850 Jahre „Kraftplatz“ St. Veit am Vogau
Mit einem dreitägigen Festprogramm feierte die Marktgemeinde und Pfarre St. Veit am Vogau ihren 850-jährigen Bestand. Zum großen Festakt auf dem Kirchplatz am Freitagabend (14. 6.) kamen mit Landeshauptmannstellvertreter Hermann Schützenhöfer gleich drei Landtagsabgeordnete, nämlich Ingrid Gady, Peter Tschenrko und Detlef Gruber sowie nahezu alle Bürgermeister aus der Pfarre und den Umgebungsgemeinden und weitere Ehrengäste wie Dechant Wolfgang Koschat, und mit Pfarrer Karl Tropper die Geistlichen aus Bosnien-Herzegowina, Ilija Marinovic, und Arpad Kiraly aus Temesvar.
„Ich bin mit euch stolz auf St. Veit am Vogau“, zeigte sich Schützenhöfer beim abendlichen Festakt überzeugt, freute sich über die 25 (!) Vereine, deren Vertretungen auch gekommen waren, und lobte den Bürgermeister Manfred Tatzl: „Ihr habt´s einen guten Bürgermeister und mit seinem Team habt´s viel gemacht!“ – Das Gemeindeoberhaupt berichtete über viel Geleistetes in der knapp 2000 Einwohner zählenden Kommune, die mit den Gemeinden Weinburg und St. Nikolai ob Draßling schon am 27. Juni den gemeinsamen Beschluss fassen wird, sich zu einer Großgemeinde zusammenschließen zu wollen. So erwähnte er die Turnsaalerweiterung, den Bau von Wohnanlagen, das neue Sportzentrum „Vulkanlandarena“ wie auch das neue Amtshaus und weitere Aktivitäten und freute sich über die Landesauszeichnung zur „Zukunftsgemeinde“.
„Wir sind gemeinsam Pfarre und Marktgemeinde St. Veit am Vogau“, sagte Hans Jörg Gratze in seinem historischen Rückblick, dessen Eckpunkte auf der „Historischen Zeittafel“ aufgeführt sind. Je eine befindet sich beim Amtshaus und in der barocken Pfarrkirche. Erstmals fand man 1163 eine urkundliche Erwähnung eines „Pfarrers Leutold de Vogasch“ und 1202 die Nennung der „romanischen Kirche Sanctus Vitus de Vogan“.
Pfarrer Karl Tropper stellte die Frage in den Raum, „Was wäre St. Veit ohne seine Kirche?“ Er sprach hier vom „Kraftplatz des Gebetes“ und nannte solche Plätze – die es schon zur Römerzeit gegeben habe – „Plätze zum Ausruhen, des Betens und des Besinnens“.
Die Erzherzog-Johann-Trachtenkapelle mit Kapellmeister Alexander Schauperl intonierte den „Großen Österreichischen Zapfenstreich“, und die Kinder des Kindergartens und der Volksschule wie auch eine Volkstanzgruppe zeigten tänzerisches Können. Mit dem „St. Veiter-Lied“ trat der Sängerchor auf.
Beeindruckend war auch die Sonderausstellung „850 Jahre St. Veit am Vogau“ (noch bis 18. Juni, 13 Uhr im alten Gemeindeamtshaus zugänglich“, wie auch Karl Katters Filmvorführungen „Ins Joahr einischaun“. Zu „ursteirischen Genüssen“, Oldtimern und weiterem großen Rahmenprogramm wurde am Samstag geladen, wie auch zu dem berührenden Festspiel „Der Fall des Kollegen X“. Der Festgottesdienst am Sonntag samt dem Pfarrfest schloss den umfangreichen Festesreigen.
„Musikerurgestein“ Franz Schober aus Vogau und Josef Haring aus Lichendorf von der Erzherzog-Johann-Trachtenkapelle erhielt seitens der Pfarre St. Veit am Vogau das „Vitus-Kreuz“ verliehen. Ersterer für seine großen Verdienste um die Kirchenmusik und Letzterer für seine Jahrzehnte lange Mesnertätigkeit. Überreicht wurde die Auszeichnung von Prälat Ulrich Kückl, Pfarrer Karl Tropper und Diakon Johann Pock beim Festgottesdienst zum Pfarrfest.
Text und Fotos: Anton Barbic
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