Wirtschaftskammer Landeck
Wirtschaft startet mit Zuversicht und Kritik

<f>WK-Präsident Christoph Walser</f>, WK-Dir. Evelyn Geiger-Anker, WK-Bezirksobm. Anton Prantauer und WK-BL Otmar Ladner (v.l.).
  • <f>WK-Präsident Christoph Walser</f>, WK-Dir. Evelyn Geiger-Anker, WK-Bezirksobm. Anton Prantauer und WK-BL Otmar Ladner (v.l.).
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LANDECK (otko). Für die Wirtschaftskammer sind Themen wie der Fachkräftemangel sowie die Seilbahnen als Motor des Bezirks vorrangig.

Neujahrsempfang in Landeck

LANDECK (otko). Vergangenen Mittwoch lud die Wirtschaftskammer Landeck zum traditionellen Neujahrsempfang in den Stadtsaal. Im Vorfeld wurde bei einer Pressekonferenz Bilanz gezogen und ein Ausblick ins neue Jahr 2019 gewährt.
Für den Landecker WK-Bezirksobmann Anton Prantauer war es bereits der siebte, für WK-Präsident Christoph Walser der erste Empfang. Prantauer streute dem neuen Präsidenten gleich Rosen: "Nicht nur dass sein Vater aus Ischgl kommt, er hat auch Karriere mit Lehre gemacht und führt ein mittelständisches Transportunternehmen. Zuvor war er drei Jahre WK-Bezirksobmann in Innsbruck-Land und er weiß daher, wie die Bezirke ticken."

Seilbahnen als Motor

Nach wie vor sauer stößt aber die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Skiverbindung Kappl-St. Anton auf. "Landeck ist der Tourismusbezirk und dieser bringt Wohlstand in die Täler. Zudem ist der Tourismus Hauptmotor und Handwerk, Handel und Gewerbe hängen davon ab", so Walser. Für ihn ist die Ablehnung der Skiverbindung eine "totale Katastrophe". Gerade dieser Zusammenschluss wäre ein "Paradeprojekt und ökologisch und ökonomisch richtig" gewesen. "Es braucht sinnvolle Zusammenschlüsse", unterstreicht Walser.
Bereits 2017 gab es in Südtirol eine Absage für die Skiverbindung Kaunertal-Langtaufers. "Die Entwicklung ist so, dass es immer schwieriger wird. Gewisse Zusammenschlüsse sind aber wichtig", ergänzte Prantauer.
In diesem Zusammenhang verwies der WK-Bezirksobmann auf die Seilbahnen als "Motor der Wirtschaft" mit 77 Mio. Euro Umsatz und über 1.500 Mitarbeitern im Bezirk. Wenn alle Seilbahnunternehmen des Bezirks zusperren, dann würden 39 Prozent der Wertschöpfung entfallen, sofern man fehlende Einnahmen der Seilbahnen, Zimmervermieter, Gastronomie, Skischulen und Sportartikelhändler zusammenfasst. Doch Prantauer rechnet noch einen Schritt weiter: „Wenn man auch alle Vorleisterbetriebe hinzurechnet, dann würden am Ende des Tages 80 Prozent der Arbeitsplätze sowie zwei Drittel der gesamten Wertschöpfung ausbleiben."

Fehlende Tourismusgesinnung

In der Bevölkerung fehle allerdings oft das Verständnis für die Leistungen des Tourismus. „Viele erkennen nicht, dass tausende Arbeitsplätze direkt vom Tourismus abhängen. Dieses Bewusstsein muss mehr geschärft werden“, appelliert Prantauer. Ähnlich sieht es auch Walser: "Wir brauchen ein Bekenntnis zum Tourismus und eine klare und ehrliche Diskussion. Daher werden wir hier auch Bewusstseinsbildung betreiben." Schneebänder im Oktober in Kitzbühel oder der illegale Bau eines Skiweges am Pitztaler Gletscher würden dem Tourismus aber schaden.

Fachkräftemangel

Quer über alle Branchen gibt es aber einen Fachkräftemangel. Dass die Mängelberufsliste von 27 auf 45 Berufe aufgestockt und zudem regionalisiert wurde, ist laut Prantauer höchste Zeit. "Das reicht nicht aus, um alle notwendigen Stellen zu besetzen. Das Kontingent mit 54 Personen aus Drittstaaten außerhalb der EU ist viel zu klein und wir brauchen hier eine Verdopplung", fordert Prantauer. In diesem Zusammenhang sind für ihn auch die drohenden Abschiebungen von "gut integrierten Asylwerbern, die eine Lehre machen, unverständlich".
Eine dringende Forderung der Wirtschaft ist auch eine sichere Verkehrsverbindung auf der L76 zwischen Landeck und der Fließer Au. "Während der Bauzeit der Galerie muss die Straße aber offen bleiben. Ein Umweg von elf Kilometern durch den Landecker Tunnel ist für die Betriebe aus der Fließer Au unmöglich", so Prantauer.

Viel Optimismus

Optimistisch zeigt sich WK-Präsident Walser für das heurige Jahr: "Das Wirtschaftswachstum liegt bei zwei Prozent, die Auftragsbücher sind gut gefüllt und es gibt auch eine gute Buchungslage. Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen." Auch LH Günther Platter teilte diese Einschätzung. Lobende Worte gab es für die "wirtschaftsfreundliche Bundesregierung". "Die Bewältigung des Fachkräftemangels ist problematisch, aber nicht nur Aufgabe der Politik", betonte Platter.

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