Finanzierung
Hotellerie-Obmann Gerber kritisiert Investorenmodelle

LA Mario Gerber (li.), Fachgruppenobmann der Tiroler Hotellerie, im Gespräch mit Seppl Haueis. | Foto: Othmar Kolp
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ZAMS/BEZIRK LANDECK (otko). Mario Gerber ortet eine Finanzierungsfalle für die kleinstrukturierte Hotellerie in Tirol. Investorenmodelle seien aber keine Lösung.

Tourismus vielerorts alternativlos

Der Tiroler Hotellerie-Obmann LA Mario Gerber brach am 21. Jänner bei seinem Besuch bei Vordenker Seppl Haueis im Postgasthof Gemse eine Lanze für den Tourismus. "Das Tiroler Oberland zählt mit den nächtigungsstarken Bezirken Landeck und Imst zum Rückgrat des heimischen Tourismus. Gerade in den Tälern werden dadurch Arbeitsplätze und Wohlstand gesichert und vielerorts ist der Tourismus alternativlos", zeigte der ÖVP-Landtagsabgeordnete auf. Laut einer Studie des MCI (Management Center Innsbruck) würden 98 der Tiroler Bevölkerung um die große Bedeutung des Tourismus für das Land Tirol wissen, der an die 1,9 Milliarden Euro pro Jahr an Wertschöpfung erzeugt.
"Der Tiroler Tourismus und seine Hotellerie sind Innovationstreiber und krisenresistent", so Gerber, der mit seiner Familie selber drei Hotels im Küthai betreibt. Zufrieden zeigt er sich mit dem bisherigen Verlauf der Wintersaison. Über Weihnachten gab es volle Betten und Skipisten. Auch die weiteren Aussichten seien positiv, da die Ferientermine heuer gut liegen würden. Zudem hat die heimische Hotellerie im Vorfeld des heurigen Winters wieder kräftig investiert.

Finanzierungsfalle für Familienbetriebe

Trotzdem ortet Gerber einige Herausforderungen und Probleme für die Betriebe. "Voraussetzung für ein nachhaltiges Wachstum ist die permanente Qualitätsverbesserung im eigenen Betrieb. Die für Banken geltende Regularien machen es zunehmend schwieriger, Projekte im Tourismus zu finanzieren und auf Fremdkapital zuzugreifen. Früher hat man dem Bankdirektor, der den Betrieb gekannt hat, seinen Investitionsplan anvertraut. Heute kalkulieren Risikomanager die Zahlen. Wir steuern hier mittelfristig auf eine echte Finanzierungsfalle zu", betont der Branchenvertreter in der Tiroler Wirtschaftskammer. Gerade in Tirol seinen die kleinsturkturietren Familienbetriebe eine wichtige Säule und ein Alleinstellungsmerkmal (USP).
Weitere Probleme sind die lange Abschreibdauer bei  Gebäuden, die oftmals ausufernde Bürokratie, die Behörden-Auflagen sowie der Fachkräftemangel.

Extremer Preisdruck

Gerade in Sachen Finanzierung brauche es daher neue Wege, wie z.B. Crowdfunding. Aus diesem Grund hält die Fachgruppe Hotellerie für ihre Mitglieder am 19. Februar in der Villa Blanka zum Thema Finanzierung eine Info-Veranstaltung ab.
Skeptisch steht der Hotellerie-Obmann aber so genannten "Investorenmodellen auf der grünen Wiese" gegenüber. "Die Bevölkerung hat dafür kein Verständnis und es braucht hier Regeln." Derartige Modelle, die bereits mehrfach im Bezirk Landeck umgesetzt worden sind – wie z. B. am Sonnenplateau oder in Galtür – würden nur einen extremen Preisdruck erzeugen. "Die Auslastung steigt kurzfristig nach oben, aber die regionale touristische Wertschöpfung geht nach unter", zeigt Gerber die fatalen Auswirkungen auf.

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