Festakt

Pater Hans Schmid neuer Ehrenbürger der Gemeinde See

SEE (otko). Der Herzu-Jesu-Missionar, der seit 40 Jahren in Brasilien wirkt, wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Ehre, wem Ehre gebührt

Der Gemeinderat von See hat in seiner Sitzung vom 10. Dezember 2018 den einstimmigen Beschluss gefasst, Pater Hans Schmid MSC in Anerkennung und Würdigung seiner besonderen Verdienste zum Ehrenbürger zu ernennen. Mit einem offiziellen Festakt wurde vergangenen Sonntag die Verleihung gebührend gefeiert. Zugleich feierte der Herz-Jesu-Missionar am 15. Oktober seinen 80. Geburtstag.
Über 40 Jahre wirkte Pater Hans in Brasilien. In seinem Leben hat er an die 100 Brunnen gebaut und Gemeinschaftsgärten errichtet. Sein Kampf galt immer für die Rechte der Armen und Landlosen.

Für Lebenswerk geehrt

Begonnen wurde der Festtag mit der Erntedankprozession mit der Jungbauernschaft/Landjugend See, im Anschluss folgte die Heilige Messe und eine Agape auf dem Kirchplatz. Nach einer Ehrensalve für Pater Hans folgte begleitet von der Musikkapelle, den Schützen sowie einer Abordnung des Trachenvereins der Abmarsch in den Gemeindesaal.
"In unzähligen Artikeln wurde über das Wirken von Pater Hans Schmid berichtet. "Als Seaber sind wir stolz drauf, solch eine weltoffene Persönlichkeit zu haben. Helfende Hände sind wichtiger als betende. Unter schwierigsten Bedingungen hat er stets versucht den Leuten ein besseres Leben zu ermöglichen und sich dabei zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Als Gemeinde See ist es uns daher wichtig Pater Hans die Ehrenbürgerschaft zu verleihen und ihn entsprechend der Lebensleistung zu würdigen", betonte Vizebgm. Michael Zangerl.
Die Laudatio hielt Pater Walter Licklederer MSC, der den Lebensweg und die Charakterzüge seines Mitbruders treffend beschrieb: "Er hatte einen ausgeprägten Hang Karten zu spielen. Dabei war er mit vollem Einsatz und es ist oft laut geworden. Wer Recht hat, hat Recht und daher ist er auch nie Konflikten aus dem Weg gegangen. Diese Charaktereigenschaft hat ihm oft Probleme eingebracht. Mit seinem Einsatz für die Schwachen in Brasilien ist er ganz auf der Linie von Papst Franziskus. Er liebt die Kirche, aber auf eine kritische Weise. Die Kirche ist nicht nur heilig sondern auch eine Kirche der Sünder."

Soziales Engagement

Die Urkundenverleihung an Pater Hans Schmid nahmen im Anschluss Bgm. Anton Mallaun, Vizebgm. Michael Zangerl, LT-Vizepräsident Anton Mattle und BH Markus Maaß vor. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte der Chor "mitnondr singa".
"Es hat einen tieferen Sinn wenn die Gemeinde See die Ehrenbürgerschaft am Erntedankfest verleiht. Erntedank ist der Dank dafür, dass vieles bei uns als selbstverständlich wächst – das ist in Brasilien nicht der Fall. Daher ist es auch für uns wichtig im Kleinen zu helfen und tätig zu sein", so BH Maaß.
LT-Vizepräsident Mattle dankte im Namen des Landes Tirol für das Lebenswerk und das großartige soziale Engagement. "Pater Hans Schmid genießt große Anerkennung über die Grenzen hinaus. Aufgrund seines sozialen Engagements stand er auf der Liste der 100 meist gefährdetsten Personen und das bei 210 Millionen Einwohnern in Brasilien", verwies Mattle.

Zahlreiche Gratulanten

Pater Hans Schmid erinnerte in seiner Dankesrede daran, dass er als Missionar zu Hause fremd und ein Flüchtling in die entgegengesetzte Richtung sei. "Ihr habt mir große Scheine in die Hand gedrückt und ich habe mit Münzen geholfen. Daher möchte ich den Ehrenbürgertitel mit euch teilen. Ich bin ein Fanatiker der Nächstenliebe und stolz ein Berufsbettler zu sein. Ich bin ein Missionar und Botschafter einer Gemeinde, die sich durch Menschlichkeit und Gutsein auszeichnet."
Unter den zahlreichen Gratulanten waren neben der Familie und Freunden unter anderem Dekan Martin Komarek, Pfarrer Gerhard Haas, Provinzial Andreas Steiner, Mitbruder Ludwig Laaber MSC, Diakon Herbert Scharler, Adrian Georg Gstrein OPraem, Dr. Artur Prem, die Gemeinderäte, Pfarrgemeinde- und Pfarrkirchenräte sowie der Kappler Bgm. Helmut Ladner.

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