Mandatare und Maturanten diskutierten
WÖRGL. Fünf Abgeordnete, vier zum Tiroler Landtag und eine Nationalrätin, stellten sich zwei Tage vor dem Nationalfeiertag den bohrenden Fragen der angehenden Maturanten am Bundesrealgymnasium Wörgl. Die Fragen betrafen Themen wie Schülervertretung, Volksabstimmungen, Homosexualität und Drogen bis hin zu überfüllten Schulbussen.
Es war den Landtagsabgeordneten Andrea Haselwanter-Schneider (Bürgerforum – Liste Fritz), Kathrin Hauser (ÖVP), Gebi Mair (Die Grünen) und Thomas Pupp (SPÖ) sowie der Nationalratsabgeordneten Carmen Gartelgruber (FPÖ) anzumerken, dass sie die Herausforderung genossen. Das Quintett saß den 63 Mädchen und Burschen der 8. Klassen des BRG Wörgl im Mehrzweckraum des Bundesschulzentrums zur Diskussion gegenüber und es ging gleich zur Sache: Ein Schüler fragte, warum es keine Volksabstimmungen zu den Themen Homosexualität und Drogenfreigabe gebe. Thomas Pupp (SPÖ) wies darauf hin, dass das Bundessache sei, dennoch spreche er sich für die Entkriminalisierung des Konsums weicher Drogen aus: „Alle sollen kiffen dürfen ohne bestraft zu werden“, brachte er es auf den Punkt.
Dem konnte Kathrin Kaltenhauser (ÖVP) nichts abgewinnen: „Ich bin gegen die Freigabe so genannter weichen Drogen, weil sie als Einstiegsdrogen für harte Drogen gelten“, gab sie zu bedenken. Sie selbst setze lieber auf Aufklärung und Bewusstseinsmachung.
„Wieso ist die Schülervertretung auf Landesebene so undemokratisch?“, wollte ein anderer Schüler wissen. Diese Frage konnten die Damen und Herren am Podium so auch nicht beantworten, jedenfalls stimmte Gebi Mair (Die Grünen) zu, dass er es seinerzeit als Mitglied der Landesschülervertretung ebenfalls so empfunden habe.
Ein weiteres Anliegen war, wie es denn mit dem Bundeheer im Hinblick auf die finanzielle Ausstattung weitergehen solle. „Wir von der FPÖ haben immer wieder gefordert, dass das Bundesheer genügend Mittel zur Verfügung hat“, legte Nationalratsabgeordnete Carmen Gartelgruber den Standpunkt ihrer Partei dar.
Ein weiteres Thema waren die überfüllten Schulbusse. „Kann die Landespolitik nichts dagegen unternehmen? Es kann doch nicht sein, dass für zwei Sitzplätze drei kleinere Schüler vorgesehen sind“, war die fragende Schülerin bestens informiert über die derzeitige gesetzliche Lage. Bei diesem Anliegen war Andrea Haselwanter-Schneider (Liste Fritz) in ihrem Element: „Ich als Mutter schulpflichtiger Söhne bin selbst immer wieder mit diesem Thema konfrontiert. Ich werde mich dafür einsetzen, dass da etwas getan wird“, versprach sie.
Der Direktor des BRG Wörgl, Johann Fellner, hatte zu Beginn die Politiker und Schüler begrüßt. „Es ist uns wichtig, dass unsere Schüler eine direkte Begegnung mit Politikern erleben dürfen“, erinnerte er an den Auftrag der Schule, das Unterrichtsprinzip Politische Bildung in die Ausbildung der Schüler am BRG zu integrieren.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.