Neugestaltung
Kufsteiner Stadtpark wird weiterhin diskutiert

Den neuen Stadtpark zieren nun viele Blumentröge – einigen Kufsteinern ist das zu wenig "grün".  | Foto: Fachhochschule Kufstein Tirol
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Die Umgestaltung des Kufsteiner Stadtparks nimmt nun Formen an, stößt dabei in Kufstein auch auf Kritik. Für einige ist zu wenig "Grün" im neuen Stadtpark übrig geblieben. 

KUFSTEIN (bfl/red). Ein Stadtpark polarisiert: Während die Fachhochschule (FH) Kufstein Tirol freudig die beinahe planmäßige Fertigstellung des Kufsteiner Stadtparks verkündete, blickten andere mit Argwohn auf die Meldung. Einigen Kufsteinern ist der neu gestaltete Stadtpark nicht "grün" genug. 
Mit Stolz und Freude verkündete die FH vor kurzem, dass der Neubau (FH IV) "noch bis auf wenige Kleinigkeiten" abgeschlossen werden konnte. Damit meinte man auch den Stadtpark bzw. Campus. In einem Gemeinschaftsprojekt zwischen der Stadt Kufstein und der Fachhochschule hat man den Park im Zuge des Neubaus umgestaltet. 

Grünflächen im neuen Park eingesät

Wirft man einen Blick zurück auf die Pläne, wie sie im Vorjahr skizziert wurden, finden sich unter anderem eine Veranstaltungsfläche am Eingang der "Grünanlage" und eine Gartenlounge im Zentrum des Parks. Auch freie Wiesenflächen und eine neu angelegte Blumenwiese sollten neben "viel Platz zur Erholung und Entspannung" auch etwas "grün" in den Park bringen. Laut diesen Plänen sollten zu den bestehenden 27 Bäumen zwölf neue gepflanzt werden, begleitet von weiteren rund 60 Gehölzen und Ziersträuchern. Auch Pflanztröge mit kleineren Bäumen und Sträuchern sollten zudem die Veranstaltungsfläche verschönern.
Ein Großteil der Arbeiten im Stadtpark/Campus konnten nun erledigt werden. Die noch verbleibenden Fertigstellungsarbeiten bzw. die Begrünung und Bepflanzung der Anlagen hat man nach Ostern begonnen. Die für 8. Mai 2020 geplante Eröffnungsfeier der FH und des neu adaptierten Stadtparks kann auf Grund der Corona-Krise nicht stattfinden, man befindet sich dennoch in der Endphase der Fertigstellung. "Die Grünflächen wurden letzte Woche eingesät, die Sträucher und Blumen werden in ca. 10-14 Tagen blühen", heißt es von Seiten der FH Kufstein Tirol. Vorteile ergeben sich im Zuge der Neugestaltung dabei im Veranstaltungsbereich, da die Fläche die Durchführung von Veranstaltungen wohl erleichtern könnte. 

Park ist nicht "grün" genug

Ob nun eingesät oder nicht, der neue Stadtpark erstrahlt für einige Kufsteiner nicht "grün" genug. Die Grünfläche im Stadtpark ist nicht nicht zum ersten Mal zum Thema einer Diskussion geworden. Bereits vor der Umgestaltung gab es Stimmen, wie zum Beispiel seitens der "Jungen Generation" der SPÖ im Bezirk Kufstein, die sich für mehr "Grün" im Park aussprachen. In sozialen Medien gab es nun erneut durchaus kritische Stimmen zum aktuellen Stand der Fertigstellung. Für viele sei der neue Stadtpark kein "echter" Park. Einige forderten eine Umbenennung des Parks in "Stadtpflaster" oder "Pflasterplatz". 

Ranzmaier (FPÖ) schlägt Umbenennung vor

Den Stein erneut ins Rollen gebracht haben dürfte FPÖ-Stadtparteiobmann LAbg. Christofer Ranzmaier, der den aktuellen Fortschritten im Kufsteiner Stadtpark nicht viel abgewinnen konnte und dies auch kundtat. Er kritisierte in einer Aussendung die Gestaltung des neuen „Stadtparks“ und forderte eine echte grüne Alternative dazu. „Bürgermeister Martin Krumschnabel und die Verantwortlichen in der Stadt sollten sich ernsthaft über eine Umbenennung des Stadtparks Gedanken machen, denn mit einem Park hat das, was hier die Stadt in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule fabriziert hat, rein gar nichts mehr zu tun“, so Ranzmaier. Der FPÖ-Stadtparteiobmann ging soweit, den Vorschlag zu machen, dass man den Stadtpark in „Platz des in Stein gegossenen Klimanotstands" umbenennen sollte. 

Mobile Begrünung "ändert nichts"

Die "reale Steinwüste" würden Welten von der "grünen Lunge", die "ein derartiger städtischer Park eigentlich sein sollte", trennen, konkretisiert Ranzmaier. Die in den letzten Tagen installierte mobile Begrünung würde hier nichts an der Einschätzung, "die auch unzählige Kufsteiner teilen" nichts ändern. „Fakt ist nun aber wohl endgültig, dass die Verantwortlichen mit dieser Platzgestaltung der Kufsteiner Bevölkerung die letzte öffentliche zentrumsnahe Grünfläche geraubt haben“, zeigt sich Ranzmaier enttäuscht.
„Ein Schelm der Böses denkt, könnte glatt auf die Idee kommen, dass die Errichtung dieses steinernen Monuments lediglich der Beseitigung etwaiger Widerstände in Zusammenhang mit den nächsten Baustufen der Fachhochschule dienen soll“, stellt Ranzmaier abschließend in den Raum.

Krumschnabel: Stadtpark ist kein Wald

Der Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel steht indes weiterhin hinter dem neuen Park. "Es ist ein Missverständnis anzunehmen, dass wir hier einen Wald und eine Wiese aus der Natur nachbauen wollten und das wäre uns nicht gelungen. Es geht um eine gestaltete Fläche mit hoher Aufenthaltsqualität und guten Voraussetzungen für unsere Veranstaltungen", so Krumschnabel gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. 
Wer Erholung im Grünen suche, finde viele Wald- und Wiesenflächen rundherum. Auch Argumente zum Klimaschutz lässt der Kufsteiner Bürgermeister nicht gelten, "weil der Großteil der Fläche unserer Stadt aus Wald und Wiese besteht". "Wir haben in Kufstein in den letzten Wochen vor Corona an die 100 Bäume neu gepflanzt und noch einmal so viele an die Kinder verschenkt und werden so auch weitermachen. Der Stadtpark ist kein Wald, sondern ein Park", so Krumschnabel. Ob der vollendete neue Stadtpark im Mai, wenn dann die eingesäten Grünflächen sowie Sträucher und Blumen blühen eine Mehrheit der Bevölkerung zufrieden stellen kann, wird sich wohl erst zeigen. 

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