Bezirksblätter-Interview
Abwerzger: „Andauernde Ischgl-Bashing muss ein Ende haben"

FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger: "Das andauernde Ischgl- und Tirol-Bashing muss endlich ein Ende haben.“ | Foto: Othmar Kolp
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BEZIRK LANDECK, ISCHGL. Landesparteiobmann Markus Abwerzger nimmt im BEZIRKSBLÄTTER-Interview zur Causa Ischgl und zur aktuellen Situation der FPÖ im Bezirk Landeck Stellung.

Tourismus ist ein Erfolgsprojekt

Sie haben in der Corona-Pandemie wiederholt das Tiroler Krisenmanagement kritisiert.
MARKUS ABWERZGER: "Das andauernde Ischgl- und Tirol-Bashing muss endlich ein Ende haben. Auch die jüngsten Aussagen eines Kärntner Landesrates, dass sie kein 'Sommer-Ischgl' haben, tun ihnen unrecht. Das augenscheinliche Versagen der Behörden und der Politik darf nicht auf die Ischgler Bevölkerung abgewälzt werden. Das gilt auch für die Proponenten der Grünen, NEOS und der SPÖ, die eine großartige Debatte über den Tourismus angefangen haben."

Wie soll es mit dem Tourismus, speziell in Ischgl, aus Ihrer Sicht weitergehen?

"Der Tourismus ist für Tirol ein Erfolgsgarant und jährlich für 26 Prozent der Wertschöpfung verantwortlich. Wir müssen aber die bedenklichen Auswüchse diskutieren bzw. vermeiden und nicht gleich den gesamten Tourismus in Frage stellen, wie es die Grünen tun. Gerade Ischgl ist ein Erfolgsprojekt und das sollte nicht schlecht geredet werden. Die Leute kommen wegen der schönen Natur nach Tirol und es braucht eine gelungene Kombination zwischen Eventtourismus und sanften Tourismus. Die Vielfalt macht den Erfolg."

Die FPÖ übt erneut Kritik in Sachen Causa Ischgl. | Foto: Othmar Kolp
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Ausschließliches Behördenversagen

Die "Causa Ischgl" wird derzeit politisch und auch strafrechtlich aufgearbeitet.
"Wir wollen einen starken Tourismus haben und in Ischgl war es ausschließlich ein Behördenversagen. Die Quarantäneverhängung hätte man sicher besser machen können. Notgedrungen wurden die Touristen einfach auf die Straße gestellt. Auch die anfängliche Verhängung der Quarantäne über St. Anton am Arlberg ohne den Ortsteil St. Christoph ist für mich unverständlich. Die Leute in den Quarantänegebieten im Paznaun und St. Anton am Arlberg haben viel auf sich genommen. Hut ab! Hätte man auf gewisse Meldungen von ausländischen Behörden schneller reagiert bzw. diese nicht ignoriert, hätte es uns möglicherweise den Lock-Down und das negative Image erspart. Zudem wurde dadurch auch die Marke Tirol beschädigt. Ich glaube aber, dass es die Ischglerinnen und Ischgler langfristig wieder gerade biegen. Der Ort kann selber nichts dafür und ich mache auch den Unternehmern keinen Vorwurf. Für mich sind aber der Landessanitätsdirektor und Gesundheitslandesrat nicht mehr länger tragbar. Dazu kommt noch die teils peinliche Kommunikation der Behörden, die mehr als grob fahrlässig und schädigend war für Tirol. Manche Verantwortliche meinen immer noch, sie hätten 'alles richtig gemacht'. Bei uns fehlt einfach die Fehlerkultur. Man muss auch für Fehler gerade stehen und das erwarte ich mir auch von Verantwortungsträgern."

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Suchen weiterhin das Gespräch

Wie geht es nach den Parteiaustritten von Bezirksparteiobmann Venier, Stadtrat Roland König und der Gemeinderätin Greuter mit der FPÖ in Landeck weiter?
"Die Spesenaffäre rund um HC Strache war sicher eine Zäsur und hat zu den Austritten geführt. Sie machen aber weiterhin freiheitliche Politik. Für die FPÖ sind das natürlich schwere Verluste und wir hoffen auf eine Rückkehr. Natürlich bin ich auch bereit mit ihnen das Gespräch zu suchen. Ich verstehe sie, wir haben mit Strache gebrochen und ich hoffe, dass die Zeit alle Wunden heilt. Inzwischen haben wir Claus Aniballi damit betraut im Bezirk Landeck zu schauen, dass Strukturen aufgebaut werden."

Gibt es ein Antreten von weiteren FPÖ-Listen im Bezirk Landeck bei der Gemeinderatswahl 2022?

"Natürlich werden wir Listen unterstützen. Wichtig ist für uns, dass wir ein allen Gemeinden freiheitliche Gemeinderäte haben."

Das Interview führte Othmar Kolp

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