Nach Mattle-Wahlergebnis
Galtürer Pfarrer fordert mehr politische Loyalität ein

In seiner Heimatgemeinde erreichte VP-Spitzenkandidat Anton Mattle 77,59 Prozent. Gegenüber 2018 wurde allerdings ein Verlust von 4,27 Prozent verzeichnet. | Foto: Othmar Kolp
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  • In seiner Heimatgemeinde erreichte VP-Spitzenkandidat Anton Mattle 77,59 Prozent. Gegenüber 2018 wurde allerdings ein Verlust von 4,27 Prozent verzeichnet.
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VP-Spitzenkandidat Anton Mattle erreichte bei der Landtagswahl in seiner Heimatgemeinde respektable 77,59 Prozent - im Vergleich zu 2018 aber ein Minus von 4,27 Prozent. Der Galtürer Pfarrer Bernhard Speringer äußerte daraufhin Kritik am Ergebnis in den sozialen Medien.

GALTÜR (otko). Das Wahlergebnis der Landtagswahlen 2022 sorgte für die einen oder anderen Nachwehen bei den Parteien. In den sozialen Medien wurde zudem fleißig kommentiert und analysiert. Auch der Galtürer Pfarrer P. Bernhard Speringer ORC äußerte in einem Facebook-Posting seinen Unmut zum Ausgang der Wahl für den VP-Spitzenkandidaten Toni Mattle in seiner Heimatgemeinde.

"Ich weiß, dass dieser Kommentar Aufsehen erregen wird und der Pfarrer sich da nicht einmischen soll. Und dennoch tue ich es. Amen".

Der Galtürer Pfarrer P. Bernhard Speringer ORC äußerte Kritik am Wahlergebnis in Galtür in den sozialen Medien. | Foto: Diözese Innsbruck/Arno Cincelli
  • Der Galtürer Pfarrer P. Bernhard Speringer ORC äußerte Kritik am Wahlergebnis in Galtür in den sozialen Medien.
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Das besagte Facebook-Posting wurde dann aber nach kurzer Zeit wieder gelöscht. Offenbar waren nicht alle Schäfchen über diese Predigt erfreut. So mancher schüttelte den Kopf. Der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm hatte aber das Posting des Pfarrers auf seinem Twitter-Account bereits geteilt und so für ungewollte mediale Aufmerksamkeit und zahlreiche Kommentare gesorgt. Die Meldung schaffte es sogar in einige Zeitungen bis nach Wien.

"Bescheidenes Wahlergebnis"

In seinem Posting forderte Pfarrer Speringer mehr Loyalität von seinen Galtürer Schäfchen ein.

"Ich finde es schade und enttäuschend, dass unser ehemaliger Bürgermeister und zukünftiger Landeshauptmann in seinem Heimatdorf Galtür im Vergleich zu anderen Gemeinden im Paznaun bzw. im Bezirk so ein 'bescheidenes' Wahlergebnis bekommen hat",

schreibt der Gottesmann.
Die Tiroler Volkspartei mit Spitzenkandidat Mattle erreichte in Galtür 77,59 Prozent – ein Ergebnis, das deutlich über jenem von 55,26 Prozent im Bezirk Landeck liegt. Allerdings gab es im Vergleich zu 2018 ein Minus von 4,27 Prozent zu verzeichnen. In den anderen Paznauner Orten Ischgl (80,63 Prozent) und Kappl (82,85 Prozent) fiel das Ergebnis höher aus. In See allerdings machten "nur" 69,55 Prozent ihr Kreuzchen bei der Tiroler Volkspartei.

In seiner Heimatgemeinde erreichte VP-Spitzenkandidat Anton Mattle 77,59 Prozent. Gegenüber 2018 wurde allerdings ein Verlust von 4,27 Prozent verzeichnet. | Foto: Othmar Kolp
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Fehlender Zusammenhalt

"Jeder ist frei, nach seinem Gewissen zu wählen. Das ist Demokratie und das ist gut so", betont Speringer und fügt aber gleichzeitig an:

"Der Toni ist einer von uns und die groß beschworene Einheit und der Zusammenhalt in unserem Dorf, auf die wir anscheinend so stolz sind - ist anscheinend weit hergeholt. Loyalität ist gefragt - gerade in Krisenzeiten. Nachtragend sein ist keine christliche Haltung. Jemand Schuld geben, was die 'Wiener' oder Platter verbockt hat, ist kindisch."

Vielmehr wünsche er sich in Galtür Einheit und Frieden. Vielleicht werden die Galtürer noch einmal froh sein, einen Landeshauptmann aus dem eigenen Dorf zu haben. "Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann", stellt Pfarrer Speringer abschließend fest.

Toni Mattle beim Wahlkampfauftakt in seiner Heimatgemeinde Galtür. | Foto: Othmar Kolp
  • Toni Mattle beim Wahlkampfauftakt in seiner Heimatgemeinde Galtür.
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Sollte sich in die Kirche in die Politik einmischen bzw. Wahlergebnisse kommentieren?

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