Geburtenstationen: „Es geht um Menschenleben“

Die vielen Unterschriften nützten nichts, jetzt versucht es die politische Spitze nochmals mit dem Gespräch bei LR Edlinger-Ploder. Foto: H. Almer
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Die Gemeinden Wagna und Voitsberg richten einen Appell an LR Edlinger-Ploder.

Im Juli 2012 soll die Geburtenstation in Wagna geschlossen werden, im Jänner 2013 diese in Voitsberg. Jetzt richteten die Bgm. Peter Sunko und Ernst Meixner ein dringliches Schreiben an LR Kristina Edlinger-Ploder, damit die beiden Gebärstationen doch erhalten bleiben. Gleichzeitig wird um einen nochmaligen Gesprächstermin ersucht.
NAbg. Beppo Muchitsch begrüßt diesen Vorstoß zur Aufrechterhaltung der Geburtenstationen. „Auch Einsatzorganisationen wie das Rote Kreuz haben ihr massives Bedenken und Unverständnis kundgetan. Immerhin geht es um Menschenleben.“
Muchitsch versteht nicht, dass man Millionen zur Bewusstseinsbildung der neuen Rettungsgasse auf den Autobahnen mit dem Hinweis, dass jede Minute, wo Krankentransporte verkürzt werden, Menschenleben rettet, investiert. „Parallel will Edlinger-Ploder die medizinische Versorgung in den Regionen reduzieren.“ Muchitsch vermisst einen wesentlich stärkeren Aufschrei seitens der Bevölkerung und der ortsansässigen Ärzte. „Die Politik allein wird es nicht schaffen, Edlinger umzustimmen. Wo sind die persönlichen Schreiben an die Frau Landesrätin, wo die Leserbriefe?“

Faktenlage aufgelistet
Das Schreiben listet noch einmal penibel die Fakten auf, warum beide Gebärstationen erhalten werden müssen. In Deutschlandsberg werden 420.000 Euro für Adaptierungsarbeiten investiert. Außerdem erhöhen sich die Kosten bei den Anfahrtswegen von Patienten und Personal sowie bei den Einsatzorganisationen durch vermehrten Einsatz des Notarztwagens.
Ein weiters Argument sind die Erreichbarkeitsfristen für die Gynäkologie. Sie dürfen maximal 45 Minuten für 90% der Bevölkerung betragen. Die offiziell angegebenen Erreichbarkeitsgrenzen stimmen, so Sunko und Meixner, nicht mit den tausendfachen Erfahrungswerten der Einsatzfahrer des Roten Kreuzes überein. Bei Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen würden große Teile der Wohnbevölkerung aus den international anerkannten Erreichbarkeitsgrenzen heraufallen. Insbesondere würde das die Gemeinden im nördlichen Teil des Bezirks Radkersburg, im südlichen und östlichen Teil des Bezirks Leibnitz und weite Teile des Bezirks Voitsberg betreffen.
Außerdem erklärten die Einsatzfahrer des Roten Kreuzes, dass die Fahrt mit einer Frau in Geburtswehen nach Schließung von Wagna und Voitsberg sicher wegen der Erreichbarkeit nach Graz und nicht nach Deutschlansberg geht. Auch die Bevölkerung aus den Bezirken Leibnitz und Voitsberg denkt so. Diesen Ansturm kann die Uni Graz mit den bestehenden Abteilungen nicht bewältigen.
Laut einer Untersuchung des ÖGIS gehen nach Auflassung von Abteilungen in Wagna und Voitsberg die Patientenströme in die schon jetzt überlasteten Grazer Krankenhäuser und nicht nach Deutschlandsberg.

Harald Almer, Woche/SW

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