Bezirksblätter vor Ort
Pettneuer Bgm. Wolf: "Herausforderungen sind groß"

Der Pettneuer Bgm. Patrik Wolf stellt sich im Februar 2022 erneut der Wahl. | Foto: Othmar Kolp
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PETTNEU (otko). Der frisch gewählte Pettneuer Bürgermeister Patrik Wolf spricht im BezirksBlätter-Interview über aktuelle Projekte und Vorhaben. Der 43-Jährige tritt auch bei der Gemeinderatswahl 2022 als Bürgermeisterkandidat an.

Seit 17 Jahren in der Kommunalpolitik

Patrik Wolf wurde am 30. November zum Nachfolger von Manfred Matt gewählt. Seit 17 Jahren ist der 43-Jährige in der Pettneuer Gemeindepolitik aktiv, darunter als Gemeindevorstand und seit neun Jahren als Vizebürgermeister. Jetzt warten auf den Kommunalpolitiker einige Herausforderungen - die BezirksBlätter berichteten.

Wie sieht Ihr Amtsverständnis als neuer Dorfchef aus?

PATRIK WOLF: "Ich bin immer erreichbar und auch immer für die Leute da. Die BürgerInnen können gerne auf das Gemeindeamt kommen und ihre Anliegen vorbringen – es ist besser so, als wenn man etwas woanders her erfragen muss. Ich möchte lösungsorientiert und unkompliziert arbeiten. Dinge, die gleich lösbar sind, sollen auch nicht auf die lange Bank geschoben werden."

Der 43-jährige Gemeindemitarbeiter Patrik Wolf tritt auch bei der Gemeinderatswahl 2022 als Bürgermeisterkandidat an. | Foto: Othmar Kolp
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Werden Sie als Vollzeitbürgermeister tätig sein?
"Ich bin den ganzen Tag im Amt und dort derzeit als Gemeindemitarbeiter tätig. Als Bürgermeister nehme ich der Verwaltung auch vieles ab, was am kurzen Weg abgeklärt werden kann. Falls ich im Februar gewählt werden sollte, werde ich mein Dienstverhältnis als Gemeindemitarbeiter aber reduzieren. Bisher tue ich alles auf der Gemeinde – vom normalen Tagesgeschäft wie Meldungen, Widmungen bis hin zum Posteinlauf."

Wie groß ist die Herausforderung? Ihr Vorgänger war doch über elf Jahre im Amt?

"Es sind natürlich große Fußstapfen, in die ich hineintrete. Wir haben aber die letzten zehn Jahre alles miteinander Seite an Seite gemacht. Ich weiß wie es funktioniert und was auf mich zukommt. Zudem kenne ich die ganzen Abläufe und alle Bereiche. Die nächsten zehn Jahre dürften aber schwerer werden als die letzten. Der Verwaltungsaufwand wird immer größer und noch mehr Aufgaben kommen auf die Gemeinden zu. Auch haben wir in Pettneu noch einige offene Baustellen."

In der Gemeinde Pettneu am Arlberg sind noch einige Projekte in der Warteschleife. | Foto: Othmar Kolp
  • In der Gemeinde Pettneu am Arlberg sind noch einige Projekte in der Warteschleife.
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Ausbau der Kinderbetreuung als Schwerpunkt

Welche finanziellen Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Gemeinde Pettneu?
"Wir spüren dies deutlich – allen voran gab es bei der Kommunalsteuer sowie bei den Benützungsgebühren für Wasser und Kanal Einnahmenentfälle. Man hat aber die Gemeindemilliarde gemerkt, die uns das Leben gerettet hat. Zugleich steigen aber die laufenden Kosten. So steigen jährlich die Kosten im Sozial-, Gesundheits- und Pflegebereich zwischen fünf und sechs Prozent an. Für das Jahr 2022 haben wir einen soliden Haushalt erstellen können, der Mitte Dezember beschlossen wird. Wir werden ausgeglichen durchkommen. Spannend dürfte aber dann das Jahr 2023 werden."

Welche Schwerpunkte stehen in der Zukunft an?

