Arbeiterkammer Kärnten: 26,1 Millionen Euro für Arbeitnehmer erkämpft

Seit 1992 hat der Rechtsschutz der Arbeiterkammer Kärnten rund 310,8 Millionen Euro für die Rechte seiner Mitglieder erstritten | Foto: pixabay
  • Seit 1992 hat der Rechtsschutz der Arbeiterkammer Kärnten rund 310,8 Millionen Euro für die Rechte seiner Mitglieder erstritten
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Der Rechtsschutz der Arbeiterkammer Kärnten hat im Vorjahr 77.804 Anfragen in arbeits- und sozialrechtlichen Angelegenheiten bearbeitet. Durch die Rechtsexperten der Arbeiterkammer wurden 51.903 telefonische Auskünfte erteilt. In der Arbeiterkammer Klagenfurt und den weiteren sechs Bezirksstellen fanden insgesamt 23.163 persönliche Beratungen statt. Schriftlich, also per Mail, Brief oder Fax wurden 2.738 Anfragen bearbeitet.
Am häufigsten wurde die Arbeiterkammer mit Anfragen zur Auflösung von Dienstverhältnissen konfrontiert. Aber auch Themen wie Kinderbetreuungsgeld, Elternzeit, Abfertigung oder Dienstvertrag sind ein "Dauerbrenner".

5.517 juristische Vertretungen

Die Abteilung Sozialpolitik hat insgesamt 5.517 Mal interveniert oder geklagt. Dabei konnten rund 26,1 Millionen Euro für die Betroffenen zurückgeholt werden.

- 2.456 Interventionen ( 1,7 Millionen Euro für Arbeitnehmer)
- 808 arbeits- und 919 sozialrechtliche Klagen ( 7,9 Millionen Euro für Betroffene)
- 1.334 Insolvenz-Vertretungen (16,5 Millionen Euro für Insolvenzopfer)

310,8 Millionen Euro

Die Arbeiterkammer beratet auch in sozialrechtlichen Fragen wie Arbeitsunfällen oder Penisonsansprüchen. Im vergangenen Jahr wurden 919 Fälle am Sozialgericht vertreten. Ein positives Ergebnis konnte bei zirka 40 Prozent der Fälle erzielt werden. Für betroffene bedeutet das eine Leistung von rund 6 Millionen Euro. Seit 1992 hat der Rechtsschutz der Arbeiterkammer Kärnten bereits 310,8 Millionen Euro für die Rechte seiner Mitglieder erstritten.

Insolvenzschutz

Mit 370 Firmeninsolvenzen im Vorjahr hat sich der Insolvenzschutzverband für ArbeitnehmerInnen (ISA) beschäftigt. Dabei wurden in 1.334 Fällen rund 16,5 Millionen Euro beim Insolvenz-Entgelt-Fonds geltend gemacht. Die Firma Kresta Anlagenbau stellte, mit 241 Betroffenen die größte Insolvenz im Vorjahr dar.
Der ISA in Klagenfurt ist Anlaufstelle für alle Opfer von Firmenkonkursen.

Infos für Eltern

„Aus der Vorjahresbilanz heraus hat sich gezeigt, dass Eltern großen Bedarf an Beratung zum Thema Kinderbetreuungsgeld, Karenz und Elternteilzeit haben“, so Kißlinger. Seit 1. März gelten neue Bestimmungen beim Kinderbetreuungsgeld. Neben dem einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld gibt es nur noch das flexible pauschale Kinderbetreuungsgeld-Konto.
Bei Infoabenden zum neuen Kinderbetreuungsgeld-Konto nahmen insgesamt 825 Personen teil.

Bis Ende Mai läuft das „Elternfrühstück“ - in Kooperation mit der Kärntner Gebietskrankenkasse. Werdende Eltern werden zu einem Frühstück eingeladen und über die Neuerungen seit 1. März informiert.
Termine unter: kaernten.arbeiterkammer.at

Günther Goach: „Wer arbeitet, soll sich mehr leisten können“

„Der Druck auf die Arbeitnehmer steigt, wir verhelfen unseren 200.000 Mitgliedern zu ihrem Recht. Ihr Schutz hat für uns oberste Priorität. Bei steigendem Pensionsantrittsalter müssen wir dafür sorgen, dass die Arbeitnehmer gesund bleiben. Dazu gehört es, sich im Krankheitsfall in Ruhe auskurieren zu können, ohne Angst um seinen Job zu haben. Der Kündigungsschutz im Krankheitsfall, vor allem nach einem Arbeitsunfall, ist überfällig. Wir brauchen einen Mindestlohn von 1.500 Euro und diesen steuerfrei. Wer arbeitet, soll sich mehr leisten können als nur ein Dach über dem Kopf und dem Notwendigsten für sich und seine Familie. 1.500 Euro liegen ohnehin an der Grenze zur Armutsfalle. Es ist unverständlich, dass um diesen Betrag für Vollzeitarbeit eine derart große politische Debatte entsteht. Die Steuerfreiheit bis zu diesem Betrag stoppt die kalte Progression – und entlastet somit Wenigverdiener, die besonders hart betroffen sind", so Arbeiterkammer Präsident Günther Goach. Die Armutsgrenze liegt in Österreich bei 1.163 netto monatlich.

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