"Letzte Generation"
Klima-Aktivisten blockierten die Arlbergpassstraße

AktivistInnen der "Letzten Generation" blockierten die Arlberpassstraße kurz nach der Schnellstraßenabfahrt St. Anton am Arlberg. | Foto: Othmar Kolp
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AktivistInnen der "Letzten Generation" legten am Donnerstagfrüh die Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg über den Arlberg lahm. Demonstrierende hatten sich bei der S16-Ausfahrt St. Anton am Arlberg angeklebt. Die Aktion der Klimakleber führte zu Staus und wurde nach rund einer Stunde beendet. VP-Bezirksobmann LA Traxl kritisiert "billige Show auf Kosten der Nerven der AutofahrerInnen".

ST. ANTON AM ARLBERG (otko). Seit Montagfrüh ist mit dem Arlbergtunnel die wichtigste Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg für den gesamten Verkehr gesperrt. Die ASFINAG investiert 75 Millionen Euro in die Sanierung. Bis 6. Oktober wird der Verkehr regional über den Arlbergpass umgeleitet.

Die Protestaktion der Klimakleber wurde nach rund einer Strunde beendet. | Foto: Othmar Kolp
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Tempo 100 auf allen Autobahnen gefordert


AktivistInnen der "Letzten Generation"
nützen dies am Donnerstagfrüh (27. April) ab 8.30 Uhr nun für eine größere Protestaktion außerhalb der Landeshauptstadt Innsbruck. Mehrere Menschen aus Tirol und Vorarlberg klebten sich kurz nach der S16-Ausfahrt St. Anton am Arlberg auf die B197 Arlberpassstraße. Unter unterem wurde generelles Tempo 100 auf allen österreichischen Autobahnen gefordert. Damit könnten jährlich 460.000 Tonnen CO2 reduziert werden.

AktivistInnen der "Letzten Generation" blockierten die Arlberpassstraße kurz nach der Schnellstraßenabfahrt St. Anton am Arlberg. | Foto: Othmar Kolp
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Staus zu beiden Seiten des Arlbergs

Die Straßenblockade sorgte für größere Staus und Verzögerungen auf beiden Seiten der Umleitungsstrecke über den Arlbergpass. Auch ein Großaufgebot der Polizei war vor Ort. Auf Vorarlberger Seite musste die S16 im Bereich Langen gesperrt werden, um einen Verkehrskollaps am Pass zu vermeiden. Die Protestaktion der Klimakleber wurde nach rund einer Stunde beendet.

"Klimaaktivisten sollen sich endlich konstruktiv einbringen"

Als völlig unverantwortlich bezeichnet der Landecker VP Bezirksparteiobmann Dominik Traxl die "Klimakleber‘-Protestaktion":

"Diese selbsternannten Aktivisten sollen sich endlich konstruktiv einbringen, anstatt immer nur die Menschen zu ärgern!"

Über die Wahl des heutigen Ziels kann Traxl zudem nur den Kopf schütteln:

"Protest ist in einer lebendigen Demokratie gut und recht, aber mit einer normalen Protestaktion hat das nichts mehr zu tun. Diese Klimakleberei ist für die Bevölkerung nur noch nervig, und außerdem kontraproduktiv für die Umwelt, weil durch die verursachten Staus und den Ausweichverkehr noch mehr CO2 ausgestoßen und zusätzlicher Lärm produziert wird."

VP LA Dominik Traxl: "Klimaaktivisten sollen sich endlich konstruktiv einbringen, statt nur Menschen zu ärgern." | Foto: Othmar Kolp
  • VP LA Dominik Traxl: "Klimaaktivisten sollen sich endlich konstruktiv einbringen, statt nur Menschen zu ärgern."
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Für den Landecker Bezirksparteiobmann ist die heutige Aktion nicht nur leichtsinnig, sondern sogar fahrlässig bis riskant:

"Dass in Zeiten, in denen der Arlbergtunnel über Monate hinweg gesperrt ist, die einzige Hauptverbindungsader zwischen Tirol und Vorarlberg absichtlich blockiert wird, zeigt für mich, dass diese Klimakleber ausschließlich auf eine billige Show auf Kosten der Nerven der AutofahrerInnen aus sind. Für die Einsatzkräfte war es heute Früh ein enormer Mehraufwand, die blockierten Verkehrsströme zu koordinieren, ganz abgesehen von der Gefahr, dass notwendige Krankentransporte aus Vorarlberg ins Universitätsklinikum Innsbruck behindert werden hätten können. Ich plädiere deshalb für einen konstruktiven Ansatz, und lade die KlimaaktivistInnen gerne ein, sich bei uns im VP Klub in die laufende parlamentarische Arbeit einzubringen, damit wir ihre Anliegen auch in Gesetzesvorhaben ummünzen können. In meinen Augen ist jetzt der Moment gekommen, wo es genug ist mit Show-Klimakleberei und sich die AktivistInnen endlich inhaltlich einbringen müssen!"

Der Arlbergtunnel auf der S16 ist wegen Sanierungsarbeiten bis 6. Oktober 2023 gesperrt. | Foto: Othmar Kolp
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Unangemeldete Versammlung auf der Arlbergpassstraße

Der offizielle Polizeibericht der PI St. Anton am Arlberg: Am 27. April 2023, um 08.15 Uhr trafen neun Personen mit dem Postbus bei der Bushaltestelle in St. Jakob a.A., Haltestelle Untergand, ein und führten auf der Arlbergpassstraße eine nicht angemeldete Versammlung nach dem Versammlungsgesetz durch. Nachdem sich die Personen auf die Fahrbahn begeben hatten, wurden von der Polizei umgehend Absperrmaßnahmen getroffen und der Demonstrationszug bis zum Straßenkilometer 0,0 der Arlbergpassstraße begleitet. Dort führten sieben der neun Personen ab 08:28 Uhr auf beiden Fahrstreifen eine Sitzblockade durch, wobei sich vier Personen auf der Fahrbahn festklebten. Durch diese Aktion kam es zu einer Staubildung in beiden Fahrtrichtungen. Die sieben Aktivisten im Alter zwischen 18 und 62 Jahren (drei weiblich und vier männlich) wurden zur Herstellung des gesetzmäßigen Zustandes und zur Identitätsfeststellung aufgefordert und von der Anzeigeerstattung in Kenntnis gesetzt. Um 09:10 Uhr löste die BH Landeck die nicht angemeldete Versammlung behördlich auf, woraufhin die Polizei die Aktivisten aufforderte die Fahrbahn zu verlassen. Die vier festgeklebten Personen lösten sich dann selbständig mit mitgebrachten Lösungsmitteln und verließen die Fahrbahn. Auch die drei restlichen Personen verließen die Fahrbahn. Die Straße war um 09:20 Uhr wieder für den gesamten Verkehr frei befahrbar. Gegen die Aktivisten wird Anzeige an die zuständige Verwaltungsbehörde erstattet.
Insgesamt waren vom Bezirk Landeck 20 Polizeibeamte und Polizeibeamtinnen sowie von der Bereitschaftseinheit insgesamt elf Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte im Einsatz. (Quelle: Polizei)

Sol ein Tempolimit von 100 km/h auf den österreichischen Autobahnen eingeführt werden?


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