Haus Terra Landeck
Eine Ersatzfamilie, wenn es zuhause nicht mehr geht
LANDECK (sica). Der "Tag der Familie" am 15. Mai soll die Bedeutung der Familie bekräftigen. Ein behütets Aufwachsen im Kreise der Familie ist leider nicht für alle möglich - Das Haus Terra in Landeck bietet Kindern und Jugendlichen eine "Ersatzfamilie", wenn eine Fremdunterbringung notwendig ist.
"Villa Kunterbunt" in Landeck
Oft ist es für Kinder und Jugendliche schwierig - Aus verschiedensten Gründen können sie nicht (mehr) bei ihren Eltern leben. "Das Haus Terra in Landeck ist eine Sozialpädagogischen Kinder- und Jugendwohngemeinschaft der Caritas Tirol, in der Kinder und Jugendliche in einem familiären Umfeld ein Zuhause finden, wenn eine Fremdunterbringung notwendig ist.", erklärt Johann Pohl. Er ist für die Diensstellenleitung im Haus Terra verantwortlich. Das Haus Terra ist aber kein "graues" Kinderheim, wie es sie vielleicht so mancher vorstellt. Das Haus ist eher vergleichbar mit der "Villa Kunterbunt" - Ein vielfältiges und abwechslungreiches Zusammenleben in dem hell leuchtenden, gelben Gebäude an das ein großer Garten anschließt.
Derzeit sind alle Plätze im Haus Terra belegt, neun BetreuerInnen begleiten rund um die Uhr neun Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis siebzehn Jahren auf ihrem Weg. Wer ins Haus Terra kommt, wird von der Kinder- und Jugendhilfe des Landes Tirol zugewiesen. "Je nach Ausgangssituation ist es besser, wenn die Unterbringung so weit wie möglich vom Wohnort erfolgt.", weiß Johann Pohl.
Kontakt zur eignenen Familie bleibt bestehen
Wenn es die Situation zulässt und ermöglicht, wird der Kontakt auch während der Zeit in der Sozialpädagogischen Kinder- und Jugendwohngemeinschaft gepflegt. Eltern können ihre Kinder besuchen kommen, wenn es den Umständen entsprechend funktioniert, ist auch ein Besuch der Kinder zuhause übers Wochenende möglich.
Verantwortung stärken
"Im Regelfall verbringen die Kinder und Jugendlichen eine längere Zeit bei uns. Der Durchschnitt liegt zwischen fünf und sechs Jahren.", erzählt Johann. Während der Zeit im Haus Terra gibt es natürlich auch bestimmte Vorschriften, um ein funktionierendes Zusammenleben zu gewährleisten, dazu gehören beispielsweise auch Ausgangszeiten, die eingehalten werden müssen. Daran halten sich die jungen Bewohner laut dem Leiter Johann Pohl allerdings sehr gut. "Natürlich ist das auch von Person zu Person unterschiedlich, aber wir kennen unsere Kinder und Jugendlichen gut und wissen, wer ein bisschen mehr Unterstützung bei der Einhaltung braucht. Wer sich verantwortungsvoll daran hält, bekommt auch mehr Freiraum."
Betreuung für junge Erwachsene
Mehr vom eben genannten Freiraum gibt es beispielsweise in den zwei, in der Nähe vom Haus Terra gelegenen, Garcionneren. Im Haus selber können Jugendliche wenn nötig bis zur Volljährigkeit bleiben. Wer schon früher selbsständig genug ist, erhält die Möglichkeit in einer der zwei kleinen Wohnungen unterzukommen. Momentan wohnen dort fünf junge Erwachsene im Alter zwischen 17 und 18 Jahren. Auch zu ihnen halten die BetreuerInnen vom Haus Terra regelmäßig Kontakt und unterstützen sie in verschiedenen Lebenslagen.
Ablauf im Haus Terra während Corona
"Auch wir waren fast durchgehend in Quarantäne.", erzählt Johann Pohl. Auch wenn Besuche von Freunden oder den Eltern ausfielen und die Kinder und Jugendlichen dies hinnehmen mussten, klappte das Zusammenleben sehr gut. "Man kann sich gut auf sie verlassen!", betont Johann. Im Haus Terra wurde auch ein tägliches Schulprogramm durchgeführt.
Ein großer Pluspunkt für die Freizeitgestaltung war auf alle Fälle der große Garten, ist sich der Leiter sicher. "Während dieser schwierigen Zeit hieß es für uns Betreuer ganz speziell Ängste abzubauen und für unsere Kinder und Jugendlichen nochmal mehr da zu sein."
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