Föhnsturm über Leutschach: Feuerwehr zieht erste Bilanz
Allein 20 Häuser wurden ganz oder teilweise abgedeckt.
Der Föhnsturm in der Nacht von 11. auf 12. Dezember hat im Großraum Leutschach über Stunden mit weit über 100 Kmh gewütet und enorme Schäden angerichtet. Einzelne Windspitzen haben in exponierten Lagenwohl 140, 150 kmh erreicht. Die FF Leutschach war mit den Auswirkungen vom 11. Dezember ab ca. 20 Uhr rund um die Uhr im Einsatz und arbeitete dabei dutzende Einsätze ab. Allein 20 Häuser wurden ganz oder teilweise abgedeckt sodass ein Einsatz der Feuerwehr nötig war und einige hunderte Bäume mussten im weit verzweigten Straßennetz entfernt werden. Unterstützt von den Nachbarwehren und Einsatzkräften vom Abschnitt 8, waren am „Tag danach“ über 70 KameradInnen von 10 Feuerwehren mit 16 Einsatzfahrzeugen im Einsatz.
Gefährliche Situationen
Vor allem der Einsatz in den Nachtstunden war mit erheblichen Gefahren für die Einsatzkräfte verbunden, so musste die Freiwillige Feuerwehr gegen Mitternacht einen Einsatz auf der Fötschacher Höhenstraße aufgrund massiver Baumstürze umgehend abgebrochen werden und die Kameraden mussten fürs erste unverrichteter Dinge abziehen um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen. „Unser Tankwagen wurde dabei selber von umstürzenden Bäumen eingeschlossen und wir konnten erst nach dem Freischneiden des Autos diese Gefahrenzone verlassen,“ so Einsatzleiter Willi Trunk. „Da ist die Gesundheit der Kameraden natürlich das Allerwichtigste!“
Assistenzeinsatz Bundesheer
Darüber hinaus sind in Leutschach auch Erkundungskommandos des Bundesheeres im Katastrophengebiet, die erkunden, "ob und wie das Bundesheer helfen kann“, erklärt Harald Eitner, Leiter der Fachabteilung Katastrophenschutz beim Land Steiermark. Die Unterstützung durch Soldaten ist vorerst für eine Woche geplant und dient vor allem dem Freimachen der Zufahrten und dem Entfernen gefährdeter, umgestürzter Bäume.
Verwundbare Infrastruktur
Der weitläufige Stromausfall hat wieder einmal vielen Leuten klar gemacht, wie schnell eine gewohnte Infrastruktur und Kommunikation nicht mehr verfügbar sein können. Im Rüsthaus in Leutschach kam dabei wieder einmal das hauseigene Stromaggregat zum Einsatz um die Einsatzzentrale mit Strom zu versorgen. „Nur aufgrund der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Nachbarwehren und den Kräften vom Abschnitt 8 ist es uns möglich mit so einem massiven Elementarereignis klar zu kommen, dafür ein herzliches Danke!“, ergänzt Kommandant Willi Trunk. Die Aufräumarbeiten und damit das gesamte Schadensausmaß wird wohl erst in nächsten Tagen absehbar sein.
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