Das Braunkehlchen ist gefährdet

Foto: Michael Dvorak
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Wir lieben das Vogelgezwitscher mit dem traurigen Umstand, das die Zahl der Vögel in Österreich und Europa dramatisch sinkt. BirdLife Österreich warnt vor dem Vogelsterben in landwirtschaftlichen Gebieten.
Etwa jeder dritte Vogel geht in Österreich verloren. „Bedroht sind vor allem Feld- und Wiesenvögel. Ihnen geht durch zu häufige Wiesenschnitte und Düngungen zunehmend der geeignete Lebensraum verloren“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. „Wir beobachten ein regelrechtes Vogelsterben auf österreichischen Agrarflächen.“ Die Situation der Vögel sei dramatisch. Es drohe ein stummer Frühling ohne Vogelgezwitscher.

Das Braunkehlchen einst und jetzt

Das Braunkehlchen galt einst als Charaktervogel und häufiger Brutvogel in der artenreichen Kulturlandschaft der Niederungen und Hügelländer des Alpenvorlandes bis in die Bergmähwiesen der Alpen. Heute ist es ein selten gewordener Zaungast. Das Braunkehlchen hat die ehemalig gut besetzten Brutgebiete weitgehend geräumt und sich auf kleine Restvorkommen zurückgezogen. Schätzungen aus dem Jahr 2004 zeigen einen österreichweiten Bestand von etwa 5.500 Brutpaaren. Inzwischen sind es nur noch 950 bis 1.500 Brutpaare. Das entspricht einer Abnahme von 75 bis 80 Prozent.

Maßnahmen für das Überleben des Braunkehlchens

BirdLife Österreich setzt im Rahmen seiner Arbeit auf Aufklärung und individuelle Beratung der Landwirte. „Dem Braunkehlchen genügt oft schon das Belassen von nicht bewirtschafteten Randstreifen als Brachen sowie eine verzögerte Mahd und der Verzicht auf Düngung“, fordert Ornithologe Wichmann: „Dazu braucht es aber eine naturverträglichere Agrarpolitik frei nach dem Motto „öffentliches Geld für öffentliche Interessen“. Es sollen zukünftig jene Landwirte belohnt werden, die aktiv etwas für die Umwelt und die Natur - wie etwa für das Braunkehlchen - tun!“
Seit Beginn 2017 wird EU-weit an der zukünftigen Gemeinsamen Agrarpolitik GAP (für die Jahre 2021-2027) gearbeitet. Mehr als 250.000 Menschen haben im Zuge der öffentlichen Konsultation diese Forderungen unterstützt und damit ein Zeichen für ökologischere Landwirtschaft gesetzt. „Dafür sagen wir: Danke!“, so Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

Foto: Michael Dvorak
Foto: Hans-Martin Berg
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