtung haben. "Meiner Meinung nach sollte eine schwache Siluette der Festung aber auch in der Nacht sichtbar sein", sagt Stadtrat Stefan Hohenauer.
"Ich nehme das Thema Lichtverschmutzung sehr ernst und unterstütze diese Initiative für Kufstein. Man muss aus meiner Sicht evaluieren in welchen Bereichen es Sinn macht und möglich ist konkrete Maßnahmen zu setzen", sagt Hannes Rauch (Team Hannes Rauch - Kufsteiner Volkspartei). Neben dem ökosozialen Gedanken zähle aber auch der Faktor Sicherheit. "Gerade die Geschäfte in der Stadt brauchen auch am Abend gut beleuchtete Schaufenster. An öffentlichen Plätzen und stark frequentierten Plätzen ist das Thema Sicherheit ebenfalls zu berücksichtigen", sagt Rauch. Für eine Beleuchtung der Festung spricht sich auch Rauch aus. "Die Festung als Wahrzeichen der Stadt Kufstein sollte weiterhin gut sichtbar sein. Als Zeichen der Unterstützung kann ich mir gut vorstellen, die Festung für eine Nacht nicht zu beleuchten", so Rauch.
"Die Eindämmung der Lichtverschmutzung kann und soll geprüft werden, darf aber nicht zum Nachteil von Sicherheit bzw. dem Sicherheitsempfinden der Kufsteiner Bevölkerung erfolgen. Überdies ist es für uns wichtig, das Wahrzeichen Kufsteins –die Festung- weiterhin zu beleuchten, da es unser Aushängeschild ist. In wie weit die Verminderung der Lichtstärke erfolgen kann, muss eben erst geprüft werden", sagt dazu Stadtrat Walter Thaler (Team Walter Thaler GKL).
Grüne sind für das "Dimmen"
"Das Licht am Festungsberg und in gewissen Teilen der Stadt kann jedenfalls gedimmt oder abgeschaltet werden ohne Einbußen bei der Sicherheit in Kauf zu nehmen,“ sagt indes Victoria da Costa (OGF Kufstein). Walther Thaler (GKL) und Johannes Rauch würden "die alten Sicherheits- und Wirtschaftsnarrative wiederkäuen und das ohne sachliche Grundlage". Die Grünen sagen zudem, dass das Abhalten eines "Lichterfestes für mehrere hunderttausende Euro auf der Festung" nicht im Sinne der Eindämmung von Lichtverschmutzung sein könne. (bfl)
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