Wo Krautinger auf Mondstein trifft

Goldsticker, Drechsler, Schnitzer und vieles mehr kann man beim Handwerksmarkt jeden Donnerstag bestaunen.
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  • Goldsticker, Drechsler, Schnitzer und vieles mehr kann man beim Handwerksmarkt jeden Donnerstag bestaunen.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

WILDSCHÖNAU (mel). Ein originaler Mondstein von der NASA zur Eröffnung? Krautinger trinken mit Ban Ki-moon? Und etliche Ausstellungsstücke aus dem ländlichen Leben der vergangenen 400 Jahre? Das alles gibt es im Bergbauernmuseum z'Bach in der Oberau.

800 Jahre z'Bach
Das geschichtsträchtige Haus ist seit dem 13. Jahrhundert sicher bezeugt und war bis zum Jahr 1992 bewohnt. Einer der Museumsvorstände Hans Mühlegger erinnert sich: "Das Museum z'Bach war das Elternhaus meiner Ehefrau. Wir haben früher immer in der Stube getanzt." Durch einen Neubau auf der anderen Straßenseite wurde der Hof mit Kapelle, Mühle und Zuhäusl 1993 an die Gemeinde verkauft. Zu dieser Zeit befand sich das Museum mit der großen Sammlung von Hans Mayr noch im Feuerwehrhaus.

Umbau im großen Stil
1995 wurde der Museumsverein gegründet, dessen Vorstand auch heute noch nahezu unverändert ist. Um die nötigen finanziellen Mittel für den Umbau zu bekommen, verhandelte Vereinsobmann Sixtus Lanner mit Land und Bund. "Mit Krautinger und Speck fängt man bekanntlich die Mäuse und so haben wir auch die Förderungen bekommen", schmunzelt Mühlegger. Der gesamte Hof wurde schließlich generalsaniert und nach und nach in den Originalzustand zurückgebaut.

Sensation im Seitental
Im Juli 1997 konnte das Bergbauernmuseum feierlich eröffnet werden. Mühlegger dazu: "Zur Eröffnung haben wir einen originalen Mondstein von der NASA zum Gedenken an den Wildschönauer Mondforscher Hans Hörbiger ausgestellt." Diesen zu bekommen, war nicht einfach, "aber durch die Unnachgiebigkeit der Wildschönauer konnte dies möglich gemacht werden." Die Sensation lockte tausende Menschen in das Bergbauernmuseum. Aber nicht nur das Mondgestein, sondern auch Persönlichkeiten wie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon oder Bundespräsident Heinz Fischer statteten z'Bach im Laufe der Jahre einen Besuch ab und durften auch den berühmten Krautinger probieren.

Immer in Bewegung
Es folgten weitere Umbauten, das Museum wurde vollends barrierefrei gestaltet und im Jahr 2009 wurde im Rahmen eines EU-Projekts der neue Zubau verwirklicht. Das Museum wird auch immer wieder für Veranstaltungen gemietet. "Von der Hochzeit über den Bergadvent bis hin zum EU-Minister-Kongress hatten wir schon die unterschiedlichsten Veranstaltungen bei uns", freut sich Mühlegger. Seit dem Kauf hat der Verein rund 2 Millionen Euro investiert. Als Nächstes steht die Renovierung des Zuhäusls an.

Was wird ausgestellt?
Neben der Hauskapelle, der Mühle und dem Garten erwarten die Besucher im Museum liebevoll gestaltete Stuben und nach Themen gegliederte Ausstellungsräume.
Unter den rund 1500 Ausstellungsstücken befinden sich Gegenstände aus der Landwirtschaft, Musik, Religion und dem täglichen Leben, die in die Wildschönau der damaligen Zeit eintauchen lassen. Hier findet man längst vergessene Bräuche wie das "Fatschenkinderl", Hexenwerkzeug oder Zangen zum Zähneziehen. Jeden Donnerstag findet zudem ein Handwerksmarkt statt, bei dem man alt überlieferte Arbeiten bestaunen kann.

Öffnungszeiten bis 7. September: Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Bis 9. Oktober gibt es jeden Donnerstag einen Handwerksmarkt. Eintrittspreis: 3,70 Euro für den Museumsbesuch und 5,50 Euro für den Museumsbesuch mit Handwerksmarkt. Weitere Infos unter www.bergbauernmuseum.at

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