Wetterphänomen
Sahara- Staub über Tirol
Derzeit liegt das Wetterphänomen "Sahara- Staub" über Tirol und Westeuropa. Er trübt aber nicht nur den Himmel, sondern hat auch Auswirkungen auf unsere Gesundheit und Umwelt. Diesmal zeichnet ein Tief über der Sahara in Verbindung mit starken Wind dafür verantwortlich. Die starken Winde wirbeln den Sahara- Staub im Norden Afrikas bis in 9 km Höhe und dort wird er mit entsprechend großräumiger Luftströmung über weite Strecken verfrachtet. Das führt dann je nach Menge des Staubanteils zu schwache bis starke Feinstaubbelastungen.
Schwaden aus Wüsten- Staub können nicht nur den Himmel rot färben, sondern können auch den Schnee einfärben und Spuren auf Fenster bzw. Windschutzscheiben hinterlassen. Unsere Region (Tiroler Oberland) liegt jedoch am Rand dieser Schwaden und deshalb wird die Luftqualität nicht so stark beeinträchtigt wie dies für Südeuropa (Spanien) zutrifft! Der Staub kann aber auch bei uns gesundheitliche Folgen für die Atemwege haben und zusätzlich zur lokalen Luftverschmutzung (z. B. Hausbrand und Transitverkehr) auch zu erhöhter Feinstaubbelastung beitragen.
Sahara- Staub bringt nicht nur den sichtbar rötlichen Sand mit sich, sondern auch eine Reihe von Mikroorganismen* (Bakterien, Viren und Pilze - siehe Link unten). Diese werden mit diesem Wetterphänomen letztlich bis in die Alpen transportiert. Forscher fanden heraus, dass diese Mikroben besonders resistent sind und dass sie in völlig unterschiedlichen Lebensräumen überleben können.
Laut einer Studie der Uni Innsbruck werden die Mikroben im Winter im Schnee und Eis des Hochgebirges eingeschlossen. Dort würden sie auch bleiben. Aber bedingt durch den Klimawandel und die damit bedingte Temperaturerhöhung wird die Revitalisierung der übertragenen Zellen gefördert. Durch die fortschreitende Eis- und Schneeschmelze können diese Gemeinschaften laut Forschung eine kritische Masse erreichen und auch heimische Arten verdrängen. Dabei könnten sich auch Krankheitserreger etablieren, was wiederum zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko für Mensch, Tier und Umwelt führen könnte.
Nachtrag am 25.02.2021:
Bis morgen abends werden wir vermutlich mit dem Sahara- Staub ab heute verschont. Siehe angehängte Fotos (Bilder 12 - 16)
Ein heute erschienen und weiterführenden Artikel der Tiroler Tageszeitung zu diesen Thema möchte ich euch nicht vorenthalten. Siehe: Wüstenstaub aus der Sahara trübt das Frühlingserwachen in Tirol
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