Der Wildoner Schlossberg schreibt Geschichte

Der auch heute noch mit drei Stockwerken erhaltene sog. Pfeil-, Heiden- oder Römerturm auf dem Wildoner Schlossberg. | Foto: S. Tiefengraber
  • Der auch heute noch mit drei Stockwerken erhaltene sog. Pfeil-, Heiden- oder Römerturm auf dem Wildoner Schlossberg.
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Am 14. Juni ab 18 Uhr wird im Schloss Wildon ein neu erschienenes zweibändiges Werk über den Wildoner Schlossberg präsentiert. Mit seinem Erscheinen wurde nach mehr als 30 Jahren ein Projekt zum Abschluss gebracht, in dessen Rahmen nicht nur bedeutende Erkenntnisse zur frühen Besiedlungsgeschichte der Steiermark und des Südostalpenraums vor allem in der mittleren Jungsteinzeit und in der Kupferzeit erzielt wurden, sondern auch umfangreiche Bestände der Ur- und Frühgeschichtlichen Sammlung des Universalmuseums Joanneum einer Bearbeitung zugeführt werden konnten. Begleitet wird die Buchpräsentation von einem experimentalarchäologischen Rahmenprogramm und einem „Steinzeit-Buffet“.

Der Schlossberg von Wildon

Als weithin sichtbare und markante Erhebung in der Südsteiermark trennt der Wildoner Berg das Grazer Becken vom Leibnitzer Feld. Bereits in der mittleren Jungsteinzeit haben sich Menschen an diesem naturräumlich und verkehrsgeografisch begünstigten Platz niedergelassen. Seine beinahe ununterbrochene Besiedlung bis in die Neuzeit verleiht ihm nicht nur in der Steiermark, sondern im gesamten Südostalpenraum eine einzigartige Stellung. Im Jahr 1978 erwachte das Interesse Diether Kramers (1942–2016) an diesem Fundplatz. Der Prähistoriker war ein Jahr zuvor als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der damaligen Abteilung für Vor- und Frühgeschichte des Joanneums eingestellt worden. Nach regelmäßigen Begehungen und Fundaufsammlungen startete er auf dem Wildoner Schlossberg schließlich 1985 ein Grabungs- und Konservierungsprojekt, das bis 1994 dauern und sich 1985 bis 1988 auf den „Turnierplatz“ sowie ab 1991 auf die Burg bzw. Burgruine Alt-Wildon konzentrieren sollte. 2006 gelang es ihm, für die Aufarbeitung der umfangreichen Funde und Befunde aus den Ausgrabungen auf dem „Turnierplatz“ ein vom österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung gefördertes Projekt zu initiieren, dessen Ergebnisse aber leider nicht als Publikation herausgebracht werden konnten.

Die Publikation

Das zweibändige Werk, mit dem nun die überarbeiteten und aktualisierten Ergebnisse der Ausgrabungen von Diether Kramer auf dem Turnierplatz des Wildoner Schlossbergs präsentiert werden, wird als Beiheft 7 der Zeitschrift Schild von Steier und gleichzeitig als Band 80 der Reihe Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark der Historischen Landeskommission für Steiermark herausgegeben. Mit der Herausgabe dieses Buches ist die in ihrer Komplexität wohl bedeutendste prähistorische Fundstelle des österreichischen Südostalpenraums nun international herzeigbar. Für das Universalmuseum Joanneum ist es mit der Historischen Landeskommission für Steiermark als Mitherausgeber, dem Bundesdenkmalamt als Fördergeber und dem Autor der Studie Georg Tiefengraber ein gemeinsames Anliegen, diese Monografie dem Ausgräber des Wildoner Schlossberges, langjährigen Prähistoriker am Universalmuseum Joanneum und Mitglied des ständigen Ausschusses der Historischen Landeskommission für Steiermark Diether Kramer zu widmen.

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