Reportage
Zur alten Schmiede Niederndorf: Prunkstück ,Doppel-Esse‘

Viele Erinnerungen für Lotte Kaltschmid (re.) in der Schmiede von Vater Hugo Pichler. Die Doppel-Esse mit einem abgebildeten Schmiedearbeiter am Amboss, erstellt von Angela Zammarini (li.). Zu bewundern im Museum "Zur alten Schmiede" in Niederndorf. | Foto: Schwaighofer
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  • Viele Erinnerungen für Lotte Kaltschmid (re.) in der Schmiede von Vater Hugo Pichler. Die Doppel-Esse mit einem abgebildeten Schmiedearbeiter am Amboss, erstellt von Angela Zammarini (li.). Zu bewundern im Museum "Zur alten Schmiede" in Niederndorf.
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Das Museum "Zur alten Schmiede" in Niederndorf sorgt seit 40 Jahren immer wieder für Überraschungen.

NIEDERNDORF. Die alte Schmiede in Niederndorf hat schon einige Renovierungen erfahren, sowohl in der früheren Vergangenheit als intakte Dorf-, Huf- oder Nagelschmiede als auch in den letzten 40 Jahren, in denen Lotte Kaltschmid die Räumlichkeiten mit Leidenschaft zum örtlichen Heimatmuseum "Zur alten Schmiede" umgestaltet hat. So fand beispielsweise im Jahr 2004 eine Fassaden-Sanierung statt. Der Dorfschmied war übrigens früher in keinem Ort wegzudenken. Die Bändigung von Feuer und Eisen war von wirtschaftlicher Bedeutung für viele handwerkliche Berufe (Werkzeug, Beschläge usw.), den Bauernstand (Pflug, Hufbeschlag usw.) und für Holzknechte (Waldwirtschaft).

Prunkstück Doppelesse

Museum zur alten Schmiede - Niederndorf. | Foto: Schwaighofer

Für Lotte Kaltschmid bleiben die immer noch einsatzfähige Doppel-Esse und der über 200 Kilogramm schwere Amboss die Prunkstücke ihres auf drei Schauräume aufgeteilten Museums. Eine Doppel-Esse war auch schon in früheren Zeiten eher eine Seltenheit. Bis 1968 war die Schmiede ihres Vaters im Arbeitsbetrieb. Im vergangenen Jahr wurden das gesamte Wohnhaus und damit auch das Museum, vor allem im Eingangsbereich, umgebaut und durch eine neue Fensterverglasung, eine Trockenlegung und die Errichtung eines barrierefreien Zugangs, dankenswerter Weise auch mit Gemeindeunterstützung, stark verbessert bzw. erneuert.

Herberge für 18 Berufe

Die jetzt über 80-jährige Lotte setzt sich immer noch mit Elan und Herzensblut für Veränderungen ein. In der Regel bleiben die zwei Räumlichkeiten, die die Schmiede und 18 historische, beinahe schon vergessene Landberufe zeigen, immer gleich. Die Schaustücke und Werkzeuge der 18 ausgestellten Berufe gehören zur Dorfgeschichte Niederndorfs: Schmiede, Wagnerei, Hufschmied, Schlosser, Dachdecker, Gerber, Schuster, Schneider, Weber, Imker, Metzger, Bäcker, Zimmerer, Tischler, Fassbinder, Friseur, Arzt, Büchsenmacher. Der dritte Raum des Museums ändert jährlich seine Schaustücke, indem immer andere Schwerpunkte thematisiert werden. Seit November ist die alte Schmiede zu zwei neuen Themen – Innbrücken verbinden und Wald und Holz – wieder geöffnet.

Für Erneuerungen offen

Hobby-Bildmalerin Angela Zammarini aus Niederndorf, mit ihrem Gemälde der Handwerkstechnik Klöppeln im Museum "Zur alten Schmiede". | Foto: Schwaighofer
  • Hobby-Bildmalerin Angela Zammarini aus Niederndorf, mit ihrem Gemälde der Handwerkstechnik Klöppeln im Museum "Zur alten Schmiede".
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Lotte, als rüstige Achtzigerin, ist stets für Erneuerungen offen. So stellt sie beispielsweise zu den Berufsthemen modern und als richtige Farbtupfer gestaltete Bilder (Acryl und Öl) von Angela Zammarini aus. Die Hobbykünstlerin ist die Nichte von Lotte Kaltschmid und half bei der Neugestaltung der Räume kräftigst mit.

Informationen:
Barrierefreies Museum - Öffnungszeiten:
– Jederzeit auf Anfrage, auch für Gruppen, bei Lotte Kaltschmid unter Telefon 0699/13919833 oder unter lotte.kaltschmid@tip24.at
– Informationen auf der Homepage unter www.museumniederndorf.at

– Adresse: Dorf 24, 6342 Niederndorf/Tirol.

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