Budget beschlossen

Bgm. Kofler: "Nur das Notwendigste wird in Prutz gemacht"

PRUTZ (otko). Der Gemeinderat segnete den Voranschlag 2021 einstimmig ab. Trotz Sparmaßnahmen investiert die Gemeinde Prutz in die Infrastruktur.

Rückgang bei den Einnahmen

Auch in den Gemeindefinanzen ist die Corona-Krise mit all ihren wirtschaftlichen Auswirkungen deutlich zu spüren. "Uns fehlen zwischen 250.00 und 300.000 Euro. Obwohl das Land versucht hat einiges abzufedern, gibt es doch einen großen Rückgang bei Kommunalsteuer. Das Jahr 2020 ist haarscharf an einer mittleren Katastrophe vorbeigegangen", schildert Bgm. Heinz Kofler die momentane Lage.
Sparen sei nun angesagt und nur das Notwendigste werde gemacht. "Nur Projekte, die halbwegs gefördert sind, können wir umsetzen – mehr geht heuer nicht. Wenn wir wieder mehr Geld haben, können wir auch wieder investierten. Gerade auf die Zukunft gesehen, kann man den Nachfolgepolitikern und der Bevölkerung einen Schuldenberg nicht zumuten", betont der Dorfchef.

Förderungen für Projekte abholen

Der Gemeinderat Prutz hat kürzlich das Budget für das Jahr 2021 einstimmig beschlossen. Der  Finanzierungshaushalt mit rund fünf Millionen Einnahmen und Ausgaben ist ausgeglichen. "Wir haben versucht die wiederkehrenden Kosten, ohne Darlehen abzudecken. Zudem werden Projekte, die bereits in Planung stehen oder außertourlich finanziert werden, so abgewickelt, dass sie in die Covid-19-Förderungen passen. Wir müssen schauen, dass wir Geld für zusätzliche Investitionen über die Konjunkturoffensive herbringen", erläutert der Dorfchef.
Unter anderem fließen als Hauptaufwendungen rund 1,2 Millionen Euro in die Personalkosten. Da zwei verdiente MitarbeiterInnen in die Pension gehen sind rund 200.000 Euro an Abfertigungen nötig. Ebenfalls 1,2 Millionen Euro sind für die Sachaufwendungen (u.a. Transferzahlungen im Gesundheits- und Sozialbereich) sowie 1,7 Millionen Euro für die diversen Verbände und Fonds budgetiert.

Investitionen in die Infrastruktur

Trotz aller Sparmaßnahmen investiert die Gemeinde Putz auch heuer wieder in die Infrastruktur, um die heimische Konjunktur zu fördern. Ein großes Thema wird die Erweiterung des Gewerbegebietes sein, das heuer angegangen werden soll. Vorerst 300.000 sind für einen Grundkauf/Verkauf budgetiert, wobei Kofler hier mit Kosten von knapp 2 Millionen Euro rechnet.
Im Zuge des Baus der neuen Unterführung bei der Reschenstraße wird 2022 auch ein Anschluss vom Kabisreithweg zum Spar-Markt errichtet, wofür die Gemeinde hier 50.000 Euro beisteuern muss. Im Bereich Auweg/Moosweg werden für 300.000 Euro rund 80 Laufmeter Wasserleitung erneuert. In diesem Bereich befindet sich aktuell eine der ältesten Wasserleitungen der Gemeinde. Auch die Überdachung beim Recyclinghof, die bereits 2020 angefangen wurde, wird im Winter fertiggestellt. Hier werden 130.000 Euro investiert.

En Großprojekt ist die Sanierung der Mittelschule Prutz-Ried, die im Sommer starten soll. Der Schulverband, der aus acht Gemeinden besteht, investiert dafür 900.000 Euro. Die Gemeinde Prutz trifft es mit rund 150.000 Euro. Für die Beteiligung am geplanten Gemeindeverband "Schlachthof Fließ" wurden 80.000 Euro veranschlagt. Ein weiteres Projekt, das mit Fördermitteln umgesetzt wird, ist ein Multifunktions-Jugendspielplatz beim Sauerbrunn.
In Planung ist zudem die Erweiterung bzw. der Umbau des Ärztehauses. "Das Projekt kommt auf 1,2 Millionen Euro. Das werden wir heuer wohl nicht durchbringen, außer es ändert sich etwas Gravierendes auf der Einnahmenseite bei den Ertragsanteilen bzw. der Kommunalsteuer", so Kofler abschließend.

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