"Die Nachnutzung des alten Gemeindehauses ist derzeit noch offen. Wir haben aber bisher gute Erfahrungen mit den gemeinnützigen Bauträgern gemacht. Nächstes Jahr wird bei den Kirchmädern von der Neuen Heimat Tirol ein Projekt mit 25 Eigentumswohnungen umgesetzt. Alles ist auf Schiene und die Gemeinde hat hier das Vergaberecht. Zugleich möchten wir aber in Sachen gemeinnützigem und privatem Wohnbau etwas bremsen. Uns fehlt derzeit eine Kinderkrippe im Dorf. Wir müssen uns in der kommenden Periode den ganzen Bildungsbereich anschauen und über eine Gesamtlösung nachdenken. Bei der Volksschule hat sich die Gemeinde in der Amtszeit von Bgm. Manfred Matt ein Grundstück gesichert und dort soll ein Bildungscampus realisiert werden. Dies wird die dringendste Hauptaufgabe für den neuen Gemeinderat sein."

Der Pettneuer Bgm. Patrik Wolf stellt sich im Februar 2022 erneut der Wahl. | Foto: Othmar Kolp
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Schwimmbad und Investorenmodelle

Wie geht es mit dem Schwimmbad Pettneu weiter?
"Das Schwimmbad in Pettneu (Wellnesspark Stanzertal) öffnet am 18. Dezember. Derzeit laufen intensive Gespräche mit dem TVB St. Anton am Arlberg und den Gemeinden bezüglich einer zukünftigen Aufstellung und der Entwicklung. Bisher hat die Gemeinde Pettneu den Abgang alleine geschultert und das geht in der Zukunft nicht mehr. Die finanzielle Belastung muss wesentlich kleiner sein. Wir sind derzeit in guten Gesprächen und die ganze Region ist für einen Weiterbestand. Westlich von Telfs ist Pettneu das einzige Schwimmbad mit einem 25 Meter Sportbecken. Wir brauchen es für den ganzen Schulsport, für die Schwimmkurse, das Therapieschwimmen und für das Training der Wasserrettung
In Sachen Freizeitwohnsitzen und Investorenmodellen will ich als  neuer Bürgermeister die Daumenschrauben noch weiter anziehen. Hier fahre ich eine harte und gerade Linie. Die Gemeinde läuft bei den Freizeitwohnsitzen immer hinterher. Wir wollen so genannte 'Buy-to-let-Investorenmodelle' in unserem Ort nicht haben. Wir haben im ÖROK bereits einstimmig eine Änderung beschlossen. Vor fünf Jahren wurde auch die Vertragsraumordnung eingeführt. Wir werden das Korsett aber noch enger machen."

Bgm. Patrik Wolf: "Ich versuche dem Amt gerecht zu werden und setze mich mit voller Kraft für die Gemeinde ein. Das habe ich auch in den letzten fünf Monaten getan." | Foto: Othmar Kolp
  • Bgm. Patrik Wolf: "Ich versuche dem Amt gerecht zu werden und setze mich mit voller Kraft für die Gemeinde ein. Das habe ich auch in den letzten fünf Monaten getan."
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Kandidatur als Bürgermeister


Wird es auch eine Kandidatur als Bürgermeister bei der Gemeinderats-Wahl 2022 geben?

"Ich trete mit einer offenen Liste an und werde wieder kandidieren. Obwohl ich Mitglied des ÖVP-Bauernbundes bin, spielt die Parteipolitik in unserer Gemeinde keine Rolle. Die Zusammenarbeit im Gemeinderat funktioniert gut und zu 95 Prozent wurden einstimmige Beschlüsse gefasst."

Gibt es weitere Ambitionen für ein höheres politisches Amt?
"Ich habe weder Ambitionen, noch wurde ich bisher gefragt. Bürgermeister war auch nicht Teil meiner Lebensplanung. Ich möchte das Amt aber recht machen und Vollzeit für die Gemeinde und die Allgemeinheit da sein. Ich tue dies gerne und fühle mich für alles andere nicht berufen."

Interview: Othmar Kolp

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