Modellregion Landeck
Schlachtstätte in Fließ soll regionale Wertschöpfung sichern

Im Schlachthaus in Fließ wurden die Pläne bereits diskutiert. | Foto: Bernhard Pircher
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FLIEß, BEZIRK LANDECK (otko). Mit dem Projekt Aus- und Umbau der Schlachtstätte Fließ soll auch künftig im Bezirk Landeck eine Schlachtmöglichkeit sichergestellt und somit ein wesentlicher Beitrag zur regionalen Wertschöpfung erhalten bleiben.

Modellregion für Regionalität

Vor zwei Jahren wurde der Startschuss für das Projekt Modellregion Landeck gegeben. In Bezirk Landeck trifft eine äußerst kleinstrukturierte und vom Nebenerwerb dominierte Landwirtschaft auf einen starken Tourismussektor und großes Absatzpotenzial für regionale Produkte. Mit dem Projekt Modellregion Landeck soll durch die Zusammenarbeit von Tourismus und Landwirtschaft eine nachhaltige Stärkung für den regionalen Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt erreicht werden. Mit dem gelernten Molker- und Käsemeister Bernhard Pircher aus See hat die Modellregion einen eigenen Projektkoordinator. Der 40-Jährige Nebenerwerbslandwirt hat sein Büro in der Landwirtschaftskammer Landeck. Bis 2023 Jahren soll er einen Beitrag leisten, dass die flächendeckende Bewirtschaftung in den Tälern und Almen erhalten bleibt. Die in der Region erzeugten Lebensmittel sollen auch hier vermarktet werden. Daraus soll ein Mehrwert für die gesamte Region entstehen.

Im Schlachthaus in Fließ wurden die Pläne bereits diskutiert. | Foto: Bernhard Pircher
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Regionale Wertschöpfung sichern

Eines der aktuellen Projekte läuft derzeit in der Gemeinde Fließ. "Durchschnittlich haben wir im Bezirk Landeck 1,6 Rinderschlachtungen pro Landwirt pro Jahr. Vor Ort Lösungen sind hier unumgänglich. Mit dem Projekt Aus- und Umbau der Schlachtstätte Fließ soll auch künftig im Bezirk Landeck eine Schlachtmöglichkeit sichergestellt und somit ein wesentlicher Beitrag zur regionalen Wertschöpfung erhalten bleiben. Neben dem Fokus einer Schlachtstätte, welche die aktuellen hygienerechtlichen- und arbeitsrechtlichen Kriterien erfüllt, soll auch die weitere Verarbeitung und Veredelung der Fleischteile möglich sein", erläutert Modellregions-Manager Bernhard Pircher.
Die Intention für solch ein zentrales Projekt sind, dass einzelbetriebliche Investitionen in kleine örtliche Schlachtstätten für kleine Gemeinden nicht alleine zu stemmen sind. Einzelne Kommunen stehen zusehends vor enorme Schwierigkeiten.

Bernhard Pircher ist seit 2018 als Manager der Modellregion Landeck tätig. | Foto: Bernhard Pircher
  • Bernhard Pircher ist seit 2018 als Manager der Modellregion Landeck tätig.
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Die Qualitätsfleischproduktion ist oft die einzige Alternative zur sinnvollen und nachhaltigen Nutzung und Veredelung des Grünlandes in den Berglagen und Almregionen. Zudem werden regionale Produkte vom Konsumenten sowie von der Hotellerie und Gastronomie verstärkt nachgefragt und konsumiert. "Die Produktion von Qualitätsfleisch eignet sich sehr gut Nebenerwerbsbetriebe. Regionale Kreisläufe, mit kurzen Transportwegen reduzieren die Umweltbelastung und heben zudem den Regionalstolz aller beteiligten Akteure", zeigt sich der Modellregions-Manager überzeugt.

Sitzung der Arbeitsgruppe mit Bgm. Hans-Peter Bock (2.v.). im Gemeindeamt in Fließ. | Foto: Bernhard Pircher
  • Sitzung der Arbeitsgruppe mit Bgm. Hans-Peter Bock (2.v.). im Gemeindeamt in Fließ.
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Projekt-Vorstellung im Herbst 2020

Seit dem Projektstart wurde eine Strukturerhebung in den Gemeinden sowie Betriebsexkursionen durchgeführt. Zusammen mit den Verantwortlichen der Gemeinde Fließ wurde ein Konzept erarbeitet und gemeinde-übergreifende Kooperationsmöglichkeiten geprüft. Neben der Installation einer Arbeitsgruppe (Planung, Gesellschaftervertrag, Betreibermodell) wurden auch die bereits vorhandenen Strukturen (Erhebung der Betriebsdaten, Investitionsbedarf Infrastruktur) durchleuchtet. Zudem braucht es eine Erstellung Erstellung bzw. Berechnung eines Kostenplan für den Betreiber bzw. Pächter sowie eine Klärung der Förderrichtlinien. Schlussendlich muss auch ein Verteilungsschlüssel für die Gemeinden ausgearbeitet bzw. ein Kostenmodell definiert werden.
"Eine professionelle Schlachtstätte sichert den Weiterbestand der kleinteiligen Landwirtschaft im Bezirk, ermöglicht neue Perspektiven und führt zum Schulterschluss der Akteure in der Region Tourismuswirtschaft-Wirtschaft-Landwirtschaft-Endkonsument", betont Pircher. Neben dem Hauptaspekt zur Möglichkeit der Rinderschlachtung benötigt es vor Ort auch eine regionale „Not-Schlacht-Kompetenz“ für weitere Tierrassen (Pferd, Schafe, Ziegen, Wild). Dadurch werden Wegstrecken verkürzt, Zeit gespart und letztendlich allfälliges Tierleid minimiert bzw. verhindert.
"Wir hatten bereist eine Vorstellungsrunde mit 21 Umlandgemeinden. Im Herbst 2020 erfolgt dann die Vorstellung Projektidee mit Einladung aller Gemeinden des Bezirkes Landeck", gibt Pircher den weiteren Zeitplan vor.

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