"Dies ist mein Blut" auf der Leibnitzer Fasanwiese
Beim Festival 2016 setzt der "steirische herbst" im Bezirk Leibnitz Akzente.
Was als Neuanlage eines Weingartens erscheint, ist in Wahrheit eine Land-Art-Installation des angolanischen Künstlers Kiluanji Kia Henda. Im Wald von vielen rot angestrichenen Zaunsäulen neben der Straße zum Schloss Seggau fand am Freitag auf der Fasanwiese die Eröffnung des Projekts "Dies ist mein Blut" statt.
Kunst als Reflexion
"Die Installation passt hervorragend zum Schloss, wo sich auch Alt und Neu zusammenfügen. Weingartensäulen verändern ihre Funktion, wenn sie rot, abweisend und allein dastehen", so Dir. Andrea Kager-Schwar von der Gutsverwaltung, auf deren Grund die Installation steht.
"Kunst will positiv irritieren und zum Nachdenken einladen. Auslöser waren die Ereignisse an der Grenze", so Festival-Intendantin Veronica Kaup-Hasler.
"Ich habe miterlebt, was es heißt, wenn man 1.500 Flüchtlinge zu versorgen hat. Das war schlimm mitanzusehen. Schon der morgige Tag kann ein anderer sein", meinte Bgm. Leitenberger.
"Der Künstler ist im Bürgerkrieg Angolas aufgewachsen. Kunst ist eine Plattform, um humanitäre Tradition auszudrücken, Geschichte und soziale Probleme anzusprechen", sagte Luigi Fassi.
"Die rote Farbe steht für Blut und Tragödie des Sterbens. Es war mir wichtig, mit lokalen Elementen zu arbeiten und auseinanderzusetzen", erläuterte Kiluanji Kia Henda sein Mahnmal für Menschen, die auf der Flucht vor Kriegen ihr Leben lassen mussten. Der angolische Künstler nimmt das Publikum so mit auf einen künstlerischen Grenzgang in die Süsteiermark und baut die aktuellen politischen Geschehnisse installativ in die Landschaft ein.
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