Metaldays in Tolmin - Tag 1
Von 90 auf 30 - von 30 auf 130 und wieder retour und singender Greis oder tanzende Strip-Tease-Girls.
Mit 90 kmh Durchschnittsgeschwindigkeit ging es am Samstag am ganz frühen Morgen von Graz ins Soca-Tal in Westslowenien. Ziel: das kleine Städtchen Tolmin, das sich für eine Woche vom ruhigen Provinzort zum Zentrum der Metalwelt verwandelt. Metalcamp nannte sich dieser Event neun Jahre lang. Veranstalter und Name sind heuer neu, sonst hat sich bis auf einige Kleinigkeiten wenig verändert: 5 Tage feinster Metal mit rund 100 Bands auf zwei Bühnen und das in einer der schönsten Gegenden unserer Weltkugel. Für viele sind die Metaldays die Kirsche auf dem Kuchen dieser Landschaft - für viele ist es umgekehrt.
Zuerst geht es aber einmal nach Volarje - sechs Kilometer von Tolmin entfernt - ins Camp Vilian der Soca, einem der besten Campingplätze die ich kenne. Und gleich kommt man einmal von 90 auf 30. Entschleunigung ist auch bei der Fahrt durch die Dörfer in der Umgebung empfohen. In diesen engen Gässchen ist oft auch 30 zu schnell.
Homebase 1 wird bei Vili aufgebaut. Homebase 2 am Sonntag am Presse-Campingplatz in Tolmin. Dort geht es dann ab Montag von 30 auf 130. Und am Morgen nach einer lauten Metalnacht wird wieder zurückgeradelt zur Homebase 1 um von 130 wieder auf 30 zu entschleunigen.
Eine entscheidende Frage war schon einmal am ersten Konzerttag zu beantworten: singender Greis oder tanzende Strip-Tease-Girls. Doch darüber später. Die Metaldays 2013 wurden jedenfalls von der niederösterreichischen Band "Calderah" am 22. Juli um 13:45 auf der Main Stage eröffnet. Viele der rund 15.000 Festivalgäste verirrten sich dabei aber nicht vor der Bühne. Ein kühles Bad in der Soca wird an diesem heißen Sommertag bevorzugt. Auch bei den folgenden Bands "Arsea" aus Italien, "Blaakyum" aus dem Libanon, der portugisischen Power-Metalband "Attick Demons" und bei "4 Arm" aus Australien. Erst "Kissin Dynamite" zogen mit ihrem deutschen Glamour-Metal die erste größere Fangemeinde vor die Main-Stage. Bis dahin hatten die Bands auf der Second Stage mehr Zuspruch. Diese Bühne liegt aber auch wunderschön im Schatten eines Waldes. Mit schwedischem Melodic-Death von "Soilwork" gingen die Metaldays 2013 dann aber richtig los. Da wurden auch die Securities von den Crowdsurfern schon einmal aufgewärmt. Mit finnischem Folk-Metal von "Ensiferum" und amerikanischem Trash von "Overkill" ging diese Aufwärmphase weiter und erreichte bei den "In Flames" einen ersten große Höhepunkt dieses Festivals. Eine tolle Metal-Show, die die Schweden rund um Mitternacht abzogen. Als sie um etwa 1 Uhr ihre Show beendeten, war noch eine Entscheidung zu treffen: singender Greis auf der Second Stage oder tanzende Strip-Tease-Girls bei der Beach Bar? Und viele entschieden sich wie ich für Bobby Liebling. Er ist Sänger und Gründer einer der ältesten Heavy Metal Bands der Welt: "Pentagram". Eine Zeitreise an den Beginn der Metal-Geschichte. Kurz nach 2 Uhr ist der erste Metaldays-Tag Geschichte. Nicht für alle, denn bei der Beach Bar wird noch eine Weile gefeiert.
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