Braunbär "Sam" hat keine Scheu
Seit zwei Wochen streift der Braunbär "Sam" (M 13) zwischen Tirol und Graubünden herum.
Neben dem Alpenzoo wird Tirol wieder zum Bärenland. Der letzte Bär wurde im Mai 2009 in Osttirol nachgewiesen. Ein weiterer Bär hat von 2008 auf 2009 im hinteren Stubaital überwintert.
In der Nacht vom 15. auf den 16. April überquerte der besenderte Trentiner Braunbär "Sam ("M 13") im Gemeindegebiet von Nauders die Grenze nach Tirol. Am Montag wurde der neugierige Braunbär dann in Pfunds gesichtet, wo er zwei Bienenstöcke plünderte. Zusätzlich hält sich im selben Gebiet noch ein zweiter, bislang unauffälliger und nicht markierter Bär auf. Es handelt sich um Bärenbruder "M 12".
„Aufgrund seiner Neugier und der geringeren Scheu wurde der Bär M 13 als ‚auffällig’ eingestuft. Es besteht jedoch kein Grund zur Panik“, erklärt Martin Janovsky, Bärenbeauftragter des Landes Tirol. Die Imker sollten aber ihre Bienenstöcke mit Elektrozäunen sichern.
Nach der Stippvisite in Tirol verabschiedete sich Braunbär Sam dann in die Schweiz. Dort bekam er von den Wildhütern eine Ladung Gummischrott ab. Trotzdem nähert er sich weiter den Siedlungen. In der Nacht vom 21. auf 23. April hat er dann im Gemeindegebiet von Pfunds nach einer Woche in Graubünden wieder Tiroler Boden betreten. "Erhöhtes Risiko für Menschen geht von M 13 derzeit aber keines aus", versichert Bärenbeauftragter Janovsky. Am Sonntag wurde ein Jungbär "M 14" in Klausen (Südtirol) überfahren. Am 25. April findet in der VS Pfunds (20 Uhr) eine Infoveranstaltung zum Thema Bär statt.
Gelassenheit und Neugier
Bezirksjägermeister Hermann Sieß berichtet, dass die Jägerschaft zu den Bären positiv eingestellt. "Wir sind darauf vorbereitet und in den nächsten Jahren wird dies öfters der Fall sein", betont Sieß. Die Jäger stehen im engen Kontakt mit dem Bärenbeauftragten. "Bei eventuellen Problemen wollen wir aber nicht den schwarzen Peter zugeschoben bekommen", verweist Sieß im Hinblick auf den Problembären "JJ1".
Etwas kritischer sehen die Bärenausflüge die bäuerlichen Vertreter. "Wir haben prinzipiell kein Problem. Für das Weidevieh wäre es aber besser, wenn sie sich wieder nach Südtirol begeben", betont LK-Präsident Josef Hechenberger. Ähnlich sieht es LK-Bezirksobmann Elmar Monz. "Noch ist es sehr ruhig, aber in 14 Tagen lassen wir 1200 Schafe aus."
Kommentar von Othmar Kolp:
Die Rückkehr der Braunbären
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