Sicherheitskoordinatoren für jeden Bezirk
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Das Projekt des Innenministeriums "GEMEINSAM.SICHER" wird 2017 in allen Bezirken der Steiermark gestartet.
Seit einiger verfügt jeder Bezirk über einen Sicherheitskoordinator. Nachdem der Pilotversuch in Graz äußerst positiv verlaufen ist, wird das Projekt nun auf alle steirischen Bezirke ausgeweitet.
Gemeinsam Sicherheit schaffen
Sicherheit ist ein hohes Gut, aber nicht selbstverständlich. Das österreichweite Projekt GEMEINSAM.SICHER soll nicht nur Kriminalität verhindern, sondern erst gar nicht entstehen lassen. Um dieses Zeit zu erreichen soll das Miteinander zwischen Bevölkerung, Polizei und den kommunalen Einrichtungen intensiviert werden, um von einer Gesellschaft des Wegsehens zu einer Gesellschaft des Hinsehens zu werden.
Obwohl die Kriminalitätszahlen in den vergangenen Jahren gesunken sind, ist das Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung gestiegen. Daher geht die Polizei mit speziell geschulten Beamtinnen und Beamten auf die Bevölkerung zu, um das Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung zu heben. Für 2017 ist geplant, dass in jeder steirischen Gemeinde ein Sicherheitsbeauftragter der Polizei mit Sicherheitspartnern für sicherheitsrelevante Probleme seine Arbeit aufnimmt. Sicherheitskoordinatoren in den Stadt- und Bezirkspolizeikommandos sollen den Überblick in der Region haben.
Was ist will GEMEINSAM.SICHER nun?
Im Regelfall wird die Polizei erst gerufen, wenn schon etwas passiert ist. Neu ist, dass die Polizei in Zusammenarbeit mit den Beteiligten nun schon im Vorfeld negative Entwicklungen erkennen soll. Als erster Ansprechpartner für die Bevölkerung agiert der Sicherheitsbeauftragte. Gemeinsam mit dem Sicherheitskoordinator, den Sicherheitspartnern und Sicherheitsgemeinderäten sollen bei Auftreten von sicherheitsrelevanten Problemen wie etwa bei einer Lärmbelästigung, Nachbarschaftsstreit oder Drogenhandel oder auch bei der Verkehrssicherheit sollen sofort Maßnahmen ergriffen werden, um eine Ausweitung des Problems zu verhindern.
Wer sind die Beteiligten?
1. Sicherheitskoordinatoren
Sicherheitskoordinatoren sind besonders geschulte Polizeibeamte auf Bezirksebene, die zwischen allen Beteiligten der Sicherheitspartnerschaft agieren. Sie sollen bei Informationsveranstaltungen innerhalb eines Bezirkes so weit als möglich eingebunden werden und können durch ihre fachlichen und regionalen Kenntnisse gemeinsam mit allen Beteiligten Maßnahmen koordinieren und umsetzen.
2. Sicherheitsbeauftragte
Sicherheitsbeauftragte sind Polizeibeamte, die in der zuständigen Gemeinde der unmittelbare Ansprechpartner für alle sind. Sie sind der verlängerte Arm zum Sicherheitskoordinator und unterstützen ihn in allen Belangen der Sicherheitspartnerschaft.
3. Sicherheitspartner
Sicherheitspartner sind Firmen, Vereine oder einzelne Personen, die auf regionaler Ebene Interesse am Mitgestalten von sicherheitsrelevanten Problemen haben. Sie sind aktiv am Umsetzungsprozess beteiligt und fungieren für ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger als Multiplikator und tragen auch zur Sensibilisierung der Bevölkerung in Fragen der Kriminalitätsvorbeugung bei.
4. Sicherheitsgemeinderäte
Sicherheitsgemeinderäte sind Gemeinderäte, die in sicherheitspolizeilichen Angelegenheiten die Schnittstelle zwischen der örtlich zuständigen Gemeinde und der Polizeiinspektion bilden.
Umsetzung und Ziel
Wie es umgesetzt werden kann, soll an einem einfachen Beispiel erklärt werden. In einer Wohnsiedlung treffen sich immer wieder Jugendliche, betrinken sich, zerstören diverse Einrichtungen und verursachen mit ihren Mopeds Lärm. Bisher hat die Polizei die strafbare Handlung aufgenommen und die Verdächtigen zur Anzeige gebracht. Wird in Zukunft ein solcher Fall bekannt organisiert der Sicherheitskoordinator nach der Anzeigeerstattung ein Treffen mit den Anrainern, den Eltern der Jugendlichen, den Gemeindevertretern, der Jugendwohlfahrt und dem Arbeitsmarktservice.
Sozialarbeiter gehen auf die Jugendlichen und Eltern zu, die Gemeinde installiert zusätzliche Beleuchtungseinrichtungen in der Siedlung und die Polizei intensiviert die Streifentätigkeit. Das Arbeitsmarktservice betreut und erarbeitet ein Beschäftigungs- oder Schulungskonzept für arbeitslose Jugendliche. Durch das gemeinsame Zusammenwirken aller Beteiligten soll es gelingen, den Jugendlichen eine andere Perspektive zu vermitteln. Damit soll ein Problem langfristig gelöst werden.
Best-Practice-Beispiele in Graz:
Volksgarten in Graz (Gründung einer Volksgartendrehscheibe, Installierung einer vandalensicheren Lichtquelle, monatliches Jour Fixe mit der Bevölkerung)
Unsicherheit in der Wohnsiedlung Prof. Franz Spath Ring (Bewohner waren nach einer sexuellen Belästigung und wegen weiterer strafbarer Handlung verunsichert) – Lösung durch Bürgerbeteiligungsprozesses
Das Aschura-Fest eine Kommunikationsstrategie
Aktuelle Projekte
Bürgerbeteiligungsprozess im Bezirk Geidorf
Sprach- und Lebensschule „Weichenstellwerk“
Sicherheitsprojekt in der Annenstraße
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