Verhandlungen laufen
Noch zahlreiche Hürden beim Radwegausbau im Paznaun
PAZNAUN, ISCHGL, KAPPL (otko). Nach der Fertigstellung im Oberpaznaun soll nun der Radweg in der Gemeinde Kappl talauswärts weiter gebaut werden. Derzeit laufen die Gespräche bzw. die Verhandlungen.
Teilabschnitte wurden bereits umgesetzt
In Tirol wird seit einigen Jahren großzügig die Radweginfrastruktur ausgebaut. In zahlreichen Tälern werden derzeit Projekte verfolgt. Im Paznaun wurde in den Jahren 2017 und 2018 die ersten Teilabschnitte das Radwegs realisiert. So wurde die Strecke zischen Ischgl und Galtür asphaltiert. Das schwierige Teilstück im Bereich „Kind“ machte zahlreiche Felssicherungen erforderlich. Das Investitionsvolumen von über 1,3 Millionen Euro wurde durch den Tourismusverband Paznaun - Ischgl, die Gemeinden Galtür und Ischgl sowie vom Land Tirol finanziert. 2019 wurde dann auch noch die bereits bestehende Strecke zwischen Galtür und Wirl asphaltiert. Im Anschluss wurde die Radwegbeschilderung umgesetzt. Somit ist der Paznauner Radweg derzeit von der Tiroler/Vorarlberger Landesgrenze am Zeinisjoch bis zum Ischgler Weiler Ebene an der Gemeindegrenze zu Kappl befahrbar.
Signale von mehreren Grundbesitzern nicht positiv
Bei der Vollversammlung des TVB Paznaun-Ischgl am 4. November im Silvrettacenter in Ischgl wurde im Punkt Allfälliges auch das Thema Radwegausbau angesprochen. Ein TVB-Mitglied wollte wissen, warum gerade in Bereich Kappl nichts weiter geht: "Seit 20 Jahren wird über den Radweg diskutiert. Wann passiert etwas?"
"Wir sind von Seiten des Tourismusverbandes seit einigen Jahren an der Umsetzung des Projekts dran. Es gibt aber einige Punkte, wo wir im Tal stehen. Wie auch in anderen Regionen sind wir mit den gleichen Problemen konfrontiert, dass sich Grundeigentümer nicht bereit erklären den Radweg durchzulassen. So endet dann der Radweg oft an einer Kreuzung. Das passiert bei uns auch. In der letzten Aufsichtsratssitzung wurde viel geredet, aber es ist aktuell sehr schwierig", entgegnete TVB-Obmann Alexander von der Thannen.
Der Kappler Bürgermeister Helmut Ladner betonte, dass der Bereich Kappl bis See noch nicht verhandelt sei. Derzeit werde an drei Anschnitten gearbeitet, wobei einer bisher verhandelt worden sei. "Neben dem Abschnitt vom Ulmicher Wald (Gemeindegrenze Ischgl/Kappl) gab es auch Gespräche über die Strecke von der Mittelschule talauswärts. Hier sind die Bundesforste und die Agrar Visnitz eingebunden. Es gibt noch weitere Gespräche mit der Bundesforste über einen Grundtausch mit der Agrar. Beim Abschnitt Holdernach Richtung Sesslebene gibt es ein grundsätzliches Einvernehmen mit den Grundeigentümern, wobei derzeit mehrere Varianten geprüft werden", informierte der Kappler Dorfchef. Noch offen sei die Abklärung mit der Naturschutzbehörde, dem Wasserbauamt und der BH Landeck. TVB-Obmann von der Thannen erläuterte, dass der Bereich Sesslebene (Gemeinde See) bis Ulmich (Gemeinde Kappl) eingereicht worden sei und derzeit noch auf den Sachverständigen gewartet werde.
"Wir versuchen Teilabschnitte umzusetzen, wobei die Signale von mehreren Grundbesitzern nicht positiv sind", so Ladner.
Talwanderweg-Ausbau keine Alternative
Die Frage eines TVB-Mitglieds, warum man den bestehenden Paznauner Talwanderweg nicht als Alternative zum Radweg ausbaut, wurde hingegen verneint. "Wir können hier nicht ausweichen, da der Talwanderweg teilweise bis zu 18 Prozent Steigungen hat und das zu gefährlich ist. Das Land fördert auch keine Mountainbikestrecken über drei Prozent Gefälle. Ein Verzicht auf 60 Prozent Fördergelder ist natürlich auch nicht möglich", betonte von der Thannen.
Attraktive Radstrecke Richtung Bodensee
Auch der Galtürer Bürgermeister und Landtagsvizepräsident Anton Mattle verwies nochmals darauf, dass an vielen Abschnitten gearbeitet werde. Zusammen mit dem Pianner Bgm. Harald Bonelli hatte er einen Termin beim Land, wo der Abschnitt von Pians bis an die Landecker Stadtgrenze besprochen wurde. "Wenn das Teilstück über den Toten Mann bis Ulmich fertiggestellt ist, kann man bis Kappl-Dorf auf Gemeindestraßen weiter fahren. Es wird nicht überall möglich sein, dass der Radweg zu 100 Prozent neben der Trisanna verläuft. Wir müssen auch andere Routen in Erwägung ziehen und diese Beschildern", sagte Mattle. Das Ziel sei jedenfalls eine attraktive Radstrecke durch das Paznaun. "Damit können wir eine spannende Route von Innsbruck kommend über das Zeinisjoch Richtung Bodensee anbieten."
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