Zufriedene Wildwassergäste aus Frankreich waren in Landeck zu Gast!

Foto: club canoe kayak d'Auxerre
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Diese Mails erreichten die Campingplatzbetreiber "Riffler" Candida und Lorenz Schimpfössl in Landeck:

1. Mail am 11.8.2014

Madame, Monsieur,
retour à Auxerre sans problème, très grand merci pour votre accueil, excellent séjour
merci pour la bouteille d'alcool que nous dégusterons tous avec plaisir
pascal gouard
président du club canoe kayak d'Auxerre

Sinngemäß übersetzt:

Sehr geehrte Dame und Herr,
Rückkehr nach Auxerre ohne sehr großes Problem, danke für Ihre Aufnahme, ausgezeichneter Aufenthalt, danke für die Alkoholflasche, die wir alle mit Vergnügen genießen werden.
Pascal Gouard
Präsident des Klubs Canoe Paddelboot von Auxerre

2. Mail ebenfalls am 11.8. 2014 eingegangen

Madam, Sir,
Please find in this email some photo of our "kayakers group". We spent good time in your camp.
Your faithfully,
Stephane SILVESTRE

Diese Gäste aus Auxerre in Frankreich waren schon öfters am Campingplatz - Riffler zu Gast und sie hoffen auch in den nächsten Jahren wieder kommen zu können, falls noch ausreichend Wasser im Flussbett der SANNA sein wird! In deren Reihen sind auch diesmal wieder Weltmeister und Olympiateilnehmer mitgefahren. Heute um 19:15 Uhr hatte die Sanna 29,5 m³/s Wasserfracht! Das ist eine Wassermenge sowohl für den Paddel- als auch den Raftingsport bei einem Wasserstand von 228 cm, wo der Spaßfaktor noch garantiert ist!

Bei einem Kraftwerksbetrieb würden hier jedoch nur noch 20% fließen = 5,9 m³/s und das wäre viel zu wenig, selbst für den Paddelsport welcher fast die dreifache Abflussmenge benötigen würde und der Raftsport benötigt sogar etwas mehr als die 4- fache Wassermenge! Also dürfte klar sein, dass die Sanna für Wildwassersport künftig nicht mehr zur Verfügung stehen wird können und damit verlieren wir Zehntausende Sommergäste zum Schaden für die gesamte Region und nicht nur für einzelne Betriebe!

Dazu die Campingplatzbetreiber Candida und Lorenz Schimpfössl:

In Frankreich sind nur mehr wenig Gebiete wie z.B. die Verdun Schluchten bei Grass noch mit Kajak im Wildwasser befahrbar.

Auch in Oberitalien und in Spanien sind immer mehr Flüsse durch Stauseen für Wildwassersportler praktisch trockengelegt und für den Wassersport nicht mehr zu benützen.

Wir leben in einem von Gott geschenkten Paradies, wo die sprudelnden Wellen an hochsommerlich heißen Tagen unsere kühlenden Sauerstofflieferanten sind und das Rauschen des Wassers auch Ruhe in unsere hektisch laute Zeit bringen.
Diese Geschenke schätzt der Wassersportler umso mehr, da er dies intensiv miterleben kann.

Auch wir in den Siedlungsgebieten sollten uns über dieses Gottes Geschenk wieder Gedanken machen und solche Sport- und Naturräume unbedingt erhalten und nicht zerstören!

Damit ist bewiesen, dass Gäste aus ganz Europa unser Wildwassereldorado Tiroler Oberland zu schätzen wissen.

Egal ob in Frankreich, England bzw. Schottland, Deutschland, Schweiz, Belgien, Dänemark, Tschechien etc. etc., sie alle kommen jährlich als begeisterte Wildwassersportler für einen längeren Aufenthalt ins Tiroler Oberland. 1 bis 2 Wochen Aufenthalt ist keine Seltenheit, weil unsere Region für Paddelsportler praktisch fast das ganze Jahr über befahrbar ist!

Auch die gewerblichen Raftingangebote sind in der gesetzlich vorgegebenen Zeit vom Mai bis einschließlich September möglich. Auf diese Weise gibt es ein Sommertourismusangebot welches in Europa nicht nur einzigartig ist, sondern dieses Angebot verlängert auch die Sommerhauptsaisonzeit sowohl nach vorne bis in den April und nach hinten bis in den Oktober!

Die Paddelsportler sind Individualisten und deshalb ist die Zahl dieser Gäste nicht leicht zu erheben. Die Nutzer des Raftingangebots müssen sich jedoch der gewerblichen Raftinganbieter bedienen, weil eine Befahrung der Wildflüsse bzw. Wildbäche gesetzlich nur mit konzessionierten Betrieben möglich ist. Die Raftingunternehmen im Tiroler Oberland (fast 2 Dutzend), lukrierten im vergangenen Sommer in Summe fast 40 Millionen Euro an direkte und indirekte Umsätze! Das bedeutet eine hohe Wertschöpfung direkt vor Ort! Es darf davon ausgegangenen werden, dass die Paddelsportler noch um ein Vielfaches mehr dieses Wildwasserangebot nutzen als die Raftingsportler! In jedem Fall kann man davon ausgehen, dass die Paddelsportler mindestens gleich viel zur regionalen Wertschöpfung beitragen, wie die Raftingsportler!

Diese Wildwasserinfrastruktur steht praktisch kostenlos von Gott gegeben zur Verfügung. Für ein der Sanna gleichwertiges künstliches Angebot müsste man 142 Mio. Euro* investieren! Das ist der Wert der Sanna allein in Bezug auf das Wildwasserangebot. Dazu kommen noch der Entfall der regionalen Wertschöpfungen und die Zerstörungen von Arbeitsplätzen! Zerstörte Naturräume sind ohnehin mit Geld nicht aufzuwiegen. Im Vergleich dazu erscheint die mögliche Wertschöpfung eines Sannakraftwerks nicht nur lächerlich klein zu sein, sondern nach eigenen Angaben der Projektbetreiber wird nicht einmal ein einziger neuer Arbeitsplatz geschaffen!

Die volkswirtschaftliche Gesamtbilanz spricht sich somit klar gegen ein Sanna- Kraftwerk aus! Das allein sollte schon Grund genug sein, dass man sich auch als Gemeinden und Mitgesellschafter dagegen ausspricht! Nachhaltigkeit für kommende Generationen drückt sich also darin aus, als dass man den Bestand erhalten muss und diesen nicht durch Kraftwerksprojekte zerstört!

* Siehe dazu Beitrag: ÜBER 2 MILLIARDEN AN TOURISMUS- INFRASTRUKTUR WIRD VERNICHTET!

Siehe auch: Auch eine Gruppe deutscher Wildwassersportler tummelten sich am 2.8.2014 auf der Sanna

© Ing. Günter Kramarcsik bzw. der jeweilig angegebene Bildautor

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